Wheat – Per Second, Per Second, Per Second…

Ricky, Brendan und Scott sind, so scheint’s, die netten Typen next door. Sitzen knuffig an Holztischen, kritzeln sich mit Edding-Stiften essenzielle Schlagworte wie „Believe“, „Tempted“ oder „Equal“ auf die Handrücken. Sie treffen Mädchen, mögen das gute Gespräch und tun sich etwas schwer mit dem Durchatmen.

Vor wenigen Jahren brachten sie es mit schwermütigen Songs wie „Death Car“ zur „single of the week“ beim „NME“ – und Bushs Gavin Rossdale wurde nicht müde, den Song als seine Single des Jahres zu proklamieren. Auf das Debüt „Medeiros“ folgte das elektronisch verspielte „Hope And Adams“ unter der Regie von David Fridmann (Flaming Lips, Mercury Rev).

Nun veröffentlichen Wheat ihr Major-Debüt mit dem kryptischen Titel „Per Second, Per Second, Per Second.. Every Second“, und laut Presse-Info ist das nach dem grobkörnigen Schwarz-Weiß der Vergangenheit der Schritt hinein ins Technicolor. Vielleicht hätten sie das Licht lieber gedimmt lassen sollen, denn was bringt all die Farbe? College“Rock“ der harmlosen Sorte. Wie Hanson ohne Akne, Lemonheads ohne Drogen oder Counting Crows ohne Haarteil-Nervensäge. „These Are Things“ mag dabei durchaus den Weg auf die Mixtapes des kommenden Sommers finden, und „This Rough Magic“ gemahnt an die einstige Zerrissenheit. Aber sonst? Jingle-Jangle-Gitarren, Harmony Vocals und eine charmant-verirrte Trompete. Das CD-Pendant zur Serie „Friends“: niedlich, sympathisch und voller schnell behobener Sorgen, verkündet und vergessen. Short term entertainment. Muss es auch geben.

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