Sin City :: Start 11.8.

Wieviel Comic verträgt das Kino? Rodriguez‘ Adaption ist bei dieser Frage zweifellos visionär: Ausschließlich im Studio mit Digitalkamera gedreht, hat er den kontrastreichen Zeichenstil von Frank Millers harten Film-noir-Storys faszinierend stimmig auf die Leinwand übertragen. „Sin City“ ist mit seinen kongenialen Schwarzweißbildern ein dunkler Mahlstrom aus Gewalt, Folter, Sex, Rache, Splatter, Pulp, Kannibalismus, Spuk und Gore. Da wird rasend massakriert, geköpft, aufgespießt, stranguliert und kastriert. Und wäre es eben nicht Comic, elegant und atemberaubend montiertes Daumenkino, man könnte es kaum ertragen. So aber läßt einen das Gemetzel kalt wie die Kugeln und Schlage, die Mickey Rourke als Killer hundertfach einsteckt. Es ermüdet sogar. Die überlebensgroße Stilisierung läßt selbst für die ironisch gebrochenen Sujets (Bruce Willis als desillusionierter Cop im letzten Kampf, Clive Owen als Bogart-Detektiv mit Brtttany Murphy als Gangsterbraut von Benicio Del Toro) zu wenig Platz, um vom makabren Humor oder der Melodramatik begeistert zu sein. Man ahnt immerhin bei diesem entfesselten Reigen, zu dem auch Tarantino eine Sequenz gedreht hat, daß die Jungs mächtig Spaß hatten, sich so auszutoben.

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