Van Morrison – What’s Wrong With This Picture?

Schönes Cover. Der Van-Morrison-Setzkasten. Schaun wir mal, ob auch alles drin ist: Bläser, Streicher, Blues, R & B, Folk, Soul. Alles klar. Ein Song heißt „Goldfish Bowl“, ein anderer „Too Many Myths“ – die alten Topoi. Keine Überraschungen also. Und doch…

Van Morrison lacht! Gleich zu Beginn, beim Titelstück (hat nichts zu tun mit dem gleichnamigen Lloyd-Cole-Song), nach einem Duke-Ellington-Zitat: „Cause it don’t mean a thing if it ain’t got that swing… or ring-a-ding“, dann lacht er, der Kauz.

Apropos Ellington: Die Plattenhülle ist, wie man unschwer erkennen kann, den Covers der klassischen Alben des „Blue Note“-Labels nachempfunden. Und bei dem ist Van jetzt untergekommen, da (reut er sich. Aber keine Angst, wir müssen keine weitere mühselige musikologische Exkursion ä la „How Long Has This Been Going On“ oder „Teil Me Something“ ertragen, im Gegenteil: “ What’s Wrong With This Picture?“ ist das am wenigsten muckerhafte Album seit „Avalon Sunset ‚.

Schon auf dem Vorgänger „Down The Road‘ lief Morrison ja bereits (fast) wieder zu alter Form auf, was wohl an der neuen Band um Trompeter Matt Holland und Saxofonist Martin Winning liegen mag, die dieses Mal auf „Somerset“, geschrieben mit Acker Bilk, dem Lightning Hopkins-Cover „Stop Drinking“ und einem großartigen „Saint James Infirmary“ zu großer Form aufläuft. Auf tiefe Versenkungen wie „Ancient Highway“, „See Me Through“ oder gar „When Heart Is Open“ müssen wir aber auch weiterhin verzichten. Am nächsten kommt dem noch „Little Village“, das sich auch gut auf dem leider so unterschätzten „Poetic Champions Compose „gemacht hätte.

„Once In A Blue Moon“ ist schließlich Morrisons schmissigster Popsong seit „Bright Side Of The Road“ von 1979. „Once in a blue moon something good comes along.“ Jawohl. Rave on Van, rave on thy holy fool.

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