Diese 8 Filme von Rob Reiner muss man gesehen haben
Die acht besten Filme von Rob Reiner: Von „Spinal Tap“ bis „Harry und Sally“ – Klassiker, die Popkultur und Kino nachhaltig geprägt haben.
„Misery“ (1990)
Es gibt nur einen Film nach einem Buch von Stephen King, der einen Oscar gewonnen hat. Und es ist weder „Shining “noch „Die Verurteilten.“ Zur Zeit ihrer Besetzung weitgehend unbekannt, erschütterte die spätere Oscar-Preisträgerin Kathy Bates die Filmwelt mit ihrer Darstellung der furchteinflößenden Annie Wilkes, der fanatischen Nummer-eins-Anhängerin des gefeierten Autors Paul Sheldon, gespielt von James Caan.
Indem der Film Fragen zur Fankultur und zu den Erwartungen an Künstler aufgreift, wirkt „Misery“ thematisch seiner Zeit voraus. Damals war er ein Schockmoment. Ein perfekt kalibrierter Thriller, der dank Reiners Regie die Spannung stetig steigert. Reiner und Drehbuchautor William Goldman integrieren zudem Humor in den Horror, lassen uns unbehaglich über Annies Verhalten lachen, während wir uns fragen, was sie als Nächstes mit dem Mann anstellen wird, den sie in ihrem Haus gefangen hält. Sie war eine echte „Dirty Birdy“. —B.T.
„Eine Frage der Ehre“ (1992)
Liest man die Kritiken aus der Zeit der Veröffentlichung dieses für den Oscar als Bester Film nominierten Gerichtsdramas, fällt ein wiederkehrendes Urteil auf. „So eine Art von scharfem Unterhaltungsfilm hat Hollywood früher ständig gemacht.“ Diese Worte sind heute, mehr als 30 Jahre später, noch zutreffender. Auf Basis von Aaron Sorkins elektrisierendem Drehbuch spielte Reiner vielleicht seine größte Stärke als Schauspieler-Regisseur aus. Er wusste, wann er sich zurückhalten musste, um seinem hochkarätigen Ensemble Raum zu geben, die besten Momente eines starken Skripts auszuspielen.
Sein klassischer Inszenierungsstil war hier entscheidend, wenn Tom Cruises ehrgeiziger Anwalt auf Jack Nicholsons arroganten Colonel trifft. Ihr verbales Duell gewinnt durch Reiners klare, schnörkellose Bildsprache noch an Schärfe. Dabei sollte man nicht vergessen, dass Reiner nicht nur spannendes Popcornkino schuf. Der Einsatz des Films für Wahrheit und Verantwortung spiegelte Reiners eigenen unbeirrbaren Glauben an ein Amerika wider, das gelegentlich seinen höchsten Idealen gerecht werden könnte. —Tim Grierson
„Der amerikanische Präsident“ (1995)
Praktisch eine erste Skizze für Aaron Sorkins späteren Triumph „The West Wing“ war diese charmante Romantic Comedy, in der der Autor erstmals über die inneren Abläufe der Präsidentschaft nachdachte. Doch es brauchte Rob Reiner, um „Der amerikanische Präsident“ zum Klingen zu bringen. Die Prämisse ist perfekt. Ein freundlicher, progressiver Präsident (Michael Douglas), der um seine verstorbene Frau trauert, verliebt sich in eine willensstarke Lobbyistin (Annette Bening), die findet, dass er in seinem Amt nicht genug tut, um das Leben der Menschen spürbar zu verbessern.
In einer anderen Ära hätten vielleicht Frank Capra oder Preston Sturges Regie geführt. Doch in Reiners Hochphase konnte keiner seiner Zeitgenossen eine Liebesgeschichte liefern, die so charmant, grundständig anständig und idealistisch war. Der Film vereint Pathos und Eleganz in genau dem richtigen Maß und kostet sowohl seine dramatischen Momente als auch das sexy, witzige Zusammenspiel von Douglas und Bening aus. Martin Sheen spielte den Stabschef des Präsidenten. Der Schauspieler sollte später befördert werden, als „The West Wing“ startete. Doch mit „Der amerikanische Präsident“ deutete Reiner erstmals das enorme Potenzial an, die chaotische, bunte Menschlichkeit der Menschen im Weißen Haus einzufangen. —T.G.
„Spinal Tap II: The End Continues“ (2025)
Als Reiner im August mit dem ROLLING STONE sprach, gab er zu, nie ernsthaft über eine Fortsetzung seines geliebten Regiedebüts nachgedacht zu haben. Doch nachdem Harry Shearer einen langen Rechtsstreit gewonnen hatte, um die Rechte an dem Kultklassiker von 1984 zurückzuerlangen, fand sich der Regisseur wieder mit seinen alten Weggefährten zusammen und fragte sich laut: Sollten wir noch einmal etwas mit Tap machen? Einer von ihnen brachte die Idee auf, die gealterten Rocker für ein letztes Konzert zu vereinen.
Das Ergebnis wirkt wie ein langer, liebevoller Abschiedsgruß an das Konzept, mit dem alles begann. Ein spielerischer Seitenhieb auf die Vorstellung, dass man selbst dann, wenn es inzwischen zu laut ist, nie zu alt für Rock ’n’ Roll ist. Sogar Paul McCartney und Elton John machten mit. (Vorsicht bei diesen Stonehenge-Monumenten, Sir Elton!) Dass dies Reiners letztes Projekt sein sollte, verleiht „Spinal Tap II“ im Nachhinein eine bittersüße Note. Doch seine Fähigkeit, den Kreis zu schließen, dreht unsere Dankbarkeit auf 11. —David Fear
Weitere Highlights
- Die meistunterschätzten Alben: Frank Sinatra – „Cycles“
- Xavier Naidoo: Das „Ich bin Rassist“-Interview in voller Länge
- Oh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
- Sinéad O’Connor: Das symbolisierte ihr rasierter Kopf
- Jim Morrison: Waidwunder Crooner und animalischer Eroberer