Tom Waits :: Closing Time :: Vinyl von Wolfgang Doebeling

Erst viel später, mit „Swordfishtrom bones’und „Rain Dogs“, gelang Tom Waits, seine formidable erste LP von 1973 zu übertreffen. Und seither auch nicht wieder. Dabei ist „Closing Time“ eherunkohärent, verfolgt Blues-Spuren, spinnt Folk, probt das Gefühlige. „Ol‘ 55“, von den Eagles schön gecovert, von lan Matthews ingeniöser, ist erster und bester Track. Was bedeutet, dass es alle anderen schwer haben, Gehör zu finden. Sie tun es am Ende dennoch, besonders „Virginia Avenue“ und der Titelsong, mit dem Waits, wen wundert’s, das Album beschließt. Achtung: Wer den frühen Tom Waits nicht kennt, dürfte ihn nur schwer erkennen. Der Mann sang damals noch. Das burleske Bellen, Krächzen und Röcheln, das heute einen nicht unbeträchtlichen Teil seines Wiedererkennungswertes ausmacht, hat sich Tom Waits erst sukzessiv angewöhnt. (Asylum/WEA)

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