The Like – Are Vou Thinking

Sie denken bestimmt das Gleiche. Süß, oder? Da setzt eine neue Band aber mal schon mit dem Coverbild voll auf die Goldig-Karte. Viel kunstvoll inszenierte Rehäugigkeit auch im Booklet, drei zarte Grazien in fein ausgeleuchteter, spätsommerlicher Melancholie. Jetzt nützt es vielleicht zu wissen, daß die Sängerin Elizabeth „Z“ Berg schon mit 13 nicht ein schönes Scnsibelchen war und ihren ersten Freund einfach per Teleton in die Wüste bei Los Angeles schickte – bloß um eine 20-Dollar-Wette zu gewinnen.

Und natürlich bringt sie sechs Jahre danach mit ihren Schulfreundinnen Charlotte (Tochter von Produzent Mitchell Froom) und Tennessee (Sproß von Attractions-Trommler Pete Thomas) auch keinen plombenziehenden Marshmallow-Sound nach vorn, sondern bißfestes Garage-Pop-Getöse. Krachende Drums und Walking-Baß und grimmige Gitarre. Brachial anschiebende Hymnen voller wirbelnder Melodien und emphatische Harmoniegesänge vor bullernder Kulisse. Eher Breeders und Belly als Corrs oder späte Bangles. Und Berg hat nicht nur „den Look“, sondern kriegt am Mikrofon Stimmungen wie Wut, Aggression, Verletztheit oder Sehnsucht gleichermaßen intensiv hin. Appeal und Jugend sind eben keine Negativ-Indizien.

Das Trio ist ja auch schon seit 2001 zusammen. Es hat drei EPs unter eigener Regie herausgebracht und im vergangenen Jahr die Ferien genutzt, um im Vorprogramm von Maroon 5 die eigenen Fertigkeiten noch zu schärfen. Das zahlt sich nun bei auf höchste Durchschlagskraft geteilten Songs wie „What I Say And What I1 Mean“ und „Under The Paving Stone“ oder dem atemberaubend beschleunigenden „Falling Away“ aus. „Das ist schon prima, wenn die Leute sagen; ,Die sind richtig klasse – für ihr Alter!‘ Schöner wäre es aber, wenn es einfach hieße: ,Die sind richtig klasse!“‚, ereifert sich Berg. Wenn es denn also der Wahrheitsfindung dient: Ja, die sind richtig, richtig klasse.

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