Hier bekommt Steven Spielberg den Berlinale-Ehrenbär von Bono überreicht

Der große Hollywood-Regisseur erhielt bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin den Preis für sein Lebenswerk und bekam dazu auch eine umfangreiche Retrospektive seiner Filme spendiert.

Schöne Überraschung für einen Mann, der das Kino zu einer Überraschungsmaschine gemacht hat: Steven Spielberg erhielt am Dienstag (21. Februar) in Berlin während der Berlinale den Goldenen Ehrenbär für sein filmisches Lebenswerk von U2-Sänger Bono überreicht.

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In seiner kurzen, aber nachdenklich stimmenden Rede pries Bono Spielbergs Kinodebüt „Sugarland Express“ von 1974, das ihn als Kind stark beeindruckt habe.

Bono: „Heute Abend verleihen Sie den Goldenen Bären an Steven Spielberg aus den richtigen Gründen. Aber sein Lebenswerk ist nicht nur sein Werk. Es ist sein eigentliches Leben, seine eigentliche Familie.“

Der Musiker, der aufgrund der Aufnahmen von „Achtung Baby“ in den Hansa Studios in der Hauptstadt eine besondere Beziehung zu Berlin pflegt, war ursprünglich zur Premiere des Dokumentarfilms „Kiss The Future“ über die Belagerung von Sarajevo angereist, das auch den küstlerisch-humanitären Einsatz der irischen Band für die Kriegsregion schildert. Sein Einsatz während dieser glanzvollen Ehrung Spielbergs war bis zuletzt geheimgehalten worden.

Steven Spielberg richtet sich an alle Deutschen

Der mehrfach mit einem Oscar prämierte Regisseur, der mit seinem neusten, autobiographisch angehauchten Film „Die Fablemans“ ebenfalls wieder ins Rennen um die begehrten Goldstatuen geht, freute sich über die Auszeichnung bei den Internationalen Filmfestspielen und betonte dabei auch, wie wichtig es sei, dass ein jüdischer Filmemacher wie er einen solchen Ehrenpreis erhalte.

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Spielberg: „Die Auszeichnung hat für mich eine besondere Bedeutung, weil ich ein jüdischer Regisseur bin. Ich glaube gerne, dass dies ein kleiner Moment und ein viel größeres, andauerndes Bemühen ist, die zerbrochenen Orte der Geschichte zu heilen. Die Juden nennen das Reparieren und Wiederherstellen der Welt Tikkun Olam.“

„Das deutsche Volk hat sich bereit gezeigt, die Geschichte seines Landes zu verstehen und sich mit den Lehren aus Antisemitismus, Bigotterie und Fremdenfeindlichkeit, den Vorboten des Holocaust, auseinanderzusetzen“, fuhr er fort. „Andere Länder, auch mein eigenes, können viel von der mutigen Entschlossenheit des deutschen Volkes lernen, zu handeln, um zu verhindern, dass Faschisten die Macht ergreifen.“

Die Tatsache, dass der nimmermüde und auch im Alter von 76 Jahren noch jugendlich anmutende Spielberg mit einem Preis für das Lebenswerk ausgezeichnet wird, stimmte ihn gleichzeitig melancholisch und kämpferisch. „Ich bin ein wenig beunruhigt, wenn man mir sagt, dass ich schon ein ganzes Leben gelebt haben soll, denn ich bin noch nicht fertig und will weiterarbeiten. Ich will weiter lernen und entdecken und mir selbst und manchmal auch Ihnen einen gehörigen Schrecken einjagen“, sagte der Regisseur bei der Entgegennahme des Preises.

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Bis 26. Februar sind ausgewählte Filme von Steven Spielberg als Teil einer umfangreichen Berlinale-Hommage in Berliner Kinos zu sehen.

Andreas Rentz Getty Images
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JOHN MACDOUGALL AFP via Getty Images
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