VIOLENT COP/SONATINE von Takeshi Kitano :: ab 21. Mai

Vorsicht, dieser Mann ist gefährlich“, heißt der Originaltitel von Takeshi Kitanos Debüt „Violent Cop“ (1989) – eine Warnung, die in Japan auf Fahndungsplakaten steht. Dort wird er als Superstar verehrt, hier ist er erst seit seinem in Cannes prämierten Cop-Melodram „Hana-Bi“ bekannt. Er dreht Gangsterfilme, die den Kulturkonflikt zwischen verspielt-poetischem Sumo-Ringen am Strand und bizarren Baseballspielen, meditativer Ruhe und Motiven des US-Actionkinos widerspiegeln. Gegen „Violent Cop“ ist „Dirty Harry“ ein schwatzhafter Schuljunge, obwohl Kitano mit O-Beinen watschelt und blickt wie Buster Keaton. Tritt er wehrlos am Boden liegende Gegner ist es eine erschütternde Groteske der üblichen Karate-Szenen; einen Drogendealer ohrfeigt er minutenlang mit einem Gleichmut, daß der Schrecken im Slapstick entsteht. Seine naiven Killer scheinen sich fast zu Tode zu langweilen, und beiläufig sterben sie auch. Als Yakuza in „Sonatine“ (1993) fordert er zwei Männer zum Russischen Roulette auf. Das Los bestimmt die letzte Patronenkammer für ihn – auch sie ist leer. Nihilismus gegen alle Regeln.

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