Bela B verteidigt Madonna und beklagt „heutige Kommerzkultur“

Madonna machte ihre Unterstützung für die kremlkritische Band Pussy Riot publik und erntete dafür nicht nur Worte des Lobes: Der Vorwurf: PR in eigener Sache. Jetzt verteidigt Bela B, Mitglied der Band Die Ärzte, die Sängerin und äußert sich zu Provokationen in der heutigen "Kommerzkultur".

Die Nachrichten über die aktivistische Punk-Band Pussy Riot und die Verhaftung dreier ihrer Mitglieder ging durch die ganze Welt. Auch Musiker haben sich zu dem Fall geäußert. Unter anderem Madonna. Die Sängerin solidarisierte sich mit den Feministinnen. Man erinnert sich zum Beispiel noch an die  Berichte über ihr Konzert in Zürich Mitte des Monats, bei welchem die Sängerin ihre Forderungen deutlich machte: „Free Pussy Riot“ (wir berichteten).

Wegen Aktionen dieser Art musste sich die Sängerin jetzt die Kritik gefallen lassen, dass diese nur dem Zweck der Eigen-PR dienten.

Ärzte-Mitglied Bela B verteidigte die Musikerin jetzt im dpa-Interview: (nachzulesen auf focus.de) „Ich finde gut, dass Madonna in Russland Partei für die Musikerinnen von Pussy Riot ergriffen hat.“

Vorwürfe, sie habe dabei egoistische Ziele im Sinn gehabt, wies er zurück. „Man will jemanden mundtot machen, indem man sagt, er hat davon keine Ahnung, oder er will nur für sich Werbung machen. Das ist doch immer das leichteste Argument.“

Bela B betont die zusätzliche Aufmerksamkeit, die das Schicksal der Band durch Madonnas öffentliche Stellungnahme erhalten habe: „Jetzt reden alle über Menschenrechte in Russland. Und wenn das dadurch ausgelöst wurde, dass sich eine der bekanntesten Künstlerinnen der Welt dazu äußert, dann sehe ich da absolut keinen Ansatz zur Kritik.“

Generell bedauert es der Drummer, dass „der Tabubruch“ in „unserer Kommerzkultur nur noch den Medien“ diene.  Ihm ginge es da ähnlich wie Schorsch Kamerun, Sänger der Band Die Goldenen Zitronen, der fast neidisch sei, dass man in Russland mit Musik noch so provozieren könne.

Ob Umstände, wie sie in Russland herrschen, denn wirklich so erstrebenswert sind, sei jetzt einmal dahin gestellt…

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