Brian May: 70 geheime Fakten über den Queen-Gitarristen

ROLLING-STONE-Autorin Ina Simone Mautz beleuchtet Facetten des Musikers, die bislang wenig bekannt gewesen sind. Oder wussten Sie, dass Brian May auch auf Deutsch singt?

Am 19. Juli feiert Brian May  Geburtstag. Als Gitarrist von Queen ist der Mann aus dem britischen Hampton, Middlesex, zu Weltruhm aufgestiegen. Aber wussten Sie auch, dass er Doktor der Astrophysik ist?

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Wir präsentieren 70 Fakten rund um den stillen Hünen, der mit seinem Instrument die Rockmusik prägte wie kaum ein anderer.

01. Idol: Buddy Holly

Gold Albumcover Buddy Holly
Buddy Holly

Das wichtigste Geschenk bekam Brian May schon zu seinem siebten Geburtstag: eine kleine spanische Akustikklampfe. Die Gitarre hatte er sich gewünscht, nachdem er „The Tommy Steele Story“ und zudem noch Buddy Holly & The Crickets in der beliebten TV-Show „Sunday Night At The London Palladium“ gesehen hatte. Der kleine Brian war sofort euphorisiert und Buddy Holly wurde umgehend zu einem Idol für ihn.

02. Stolzer Doktor

Brian May präsentiert seine Doktorarbeit dem Professor Paul Nandra (2007)

Dem Fernsehen hat May es auch zu verdanken, dass er nach dreieinhalb Jahrzehnten an das Londoner Imperial College zurückkehrte, um seine Doktorarbeit in Astrophysik zu beenden. Er hatte in einem TV-Interview erzählt, dass Patrick Moore – der Vater der populären Astrophysik in England und gleichzeitig ein Freund Mays – zu ihm gesagt habe, er solle doch endlich mal seine Dissertation zuende bringen. May habe etwas kokettierend sinngemäß geantwortet, dass das akademische Potenzial seiner Synapsen wohl nach all den Jahren ziemlich geschrumpft sei. Daraufhin bekam er eine ermutigende E-Mail des Imperial College, das ihm versicherte, dass er „herzlich willkommen“ sei, falls er es sich doch noch anders überlegen sollte. May nahm das Angebot an. Seine Dissertation, die sich mit Radialgeschwindigkeiten im interplanetaren Staub befasst, verteidigte er im Jahr 2007 erfolgreich (das 215 Seiten starke Werk „A Survey of Radial Velocities in the Zodiacal Dust Cloud“ von Brian Harold May kann man auch in Buchform erwerben) und führt seitdem mit Stolz den Titel „Dr.“ in seinem Namen – er twittert sogar unter @DrBrianMay.

03. Ehrenkanzler!

Von 2008 bis 2013 war Dr. Brian May dann direkt Ehrenkanzler der Liverpool John Moores University (deren Teleskop er auch im Rahmen seiner Doktorarbeit genutzt hatte). Seine Vorgängerin: Cherie Blair, Ehefrau des Ex-Premiers Tony Blair.

04. Gegen die „Möchtegern-Thatcher“

Politikverdrossenheit kann man May übrigens nicht vorwerfen: Die englische Tageszeitung „Mirror“ veröffentlichte am 7. Juni 2017 einen von ihm verfassten kritischen Artikel über Theresa May, die er auch gerne „that scary Margaret Thatcher wannabe“ nennt.

05. Die Frau an seiner Seite

Es dürfte seinen Blutdruck in die Höhe treiben, dass Google, wenn man „Brian May married“ eingibt, doch tatsächlich „…to Theresa May“ als Vervollständigung vorschlägt. Dabei ist er seit dem 18. November 2000 in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Anita Dobson verheiratet (er schrieb schon in den 1980er-Jahren „I Want It All“ und „Too Much Love Will Kill You“ für sie). Legendär der Auftritt der beiden in der britischen Frauen-TV-Sendung „Loose Women“:

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06. Experte für Frauenrollen

Dass Brian May sich in der Damenrunde so wacker geschlagen hat, könnte daran liegen, dass er sich schon in jungen Jahren mehrfach erfolgreich in die Rolle einer Frau hineinfühlen durfte. Er war in der Theatergruppe seiner Schule aktiv, und da die Hampton Grammar School eine reine Jungenschule war, mussten die Frauenrollen dann natürlich auch von Knaben gespielt werden. Mays erste Rolle war die der Lydia Languish in „The Rivals“ von Richard Brinsley Sheridan. Der halbwüchsige Brian spielte die Dame so überzeugend, dass er gleich wieder eine Frauenrolle bekam: Lady Mary Lazenby in der Komödie „The Admirable Crichton“ von J.M. Barrie.

07. Der unbekannte „Cousin“

Conway Twitty, Inspiration für May

Überhaupt hat May großen Spaß am Verkleiden: Er tat es außerhalb des Schultheaters nicht nur für den Queen-Videoclip zu „I Want To Break Free“, der die britische Daily Soap „Coronation Street“ parodierte (wieder eine Frauenrolle), sondern auch zur adäquaten Darstellung seines nur wenig bekannten alter Egos T.E. Conway – angeblich ein Cousin des 1993 verstorbenen amerikanischen Rock’n’Roll- und Countrysängers Conway Twitty. 1994, auf der Weihnachtsfeier des offiziellen Queen-Fanclubs, trat T.E. Conway zum ersten Mal in Erscheinung, um im Stil von Buddy Holly und Roy Orbison (dunkle Brille, Fönfrisur, Tolle, Koteletten) Fünfziger-Jahre-Songs darzubieten. Er veröffentlichte sogar eine EP, „Retro Rock Special“ (darauf befanden sich u.a. eine Cover-Version von „It’s Only Make Believe“ des echten Twitty und Buddy Hollys „Maybe Baby“), die es allerdings nur als Beigabe zu den ersten Exemplaren von Mays 1998er Soloalbum „Another World“ zu erstehen gab. Auch die gleichnamige Tour wurde von T.E. Conway eröffnet – allerdings bemerkten viele Zuschauer nicht, dass May höchstpersönlich dahintersteckte.

08. Geheime Botschaften

Sein einstiger Musiklehrer bemerkte auch nicht, dass der zehnjährige Brian, nachdem er den Auftrag bekommen hatte, ein Stück für eine Schulaufführung zu komponieren, einfach „Happy Birthday To You“ rückwärts aufschrieb.

09. Erleuchtung in Mathe

Ein paar Jahre vorgespult: May war selbst Lehrer, an einer Gesamtschule in Brixton. Allerdings Mathelehrer und das auch nur für 12 Monate. Er mochte es besonders, in den Gesichtern der Schüler zu sehen, wenn der Groschen gefallen war.

10. Besser als ein Plektrum

Britische Münzen 1937

Münzen sind für May ohnehin ausgesprochen relevant: Anstatt eines Plektrums benutzt er zum Anschlagen der Gitarrensaiten eine Sixpence-Münze. Nach der Umstellung auf das Dezimalmünzsystem wurde die Sixpence-Münze im Jahr 1973 ungültig (mit Ausnahme ihrer Rolle als Automatenmünze, die sie noch bis 1980 innehatte). Ewige Gültigkeit behält sie aber als weit verbreitetes Glückssymbol, das in England auch gerne in den Christmas Pudding eingebacken wird. Während Mays erster Solotour und auch während der „Queen+Paul Rodgers“-Tour wurden speziell geprägte Münzen in Sixpence-Größe am Merch-Stand verkauft.

11. Gitarre aus Kamin, Klinge, Ventilfeder

Dass die berühmte „Red Special“-Gitarre, die May mit besagter Sixpence-Münze virtuos bearbeitet, vom damals 16-jährigen Brian und seinem Vater Harold selbst gebaut wurde (die 18-monatigen Arbeiten daran begann im August 1963), gehört zum popmusikhistorischen Allgemeinwissen. Weniger bekannt hingegen sind die illustren Einzelteile, die verwendet wurden: Den Gitarrenhals etwa fertigten sie aus einer über hundert Jahre alten Mahagoni-Kaminverkleidung, das Tremolo wurde aus der Klinge eines Brotmessers und aus zwei Ventilfedern eines Motorrads gebastelt. Das von May gemeinsam mit Simon Bradley geschriebene, 144 Seiten starke und im Oktober 2014 erschienene Buch „Brian May’s Red Special“ (Carlton Books) verrät alle Details. Seit 2004 verkauft er unter dem Namen „Brian May Guitars“ auch Repliken seiner „Red Special“.

12. Alte Frau

Die „Red Special“ bekam ihren Namen allerdings erst im Laufe der Zeit. Mays Vater wollte die Gitarre zunächst „Brian May Special“ nennen, was der bescheidene Engländer allerdings etwas zu dick aufgetragen fand. Also hieß sie vorerst nur „The Guitar“. Mays erster Gitarrentechniker Jack nannte das Instrument dann „Old Lady“, was übersetzt nicht so würdevoll ist, wie es zunächst klingt – es heißt „Alte“ oder „Olle“. Als May etwas später in einem Radiointerview gefragt wurde, wie denn eigentlich seine Gitarre heiße, sagte er spontan: „Red Special“. Dabei ist es geblieben.

13. Verstärker

Rory Gallagher gab May den Tipp für den richtigen Verstärker

Noch wichtiger als der Name einer E-Gitarre ist allerdings der passende Verstärker. Als Brian May in den späten Sechzigern im Londoner Marquee Club Rory Gallagher fragte, wir er bloß diesen Sound hinbekommt (Gallagher war damals mit seiner Band Taste fast jede Woche dort zu Gast), empfahl er May den „AC 30“-Verstärker von Vox. Später, als May mit Queen erfolgreich war, dankte er Gallagher noch einmal für diesen wertvollen Tipp. 2006 erschien eine Brian-May-Edition des „AC 30“-Verstärkers.

14. Dystopie in Hendrix‘ Ohren

Nur aus einer Zahlenfolge bestand der Name der Band, die May noch zu Schulzeiten gründete: 1984 – natürlich benannt nach dem dystopischen Roman von George Orwell. 1984 coverten zunächst Motown-Hits (u.a. „Knock On Wood“ von Eddie Floyd und „Hold On, I’m Coming“ von Sam and Dave), aber z.B. auch die „Happy Henrik’s Polka“ der schwedischen Instrumentalgruppe The Spotnicks. Eine rasante Gitarrenpassage darin verblüffte das Publikum und erst später erfuhr May, dass die Originalaufnahme deutlich langsamer eingespielt worden und die Geschwindigkeit erst beim Mixen erhöht worden war. Am 13. Mai 1967 eröffneten 1984 am Imperial College ein Konzert für Jimi Hendrix und spielten mal eben „Purple Haze“. Was Hendrix davon hielt, ist nicht überliefert.

15. Zurück nach 1984

Im Jahr 1984 spielte Brian May Gitarre für den Song „(Another) 1984“ von Billy Squier, erschienen auf dessen Album „Signs Of Life“.

16. Auf zu den Sternen

Mays erste Soloveröffentlichung im Jahr zuvor, 1983, war auch eine Kooperation: Das Mini-Album „Starfleet Project“ (sein Sohn Jimmy war damals großer Fan der britischen Science-Fiction-Serie „Star Fleet“) erschien unter dem Namen „Brian May + Friends“ – unter den Freunden befanden sich Eddie van Halen, Alan Gratzer von REO Speedwagon und Fred Mandel (der Keyboards auf Pink Floyds „The Wall“ und auf den Queen-Alben „Hot Space“ und „The Works“ spielte und zudem Mitglied in Alice Coopers Band war). Den Song „Blues Breaker“ widmete May Eric Clapton.

17. School Of Rock

Teenie-Brian bewunderte die älteren Mitschüler, die in Bands spielten. Zwei davon musizierten später mit Eric Clapton zusammen bei den Yardbirds: Chris Dreja und Paul Samwell-Smith – letzterer produzierte u.a. Cat Stevens‘ Soundtrack für „Harold und Maude“ und gemeinsam mit Paul Simon dessen Song „American Tune“.

18. Grohl mag’s grün

Brian May und Dave Grohl 2006

Apropos Amerika: Über der Haustür der Villa von Dave Grohl in Los Angeles hing lange Zeit eine grüne Unterhose von Brian May – wie ein Mistelzweig! Als May nach gemeinsamen Aufnahmen seine Tasche bei Grohl vergaß, nutzte dieser die günstige Gelegenheit, sich dieses Souvenir zu sichern. Sie hatten an jenem Tag den Song „Tired Of You“ eingespielt, der 2002 auf dem vierten Foo-Fighters-Album „One By One“ veröffentlicht wurde.

19. Tierrechtler

Man hätte es sich aber auch ohnehin denken können, dass ein Naturfreund wie Brian May grüne Unterhosen trägt. Im Jahr 2009 gründete er den „Save Me Trust“, , dessen Motto lautet: „Giving wild animals a voice.“ Er setzt sich insbesondere für Füchse, Igel und Dachse ein und äußerte in einem Interview mit der BBC, dass er lieber als Tierrechtler denn als Musiker oder Wissenschaftler in Erinnerung bleiben möchte. Er unterstützt zudem über 25 weitere Hilfsorganisationen.

20. Dachs-Entertainment!

Im Juni 2013 veröffentlichte die Supergroup Artful Badger, u.a. bestehend aus Brian May, Slash, Shara Nelson von Massive Attack und dem Tierfilmer und Naturforscher Sir David Attenborough (damals bereits 87), einen Song, der den Schutz der Dachse in den Fokus rückte: „Badger Swagger“.

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21. Commander May

Für sein wohltätiges Engagement und für seine Verdienste in der Musikindustrie wurde May im Jahr 2005 zum „Commander Of The Most Excellent Order Of The British Empire“ (CBE) ernannt. Diese Ehre wurde u.a. auch seinen Musikerkollegen Roger Daltrey, Ray Davies, Bryan Ferry, David Gilmour, Rod Stewart und Sting zuteil.

22. Queen und Queen

Seit 2012 ist Brian May Vizepräsident der „Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals“, die älteste und größte Tierschutzorganisation der Welt. Schirmherrin ist passenderweise die Queen.

23. Der Königin aufs Dach gestiegen

Es war Mays eigene Idee, bei der „Party at the Palace“, dem Konzertereignis zum Goldenen Thronjubiläum der Queen im Juni 2002, „God Save The Queen“ nicht, wie den Rest des Events, im Garten, sondern auf dem Dach des Buckingham Palace zu performen. Bei der Generalprobe ging die Tür des Aufzuges, der May auf das königliche Dach bringen sollte, nicht auf. Er musste wieder ein Stockwerk runterfahren und dann die Treppe nehmen. May sagte später über diesen außergewöhnlichen Auftritt, dass dieser eine „Übung in Sachen Angstbewältigung“ gewesen sei. Der Queen-Gitarrist trug einen weißen Gehrock, auf den Titel populärer Hits aus 50 Jahren Rock’n’Roll aufgedruckt waren (u.a. „Jailhouse Rock“, „Great Balls Of Fire“, „Heartbreak Hotel“) – um nicht nur das 50-jährige Thronjubiläum zu feiern, sondern auch 50 Jahre Rock’n’Roll zu symbolisieren und zu zelebrieren.

24. Wer sind Sie denn?

May traf die Queen allerdings erst drei Jahre später bei einem Empfang für die britische Musikindustrie – gemeinsam mit Eric Clapton, Jimmy Page und Jeff Beck. Nachdem sie Clapton gefragt hatte, ob er denn schon lange Musik mache, ergriff May nach einem kurzen Fremdschamschweigen das Wort und outete sich als „der Typ, der damals so einen Lärm auf Ihrem Dach gemacht hat“. Die Queen entgegnete lässig: „Ach, Sie waren das also?“

Jimmy Page, May und die Queen

25. Radio unter der Decke

In seiner Kindheit war May der Typ, der heimlich mit dem Kopfhörer unter der Decke Radio Luxemburg hörte (er sollte ja eigentlich schlafen!). Die Songs, die da gespielt wurden, hatten etwas sehr Aufregendes, fast Verbotenes – man hörte sie bislang nicht in England. Noch nicht. Es war die Geburt des Rock’n’Roll, auf Radio Luxemburg liefen Elvis, Little Richard, Chuck Berry, Buddy Holly und Rick Nelson. Es war der für Brian May wegweisende Beginn der Gitarrenmusik, in der die Gitarre nicht bloß als Begleitung, sondern als Stimme verstanden wurde. Von diesem Moment an wusste May, dass die Musik ein sehr wichtiger Teil seines Lebens werde würde.

26. Gedenken an Chuck

Auf seiner Website schrieb May nach Chuck Berrys Tod ein ausführliches Tribute (inklusive „Back To The Future“-Referenz).  Außerdem gibt es in der Coda des Queen-Songs „Now I’m Here“ (1974) ein Chuck-Berry-Gitarren-Zitat und mit der Zeile „Go, go, go/ Little Queenie“ folgt ein weiteres. („Now I’m Here“ war gleichzeitig ein Tribute an die Band Mott The Hoople, die Queen als Vorgruppe eingeladen hatten, und die ebenfalls von Chuck Berry inspiriert worden waren.)

27. Support für Pink Floyd

Apropos Vorgruppe (im doppelten Sinne): Brian May und Schlagzeuger Roger Taylor machten bereits vor Queen zusammen Musik (sie hatten sich über einen Zettel am schwarzen Brett des Imperial College kennengelernt – May hatte einen Schlagzeuger „Typ Mitch Mitchell/Ginger Baker“ gesucht). Ihre Band Smile trat am 26. Oktober 1968 am Londoner Imperial College zum ersten Mal auf. Als Vorgruppe von Pink Floyd. Ende Juni 1968 war May noch zu deren riesigem Konzert im Hyde Park gefahren, wo sie zusammen mit Jethro Tull aufgetreten waren.

28. Jenny und Jimmy

Von London nach Brighton: Der von Brian May geschriebene Song „Brighton Rock“, zu finden auf dem Album „Sheer Heart Attack“ (1974), erzählt die Geschichte des heimlichen Liebespaars Jenny and Jimmy, die sich in Brighton treffen. Eine deutliche Referenz an „Quadrophenia“ von The Who – auch hier fährt ein Jimmy nach Brighton, um dem Alltag zu entfliehen.

29. Mark Chapman

Der Attentäter: Mark David Chapman

Zum Alltag des 17-jährigen Brian gehörte es, im Lohnbüro einer Feuerlöscherfirma zu jobben. Sein Song „Put Out The Fire“, erschienen auf dem Queen-Album „Hot Space“ (1982), wurde allerdings von etwas anderem inspiriert – von der Ermordung John Lennons. Die erste Strophe hat May aus der Sicht des Attentäters Mark Chapman geschrieben („He disappointed me/ So I got my handgun/ And blew him away“). Direkt im Anschluss folgt die von Mercury komponierte Lennon-Hommage „Life Is Real (Song For Lennon)“.

30. Pfui, Libelle?

Was haben Brian May und John Lennon gemeinsam außer der Musik? Richtig: Nach beiden wurde ein Insekt benannt. Nach May eine in Brasilien neu entdeckte Libellenart, „Heteragrion brianmayi“, nach Lennon die Spinnenart „Bumba lennoni“. Einige weitere von erstaunlich vielen nach Musikern benannten Insekten: Anomphalus jaggerius (Schnecke), Avalanchurus garfunkeli (Trilobit), Amaurotoma zappa (Schnecke), Aphonopelma johnnycashi (Spinne), Alviniconcha strummeri (Schnecke), Bushiella beatlesi (Wurm), Aleiodes shakirae (Wespe), Aleiodes gaga (Wespe).

31. Ich sage: „Yoü“

Auf Lady Gagas Album „Born This Way“ (2011) gastierte May an der Gitarre – im Song „Yoü And I“ (tatsächlich „yoü“). 35 Jahre zuvor erschien der Queen-Song „You And I“ auf dem Album „A Day At The Races“.

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32. Auf ewig Robbie

Die Kooperation mit Lady Gaga war nicht sein einziger Ausflug in die aktuelle Popmusik: 2001 spielte May bereits Gitarre auf der Robbie-Williams-Single „Eternity“.

33. Sterne und Perlen

Ewigkeit, Unendlichkeit – und schon sind wir wieder beim Universum! Gemeinsam mit Sir Patrick Moore und Chris Lintott veröffentlichte May zwei Bücher: „Bang! The Complete History Of The Universe“ (2006) und „The Cosmic Tourist“ (2012). Sein Lieblingsbuch als Kind war der 1938 erschienene Science-Fiction-Roman „Jenseits des schweigenden Sterns“ von C.S. Lewis, später „Das Glasperlenspiel“ von Hermann Hesse.

34. Brian und Bart

May schätzt allerdings nicht nur die intellektuelle Literatur, sondern auch den Comichelden Dan Dare bzw. dessen Zeichner Frank Hampson. Im Videoclip zum Queen-Song „Headlong“ (1991) trug May ein „Simpsons“-Shirt und hatte in seiner Küche sogar ein gerahmtes Familienfoto der „Simpsons“ stehen.

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35.  Zeichnerische Spitzen

Was seine doch eher seriösen Eltern wohl dazu sagten? Vater Harold May (der technischer Zeichner für das britische Luftfahrtministerium und an der Entwicklung der Concorde beteiligt war) hatte zumindest fast ein Jahr lang kaum mit seinem Sohn Brian gesprochen, als dieser sich in den Siebzigern angesichts des zunehmenden Erfolge von Queen für den Rock’n’Roll und gegen seine Doktorarbeit entschieden hatte. Der Altvordere verfolgte dann aber akribisch die Chart-Positionen der Band und zeichnete zu deren Visualisierung akkurate Diagramme.

36. Erste Schritte: Banjolele

Das erste Instrument, auf dem May zu spielen lernte, ungefähr mit fünf Jahren, stammte schließlich aus den Beständen seines Vaters – es handelte sich um eine Banjolele (Banjo im Ukulelenformat). Man hört ihn dieses Instrument auch auf dem Queen-Song „Bring Back That Leroy Brown“ spielen, zu finden auf dem Album „Sheer Heart Attack“ (1974).

37. Hauptsache „-lele“

Im Jahr 2008 hat Brian May eine Banjolele aus dem Nachlass von George Formby (der Entertainer galt als der erste britische TV-Comedian) gekauft – ein echtes Schnäppchen für 72.000 Pfund. Auch George Harrison war großer Fan und besaß gleich zwei Ukulelen, die einst Formby gehörten.

38. Der letzte Gruß von Mercury

Aber es sind natürlich nicht die materiellen Dinge, die wirklich zählen. Viel wertvoller war beispielsweise Brian Mays liebster Queen-Songwritingmoment: der letzte Song, den er mit Mercury zusammen geschrieben hat, „Mother Love“, erschienen auf dem Album „Made In Heaven“ (1995). Mercury wollte ein Stück wie Chris Isaaks „Wicked Game“ komponieren – diese schwermütige und dennoch würdevolle Einsamkeit einfangen. Als sein Gesundheitszustand Aufnahmen zuließ, bat er May um Worte für das Lied. Dieser versuchte, sich lyrisch in Mercury hineinzuversetzen und schrieb den Text auf die Rückseite von Briefumschlägen. Der Song wurde Zeile für Zeile (jeweils 3 Takes, aus denen dann der beste ausgesucht wurde), Strophe für Strophe aufgenommen. Nach drei Vierteln pausierten sie, Mercury wollte den Song „in den nächsten Tagen“ beenden, doch dazu kam es nicht mehr. Die letzte Strophe singt May selbst – es blieb bei der Demoaufnahme, die ursprünglich nur für Mercury gedacht war.

39. Blues für Freddie

In der Nacht zum 24.11.1991, dem Tag, an dem Freddie Mercury starb, schrieb Brian May den Song „Nothin‘ But Blue“, der ein Jahr später auf Mays erstem Soloalbum „Back To The Light“ erschien und natürlich Freddie gewidmet war (für die 1998 veröffentlichte Compilation „Queen Rocks“ schrieb May über Mercury das phonetisch sehr nahe „No One But You“). „I look at your picture/ I’m nothin‘ but blue/ I’m hearing you whisper/ The way you used to do/ And I can’t stop wondering/ Just how things might have been/ No, I’m nothin‘ but blue.“ Es ist natürlich ein Blues.

40. Wie ich mich fühle

Dem Blues am nächsten sind Queen mit dem ebenfalls von Brian May geschriebenen „See What A Fool I’ve Been“ gekommen, einem Non-Album-Track, der 1973 als B-Seite von „Seven Seas Of Rhye“ erschienen ist und eigentlich noch aus Smile-Zeiten stammte. Inspiriert hatte May dazu der Song „The Way I Feel “ von Sonny Terry and Brownie McGhee – wie ein Vergleich von Riffs und Lyrics bestätigt.

41. Brians Bakery

Von „Brownie“ zum Backen: Brian May backt regelmäßig Dinkel-Brot. Hier das Rezept (von seiner Tochter Louisa).

42. Hilfe, Hefe!

Kein Wunder, dass der Hobby-Bäcker den Instagram-Filter „Hefe“ besonders schätzt („It makes everything look better!“) und wünschte, er hätte eine „Hefe“-Brille.

43. Stereo in der Hölle

Überhaupt: Fotografie! Als Musiker zieht May „stereo“ selbstverständlich „mono“ vor und ist konsequenterweise auch großer Freund und Sammler der Stereofotografie. Als er ein Kind war, steckten Stereofotos in den Müslipackungen, mit elf investierte er seine Ersparnisse in einen Stereobetrachter, um die Bilder aus den Müslipackungen dreidimensional sehen zu können. 1973 kaufte er seine erste Karte der Stereofotografie-Serie „Les Diableries“, die Alltagsszenen aus der Hölle zeigt. Über diese Serie veröffentlichte May vierzig Jahre später, im Oktober 2013, gemeinsam mit Denis Pellerin und Paula Fleming, das Buch „Diableries: Stereoscopic Adventures In Hell“. 2009 hatte er bereits mit Elena Vidal „A Village Lost And Found“ geschrieben, das sich mit dem Werk des britischen Stereofotografie-Pioniers T.R. Williams befasst. Vidal und May haben zudem die „London Stereoscopic Company“ wieder auferstehen lassen.

44. Queen zum Anfassen

Im Mai 2017 veröffentlichte May das Buch „Queen in 3D“ – mit 300 größtenteils noch nie gesehenen Fotos aus der gesamten Karriere von Queen, die alle mit Mays Stereokamera gemacht wuden. Er hat natürlich auch den Begleittext verfasst.

45. Reich werden mit Queen

Einen Monat später erschien eine Queen-Edition des legendären Gesellschaftsspiels Monopoly. Anderthalb Jahre lang hatte Brian May an der Entwicklung des Queen-Monopoly mitgewirkt. Anstatt der Schloss-Allee kann man das Wembley Stadium oder die Rechte an „Bohemian Rhapsody“ kaufen. Als Spielfiguren fungieren u.a. die „Red Special“, das „Radio Gaga“-Radio oder der Roboter vom „News Of The World“-Cover.

May hat es sich nicht nehmen lassen, ein Unboxing-Video dazu aufzunehmen:

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46. We will, we will buy you

Er macht das sehr kompetent mit dem werbewirksamen Auspacken. Dabei hatte er bislang doch bloß Erfahrung damit, musikalische Verpackungen für Werbespots zu liefern: Für eine Kampagne des Autoherstellers Ford schrieb er 1991 den Song „Driven By You“; das ebenfalls von ihm komponierte „I Want It All“ wurde in über 10 verschiedenen Werbespots eingesetzt – u.a. für Allianz Home Insurance (Irland, 2007), Dr. Pepper (USA, 2007), Seat Toledo (UK, 1999) und Twix (UK, 1999). Britney, Beyoncé und Pink coverten 2004 das von May geschriebene „We Will Rock You“ für den (europäischen) Pepsi-Werbespot. Brian und Roger sind darin auch zu sehen. Noch mehr Potenzial hatte allerdings das von Freddie Mercury geschriebene „We Are The Champions“ – der Song untermalte 2004 in den USA den offiziellen Viagra-Commercial.

47. Musiker oder Krankenpfleger?

Sehr glaubwürdig könnte Brian May auch Clogs bewerben. Er ist erklärter Fan der pantoffelartigen Schuhe, deren Boden und Absatz aus Holz bestehen, und trägt sie regelmäßig seit den späten Sechzigern – meistens Exemplare aus weißem Leder. Der Schuh stammt ursprünglich aus England, erfreut sich aber vor allem in skandinavischen Ländern großer Beliebtheit und wird häufig auch von Küchenpersonal und in medizinischen Berufen getragen. Modisch besonders angesagt waren die Clogs in den Siebzigern und frühen Achtzigern.

48. Der Mann hat „Stil“

Wobei Brian May modisch wie auch musikalisch jegliche Trends vollkommen an der Lockenpracht vorbeigehen. Er trägt mit Freude seine breiten Schulterpolsterjacketts aus den Neunzigern auf. Vermutlich tut er dies zur Schonung der Umwelt – was allerdings nur im Sinne des Naturschutzes vollständig funktioniert.

49. Alles neu macht der May

Mit welchen Blumen kann man Wildtierlobbyist May wohl eine Freude bereiten? Vielleicht mit Fuchsien? Einen Anhaltspunkt für seine floralen Präferenzen bieten die „Fleur du jour“-Fotos aus seinem Garten, die er regelmäßig auf seiner Website postet. Darunter: Jungfer im Grünen, Passionsblume, Rhododendron, Glyzinie, Kamelie, Glockenblume. Und bestimmt auch das Mayglöckchen.

50. Her mit den Kartoffeln!

Von Pflanzen zu Gemüse: May ist als Tierschützer natürlich Vegetarier. Kein Wunder also, dass er 1978 sehr gerne seine Gitarrenkünste zu Lonnie Donegans Song „Diggin‘ My Potatoes“ (erschienen auf dessen Album „Puttin‘ On The Style“) beisteuerte. Donegan war bereits einer der Lieblingsmusiker des kleinen Brian gewesen und er hätte es sich damals nicht träumen lassen, einmal gemeinsame Sache mit ihm zu machen.

51. So lang man Träume noch leben kann

Passend zum Thema Traumverwirklichung spielte Brian May im Jahr 1995 Gitarre auf einem Stück namens „Make My Dream Come True“, zu finden auf dem Soloalbum „S.O.L.“ von Stefan Zauner, Sänger der Münchener Freiheit. Wessen Traum dabei in Erfüllung ging, dürfte recht eindeutig sein.

52. All-Brocken Brian

Noch ein verwirklichter Kindheitstraum: Brian May hat als Wissenschaftler die NASA bei der Pluto-Mission ihrer „New Horizons“-Sonde unterstützt. Und zusammen mit u.a. „Apollo 9“-Astronaut Rusty Schweickart die Awareness-Kampagne „Asteroid Day“ ins Leben gerufen. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat anschließend den 30. Juni als „International Asteroid Day“ auserkoren. Selbstverständlich wurde auch ein Asteroid nach May benannt: Asteroid 52665 Brianmay.

53. Ein Tag wie ein Jahr

May schrieb einmal ein Lied, das von einer Gruppe Astronauten handelt, die glauben, nur ein Jahr lang im Weltraum zu forschen, aber verblüffenderweise erst nach hundert Jahren wieder zur Erde zurückkehren. Schuld ist der Effekt der Zeitdilatation, den Einstein in seiner Relativitätstheorie darlegte. Zu kompliziert? Einfacher zu verstehen ist die Tatsache, dass besagter Song, „’39“ vom Album „A Night At The Opera“ (1975), wenn man alle Queen-Albumtracks bis dahin addiert, tatsächlich der 39. Queen-Song ist. Er war B-Seite von „You’re My Best Friend“ und wurde von Brian May selbst gesungen.

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54. Der Mann am Mikro

Von „Queen II“ bis „The Game“ hat May auf jeweils mindestens einem Queen-Song Lead-Vocals gesungen: „Some Day One Day“ auf „Queen II“ (1974), „She Makes Me (Stormtrooper In Stilettos)“ auf „Sheer Heart Attack“ (1974), „’39“ und „Good Company“ auf „A Night At The Opera“ (1975), „Long Away“ auf „A Day At The Races“ (1976), „All Dead, All Dead“ und „Sleeping On The Sidewalk“ auf „News Of The World“ (1977), „Leaving Home Ain’t Easy“ auf „Jazz“ (1978) und „Sail Away Sweet Sister“ (Queen performten dieses Stück nie live – aber Guns N‘ Roses!) auf „The Game“ (1980).

55. Er kann’s auch amerikanisch

Brian May singt „Sleeping On The Sidewalk“ mit amerikanischem Akzent und ersetzt in den Lyrics „pounds“ dann natürlich auch durch „bucks“. Der Song erzählt die „From rags to riches“-Geschichte eines Trompeters, die Musik ist eine First-Take-Aufnahme. Queen-Bassist John Deacon verspielt sich ein paar Mal, egal. Man hört May am Ende des Songs lachen. Es ist eines der wenigen Queen-Stücke ganz ohne Beteiligung von Freddie Mercury.

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56. Bar-Bekanntschaften

Noch mehr zum American Dream: Als der 21-jährige Steve Vai gerade nach Los Angeles gezogen war, um dort zum ersten Mal mit Frank Zappa zu arbeiten, traf er Brian May im Rainbow Bar and Grill. Der spätere Ausnahmegitarrist machte der Klampfenkoryphäe May Komplimente und wurde im Gegenzug prompt in den Proberaum eingeladen. Dort durfte er sogar auf Mays heiliger „Red Special“ spielen.

57. So sad!

Keine Spielerlaubnis erteilte May Donald Trump. Wobei: Dieser hatte noch nicht einmal gefragt und die Queen-Siegeshymne „We Are The Champions“ 2016 einfach auf einer Wahlkampfveranstaltung abgespielt. Brian May und Roger Taylor untersagten daraufhin die Nutzung des königlichen Liedguts – wie es auch schon vorher Neil Young, R.E.M., die Rolling Stones und Adele mit ihren Stücken getan hatten.

58. Der Stadion-Stampfer stammt von ihm

„We Are The Champions“ erschien 1977 als Doppel-A-Seite gemeinsam mit dem von Brian May geschriebenen „We Will Rock You“. Letzterer war der erste Queen-Song, der es auf einen Soundtrack schaffte – auf den der Komödie „FM“ (kein Biopic über Freddie Mercury). Die bekanntesten Brian-May-Songs in Filmen: „Who Wants To Live Forever“ in „Highlander“ und „Fat Bottomed Girls“ in „Super Size Me“.

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59. Anleihen aus Japan

Nicht sonderlich bekannt ist hingegen das von May komponierte Stück „The Prophet’s Song“ vom Album „A Night At The Opera“ (1975). May spielt in Intro und Outro ein traditionelles japanisches Saiteninstrument namens „Koto“ – genauer gesagt eine Spielzeugversion davon. Der vermeintliche Wind, der währenddessen zu hören ist, ist in Wahrheit der Sound einer Klimaanlage, die mit einem Phaser-Effekt verfremdet wurde. Lyrische Referenzen stammen aus dem Buch Genesis, etwa die Zeilen „return like the white dove“ (Referenz an die Geschichte der Arche Noah) und „moonlit stair“ – eine nicht allzu kryptische Variation der Jakobsleiter.

Koto

60. Brian, Roger, Nick und Phil

Ehrensache, dass May auch 2007 beim Genesis-Reunion-Konzert im Stadion seiner Geburtsstadt Twickenham mit von der Partie war – allerdings nicht auf der Bühne, sondern nur als Zuschauer. Neben ihm saß Nick Mason von Pink Floyd, er befand sich also in guter Gesellschaft. (Queen-Schlagzeuger Roger Taylor hatte übrigens 1970 ein Angebot, bei Genesis als Drummer einzusteigen, abgelehnt. Stattdessen wurde dann ein gewisser Phil Collins genommen.)

61. Die Gitarre bläst

Apropos gute Gesellschaft: Im von May geschriebenen, Dixieland-inspirierten Queen-Song „Good Company“, erschienen auf „A Night At The Opera“ (1975), imitiert er mit seiner Gitarre u.a. eine Posaune. Die Ukulele, die außerdem in dem Stück zu hören ist, hatte er im Urlaub auf Hawaii gekauft. May ist übrigens nur sehr ungerne Tourist und fühlt sich besser, wenn er an einem schönen Ort auch eine sinnvolle Aufgabe zu tun hat; wenn es einen guten Grund gibt, dort zu sein (außer Erholung).

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62. Spaß, aber bitte mit Vorsicht

Spaß alleine ist jedenfalls nichts für Brian May. Er hat auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er kein großer Fan des Queen-Songs „Don’t Stop Me Now“ ist, da Mercury in den Lyrics seinen hedonistischen Lebensstil glorifizierend dokumentierte („I am a satellite/ I’m out of control/ I’m a sex machine/ Ready to reload“).

63. Ein Freund, ein guter Freund

Brian May ist also eher der nachdenkliche Typ, was allerdings auch dafür gesorgt hat, dass er immer mal wieder depressive Phasen hat. Weihnachten 2016 schenkte er den Lesern des Blogs auf seiner Website einen kleinen Erste-Hilfe-Koffer mit den 5 Dingen, die ihn immer wieder auf die Beine bringen: Sport, Meditation, das Buch „The Language Of Letting Go“ von Melody Beattie, das Gelassenheitsgebet („Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann; und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden“) und, natürlich: Freunde. Friends will be friends.


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64. Keine Panik!

Seelische Fürsorge ist ihm überhaupt sehr wichtig. Mit Kerry Ellis zusammen hat May kürzlich einen Mutmach-Song für Panikattackengeplagte veröffentlicht: „Panic Attack“, erschienen auf dem gemeinsamen Album „Golden Days“ (2017).

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65. Leidenschaftlicher Grantler

Vermeidungstaktik ist bei Panikattacken bekanntlich kontraproduktiv, und auch May scheut sich nicht, den Dingen mit offenem Visier zu begegnen: Als die Redakteurin einer britischen Gazette sich fragte, ob Mays Gattin (die Schauspielerin Anita Dobson, siehe Punkt 5) es sich in ihrem Alter denn noch leisten könne, ein rückenfreies Kleid zu tragen, schrieb er einen Leserbrief, dessen zentraler Satz sinngemäß lautete: „Haben Sie mal das Foto der Redakteurin, die den Artikel geschrieben hat, gesehen?“ Überhaupt: May ist ein leidenschaftlicher Grantler. Aber er hat in vielen Dingen einfach auch verdammt Recht: Warum wird ein netter Straßenkehrer durch eine Armada von sechs mit Laubsaugern bewaffneten, orangen uniformierten Stadtangestellten ersetzt, die zu ihrer Mission in einem stinkenden Transporter anrauschen, einen Höllenlärm veranstalten und das Laub dann auch noch Brian May in den Vorgarten pusten? Zu Mays echauffiertem Beitrag geht es hier.

66. Zug der Liebe

Als Bewunderer von Nelson Mandela weiß May allerdings auch um die Kraft der Vergebung. Und die Liebe bietet natürlich auch immer eine lohnenswerte Alternative – auf diesen Zug ist May unter anderem 1989 aufgesprungen: Er spielte das Gitarrensolo auf der Single „Love Train“ von Holly Johnson (Ex-Frankie Goes To Hollywood).

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67. Es geht noch grüner

Um beim Thema „Alternativen“ zu bleiben: Auf der im Februar 1994 veröffentlichten Greenpeace-Compilation „Alternative NRG“ befand sich eine spezielle Version des Soundgarden-Songs „New Damage“ – mit Brian May als Gastgitarrist.

68. Joō

In einer anderen Sprache als Englisch zu singen, schien für May nur selten eine echte Alternative zu ein. Ausnahmen: Den Titelsong seines letzten Solowerkes „Another World“ (1998) spielte er auch in einer spanischen Fassung ein („Otro Lugar“) – zu Studienzeiten hatte er während eines Projektes längere Zeit auf Teneriffa verbracht. In den Siebzigern hatte er, als kleinen Gruß an die loyale royale Fanschar in Japan, das Stück „Teo Torriatte (Let Us Cling Together)“ geschrieben, erschienen auf dem Album „A Day At The Races“ (1976). Der zweite und der dritte Refrain wurden auf Japanisch gesungen: „Teo torriatte konomama iko/ Aisuruhito yo/ Shizukana yoi ni/ Hikario tomoshi/ Itoshiki oshieo idaki.“ Einer der schönsten unbekannten Queen-Songs.

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69. „Sooo weeel Leebe weird Disch teetan …“

So kurios, dass es einen eigenen Punkt verdient: Im Dezember 1992 trat Brian May in der letzten Ausgabe der von Karsten Speck moderierten Sendung „Ein Kessel Buntes“ auf (damals war May offenbar noch nicht Vegetarier) und sang eine Strophe von „Too Much Love Will Kill You“ auf Deutsch. Übersetzt hatte sie Stefan Zauner von der Münchener Freiheit.

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70. Darum gibt’s ja diese Liste!

Der Jubilar ist übrigens der Meinung, dass wir nur einen sehr begrenzten Blickwinkel auf das Universum haben. Die Existenz, die wir kennen, sei vermutlich nur ein ganz kleiner Bruchteil des großen Gesamtbildes. Wie auch diese 70 Punkte nur ein paar winzige Puzzleteile zum facettenreichen Faszinosum Brian May sind.

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