alternativen :: VON MICHAEL RUFF

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Consume And Die., icargoi Was von weitem wie ein treuer Gruß an die Sixties klingt, erweist sich bei näherem Hinhören als durchgeknallter Mikrokosmos, in dem die in London ansässigen Amis als Meister versteckter Stilbrüche agieren. Hier ein unpassendes Heavy Metal-Riff, dort ein deplazierter Disco-Beat, aber alles von überschwänglichen Gesangsharmonien übergössen – als wäre der Cavern Club ein Raumschiff und die Thunderbirds das ganz normale Publikum. 3,5

Penelope Houston

Once h A B ue Moon (NORMAL/INDIGO) Mit der Pop-Karriere hat’s nicht so recht geklappt, und so lässt die einstige Queen des Neo-Folk noch einmal die Neunziger Revue passieren. Die hier versammelten Outtakes und Raritäten reichen von Songs wie „Nina“, die ihren Ruhm begründeten, bis zum vernachlässigten ’98er Album „Ibngue“. Qualitätsunterschiede sind dabei nicht festzustellen. 3,0

NewWetKojak Do Things ikonkurrel /efa) Das Seitenprojekt von Girls Vs. Boys hat ein beängstigendes Eigenleben entwickelt. Post-Grunge spielt hier keine Rolle mehr, dafür fuhrt Sänger Scott McCloud mit heiser-laszivem Flüstern durch eine Reihe Sample-veredelter Rock-Varianten, wobei der TripHopbeeinflusste Titelsong sogleich im Ohr hängenbleibt. Auch die jazzigen Exkursionen sind gelungen – und gelegentliche Anflüge von Düster-Wave verzeiht man dieser Platte gern. 4,0

Blonde Redhead

Melody Of Certain Damaqed Lemons (IOUCH & GO /EFA) Zum Trio geschrumpft, haben die New Tforker allen Noise-Rock über Bord geschmissen und experimentieren dafür mit dem fernöstlichen Prinzip der Ruhe. Klangliche Transparenz bleibt der einzige gemeinsame Nenner ihres vierten Albums, denn das Material ist denkbar unterschiedlich ausgefallen: Kazu Makino tiriliert exotische Chansons im minimalistischen Elektro-Gewand so gut wie zu traurigem Piano, während ihr männliches Pendant Amadeo Pace verschlungenen Harmonien nachhängt, die unter HiFi-Bedingungenbombastische Form hätten.4,0

Jeff Tarl ton Dragin 1 Spring (DElerium/cargo) Der Ex-Chef der Detroit-Psychedeliker Viv Akauldren lebt mittlerweile in Berlin, wo auch sein zweites Solo-Werk entstanden ist. Als Songwriter ist er weniger an strengen Strukturen, denn an Lautmalerei interessiert. Das gibt seinen Liedern einen spontanen, bisweilen mystischen Charakter, der an die Zeiten des jungen Tim Buckley erinnert Kein Wunder also, dass die CD auf einem Label erscheint, dass ansonsten nur Reissues herausbringt. 3,5

GregLisher Handed Down The Wire (MAGNETIC/IMPORT) Jonathan Segel Scissors And Paper (MAGNETIC/IMPORT) Zwei Ex-Mitglieder von Camper Van Beethoven melden sich zeitgleich zurück. Die teils Jahre alten Songs, die Gitarrist Greg Lisher für sein Solo-Debüt gesammelt hat, lassen vermuten, dass sein Einfluss auf den damaligen Gruppensound eher gering war. Trotz Unterstützung diverser CVB-Veteranen wirken Songs und Spiel seltsam statisch und verholzt. Ein paar gelungene Gitarren-Licks retten das Ganze nur knapp. 2,0

Im Gegensatz dazu trägt Teufelsgeigerjonathan Segel, zuletzt Tour-Mitglied von Sparklehorse, manchmal zu dick auf und und greift dabei gern tief in die Trübsinnskiste. Auch singt er nicht besonders gut, doch es gelingt ihm ein dichter, gefühlvoller Sound, der an die getrageneren Momente von CVB erinnert. 3,0

Piano Magic

Artists Rifles (ROCKETGIRL/CARGO) Nach diversen Flirts mit verschiedenen Stilen hat das Briten-Trio sich auf eine Art Pop Noire geeinigt, der gefühlsmäßig die verregneten Landschaften der frühen Achtziger zusammenfasse ab Bands wie Big Country, Dead Can Dance oder Eyeless In Gaza das trübe Licht der Welt erblickten. Schon der schroffe Beginn macht klar, dass auch hinter Elfengesang das Böse stecken kann. Etwas zu gotisch, aber doch ganz schön. 3,0

…And Vbu Will KnowllsBy The TrailOf Dead

Madonna -domino/zomba) Heilige Madonna: sonischer Rock von Weirdos aus Texas. Manisch, quälend, manchmal melodiös. Aber meistens sperrig. Entsprechend krank auch die Songtexte. Die Rückkehr des altmodischen Rock-Trash. 3,0

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