Bono über die „Paradise Papers“: „Ich nehme die Sache sehr ernst“

Bono von U2 zeigt sich nach den Enthüllungen in den „Paradise Papers“ erschüttert darüber, dass er in Firmen investiert haben soll, die in Steueroasen liegen. Die Schuld hätten Berater

Die „Paradise Papers“ haben aufgedeckt, dass Politiker, Unternehmen und Milliardäre in der Vergangenheit durch Steuertricks viel Geld gespart haben. Unter den Namen in den geheimen Dokumenten, die eine Gruppe von weltweit 400 Journalisten ausgewertet hat, findet sich auch Bono von U2. Der Musiker taucht im Zusammenhang mit einem Einkaufszentrum in Litauen in den Papieren auf. Eine Verstrickung weist er von sich, nach dem Statement seiner Rechtsanwältin hat er nun ein weiteres, eigenes Statement veröffentlicht.

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Dem „Guardian“ erklärte der 57-Jährige, dass er nichts von den Verstößen gewusst habe. „Von der Firmenleitung wurde mir versichert, dass die Firma ein voller Steuerzahler ist. Wenn das nicht der Fall ist, dann möchte ich genauso viel darüber wissen, wie die Steuerbehörden (…). Ich nehme die Sache sehr ernst“, sagt er weiter.

Der Sänger soll über Firmen in den Steuerparadiesen Malta und Guernsey in ein Einkaufszentrum in Litauen investiert haben. Der Musiker selbst hatte die Vorwürfe zunächst von sich gewiesen. Eine Sprecherin des Sängers sagte dem „Guardian“, dass Bono zwar ein „passiver Minderheiteninvestor“ ist, dass der Vorwurf des Steuerbetrugs aber falsch sei.

Bono: Vermeider

In der Tat verstoßen die Tricks wahrscheinlich nicht gegen Steuergesetze. Doch wer Steuern vermeidet, schadet der Allgemeinheit, wie viele Fans und Kritiker anmerken. Sie werfen Bono Doppelmoral und Heuchelei vor.

Rund 400 Journalisten weltweit, die alle dem Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ) angehören, haben 1,4 Terabyte interner Daten zweier Finanzdienstleister sowie Unternehmensregister von 19 Steueroasen ausgewertet. Insgesamt durchforsteten die Autoren (u.a. von der „Süddeutschen Zeitung“ oder der „New York Times“) rund 13,4 Millionen Dokumente.

So fanden sie heraus, wie mittels sogenannter „Offshore-Geschäfte“ Steuern vermieden werden. Eine Dienstleistung, die Sportler, Spitzenpolitiker und Superreiche gerne und häufig in Anspruch genommen haben. Neben Bono wird u.a. auch dier Queen, Apple oder Allianz Steuervermeidung vorgeworfen.

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