Pet Sounds – The Beach Boys :: 7

Brian Wilson war neidisch. Alle erzählten, die blöden Beatles säßen an einem epochalen Werk von orchestraler Größe – dabei war doch er der Mann für die ganz großen Song-Taten. Ihre ungezählten Surf-Hits hatten bewiesen, dass sie Klassiker-Melodien in Reihe rauspulen können, jetzt ging es um mehr: Die Ehre der größten Band in der zweiten Hälfte der 60er. Und so entstand „Pet Sounds“, ein Orkan von Popalbum, ein Vexierspiel der Ideen, Instrumente und Hooklines, das kaum Grenzen kennt. Neue Studiotechniken mussten für die kaum zählbaren Schichten an Gesangsspuren erdacht werden, neue Hall-, Echo- und Klanggeräte wurden im Dutzend getestet. Dabei entstand so mancher große Klassiker der Popmusik, zugleich ein ganzer Berg an musikalischen Innovationen, wie die Verwendung eines Theremins, ein Background-Chor aus Hundegebell und Coladosen und vieles mehr. Wie sehr diese Platte eine Brian Wilson- und keine Beach Boys-Angelegenheit war, sieht man schon daran, dass er einen Großteil des Albums mit Studiomusikern aufnahm. Er wollte eben dieses eine Werk schaffen, das größer ist als der Rest. Das gelang – bis im Jahr darauf „Sgt. Pepper’s“ erschien.

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