Background-Sänger packt aus über Arbeit mit den Rolling Stones

Keine Anrufe, keine Aufträge: Bernard Fowler musste umsonst auftreten, um nach Tour und Album mit den Rolling Stones wieder an Arbeit zu kommen.

Als Background-Sänger der Rolling Stones begleitete der Musiker Bernard Fowler die Rockband auf diversen Touren und Alben. Auf mehr als 800 Konzerten der Band unterstützte er die Vocals von Mick Jagger auf der Bühne. Nun erklärt er in einem Interview, dass diese Zusammenarbeit für ihn nicht immer nur Vorteile hatte.

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Zu Beginn der 80er Jahre stand er schon für Jazz-Pianist Herbie Hancock hinter dem Mikro und arbeitete gleichzeitig an Soloprojekten. Den ausschlaggebenden „Schub“ seiner Karriere hätte ihm dann aber im Jahr 1985 die Anfrage der Rolling Stones, sie auf ihrer „Steel Wheels Tour“ zu begleiten, gegeben, so der Sänger.

Es gibt kein nächstes Level nach den Rolling Stones

„Mit Herbie zu singen war toller als alles, was ich je erlebt hatte“, erinnert sich Fowler. „Und mit den Stones zu arbeiten war einfach ein ganz neues Level. Es gibt da kein nächstes Level mehr. Was kann es für eine größere Ehre geben, als von dem Rock-and-Roll-Frontmann überhaupt gefragt zu werden, ob ich mit ihm singe?“, erzählt der Background-Sänger über seine Anfangszeit mit den Stones. Zudem mache er aber auch „sein eigenes Ding“, das sei vor der Arbeit mit der Band so gewesen und auch „wenn die Stones nicht ihr Ding machen, mache ich mein Ding und ich tu es immer noch.“

Gegenüber dem Tour-Bassisten der Rolling Stones, Darryl Jones, hätte er daher damals auch seine Bedenken geäußert: „Ich erinnere mich, wie ich ihm sagte, es sei sein zweischneidiges Schwert.“ Zur Erklärung holt Fowler aus: „Du würdest denken, dadurch dass du mit den Rolling Stones arbeitest, müsste dein Handy durchgängig klingeln. Aber das Gegenteil ist der Fall: Sie denken sie können sich dich nicht mehr leisten.“ Seiner Erfahrung nach würden sich keine Auftraggeber mehr melden, da sie sich fürchten würden, seine Arbeit koste sie zu viel Geld.

Bernard Fowler 2022 in Seattle, Washington.

Um diesem Problem entgegenzuwirken entschieden sich Jones und Fowler zu einer unkonventionellen Aktion: „Wir traten ganz umsonst auf, einfach um die Leute aufmerksam zu machen. Wir gingen einfach los und spielten kostenlose Gigs.“ Denn ansonsten hätte sich niemand von selbst gemeldet, so Fowler. Er hätte sich seither bei Auftraggebern selbst anbieten müssen.

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Jim Bennett Getty Images
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