Van Morrison: Zwischen Bob Dylan und mir liegen Welten

Der Blues-Grantler steckt noch einmal seine Claims ab. Keine Vergleiche, keine Ansprüche von außen. Er will einfach nur ein freier Vogel sein

In den Pandemie-Jahre von 2020 bis 2022 ist der Rhythm-&-Blues-Mann aus Belfast endgültig zu einem notorischen Querdenker geworden. In seinen neueren Songs, die sich auf Veröffentlichungen wie „Accentuate The Positive“ finden, gibt es immer wieder Lyrics, die von Besserwisserei bis Weltverschwörung oszillieren. Auch sonst gefällt sich in einem kreativen Grummel-Raunen über böse Politiker und dunkle digitale Mächte.

Auch in den seltenen Interviews des 78-Jährigen, die gerne kurz vor dem Treffen mit missliebigen Journalisten abgesagt werden, ist er nur zu gerne auf Attacke gebügelt.

Nun bewegt sich in einem Interview mit dem Traditionsforum „Vintage Rock“ zur Abwechslung mal wieder in musikalischen Gefilden. Angesprochen auf die viel zitierten Parallelen zu Bob Dylan, will Morrison nichts von „Ähnlichkeiten“ wissen.

Es hat nicht nur künstlerische Gründe, dass Bob Dylan eher weniger Gitarre spielt bei Konzerten

Der Nobelpreis-gekrönte US-Kollege sei ein „Songwriter, der singt“; während er in erster Linie „ein Sänger“ ist. Mit Nachdruck stellt er klar heraus:

„Nun, ich bin einfach nicht wie Bob Dylan! Ich habe immer schon betont, dass ich in erster Linie ein Sänger bin. Ich bin ein Sänger. Stimmt’s? Und ich schreibe Songs. Zwischen Bob Dylan und mir liegen also Welten. Was er tut und was ich tue, ist nicht annähernd dasselbe.“

Weiterhin angesprochen auf sein aktuelles Cover-Album „Accentuate the Positive“ betont Morrison, dass er nur zu motivieren ist, wenn Themen ihn inspirieren. Wenn dagegen andere Leute etwas von ihm wollten, höre bei ihm der Spaß auf.

Gegen Erwartungshaltung könnte er nicht anders, als allerdings zu reagieren.

„Wenn man erfolgreich ist, dann sollte man tun können, was man will. Ich genieße es also, diese Musik zu machen. Es hat mir immer Spaß gemacht … Ich mache einfach das, was mir gefällt, mit Musik, die mich inspiriert und die mich immer inspiriert hat. Es gibt also keinen besonderen Grund. Es ist einfach das, was ich tun will.

Sein eisernes Credo: „Ich kann es tun, also mache ich es!“

Dave J Hogan Dave J Hogan/Getty Images
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