Tin Hat Trio – Memory Is An Elephant :: Neue Kaffeehansmusik und virtuoses Spiel mit Dynamik und Tempo

Unlängst waren sie mit Tom Waits im Studio. Auch sonst steckt Illustres unterm Zinnhut: Rob Burger (Akkordeon, Pump Organ, Spielzeugklavier) hat mit Bill Frisell gespielt und die Geigerin Carla Kihlstedt, bei der „Menuhin Competition“ preisgekrönt, mit John Zorn. Mastermind der nach San Francisco emigrierten Ostküsder ist Mark Orton (Gitarre, Banjo, Mandoline). Vom ehemaligen Haustechniker der Knitting Factory stammen die meisten Kompositionen. Ohrwürmer wie „Big Top“, angesiedelt zwischen Kaffeehaus und Avantgarde, Balkan und Argentinien.

Was nur im ersten Moment nach „Tango Nuevo“ klingt, erweist sich als viel abenteuerlichere Mixtur, von Bluegrass bis Stravinsky – nie als bloßer Gag, stets genial verwoben. Zu Herzen gehend der Zusammenklang von Geige sowie Akkordeon, schräg dagegen anzupfend die Gitarre: „Memory Is An Elephant“ spielt virtuos mit wehmütig-nostalgischen Emotionen, schwebt zwischen Sentimentalität und lustbetonter Avantgarde, ohne je abzustürzen. Einerseits kommt allen Zinnhüten zugute, was klassische Musiker am Konservatorium lernen: raffiniertes Spiel mit Dynamik und Tempo („Cambrackroar“). Aber auch als Improvisatoren überzeugen sie, wie sich’s für Neue Kaffeehausmusik gehört.

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