Post ID: 586856
ASMB No Ads Value:
Home › Musik › News
Die 100 besten Singer/Songwriteralben: Platz 60-41
Mit den "Besten Singer/Songwriter-Alben" beginnt der ROLLING STONE seine neue Serie mit Best-Of-Listen der wichtigsten Musikgenres - zusammengestellt von einer 60-köpfigen Jury. Hier finden Sie die Plätze 60-41.
60. The Thorn In Mrs. Rose’s Side - Biff Rose (Tetragrammaton, 1968)
Traurig, dass der Mann vielen nur in Erinnerung ist, weil er David Bowie beeinflusste: Der coverte nicht nur Biff Roses „Fill Your Heart“, er machte sich auch dessen brüchigen Falsettgesang zu eigen.
60. The Thorn In Mrs. Rose’s Side – Biff Rose (Tetragrammaton, 1968)
Traurig, dass der Mann vielen nur in Erinnerung ist, weil er David Bowie beeinflusste: Der coverte nicht nur Biff Roses „Fill Your Heart“, er machte sich auch dessen brüchigen Falsettgesang zu eigen.
Das Debüt des Vaudeville-Hippies aus New Orleans zählt mit seinen von Klimperklavier und Streichern begleiteten Bröckelmelodien zu einem der übersehenen Edelsteine des Pop.
Copyright: Getty Images
59. Hunky Dory – David Bowie (RCA, 1971)
Wenn es ein Singer/Songwriter-Album von Bowie gibt, dann dieses. Bis auf einen sind alle Songs von ihm selbst geschrieben und produziert.
„Hunky Dory“ ist eine zugleich wackelige wie artistische Verbeugung vor Dylan, Velvet Underground und Warhol, eine Übung in akustischer Pop-Art und eines seiner besten Werke. Zu seiner Zeit ein Flop, heute unumstrittener Teil des Popkanons (ziemlich weit vorne).
Copyright: Getty Images
58. Everybody Knows This Is Nowhere – Neil Young (Reprise, 1969)
Noch ein Abschied, der vom Hippie Neil Young. Mit seiner neuen Band Crazy Horse fand er 1969 zu dem impulsiven Sound, der ihm bis heute die stärksten Momente seines Schaffens beschert.
Die kargen, düsteren Epen „Cowgirl In The Sand“ und „Down By The River“ haben nichts von ihrer Magie eingebüßt, Neil Youngs Wimmerkralle lebt sich erstmals richtig aus. Herrlich!
Copyright: Getty Images
57. Graceland – Paul Simon (Warner, 1986)
Ein Trip nach Johannesburg rettete 1986 Paul Simons abflauende Karriere und verschaffte ihm einen neuen kreativen Schub.
Filigrane, rhythmisch vertrackte Songs wie „The Boy In The Bubble“ oder „Diamonds On The Soles Of Her Shoes“ wurden sogar Simons größte Solohits. Neben südafrikanischen Musikern hatten auch Los Lobos erheblichen Anteil an „Graceland“ – was Simon in den Credits verschwieg.
Copyright: Getty Images
56. Imagine – John Lennon (Apple/EMI, 1971)
Kaum ein Lied ist so totgenudelt worden wie „Imagine“. Dabei ist es hübsch und gar nicht dumm.
Man müsste es einfach noch einmal zum ersten Mal hören können. Zum Glück finden sich auf Lennons zweitstärkstem Soloalbum auch so brillante Songs wie „How Do You Sleep?“, seine Attacke auf Paul McCartney, „Give Me Some Truth“ und natürlich das unkaputtbare „Jealous Guy“. Ein Jahrzehntsong. Mindestens.
Copyright: Getty Images
55. Freedom – Neil Young (Reprise, 1989)
Hier beerdigt Neil Young die für ihn künstlerisch desaströsen 80er-Jahre. Er schrieb dazu eine stampfende Hymne, „Rockin’ In The Free World“, und definierte Rock’n’Roll als Sound der Freiheit in einer unfreien Welt.
Wie schon Youngs Hymne zur Abschiedsparty der 70er, „My My, Hey Hey“, gibt es sie elektrisch und akustisch. Insgesamt zählt „Freedom“ nicht zu Youngs besten, aber zu seinen wichtigsten Werken.
Copyright: Getty Images
Tim Hardin 2 – Tim Hardin (Verve Forecast, 1967)
Tim Hardin schrieb einige der schönsten Songs der Popgeschichte, und einige sind auf diesem, seinem besten Album: „If I Were A Carpenter“, „Black Sheep Boy“, „Speak Like A Child“.
Das Cover zeigt Hardin mit seiner schwangeren Frau Susan. Die Ehe hielt nicht, auch Hardins Leben zerbröckelte. Der Singer/Songwriter mit der sanft wimmernden Stimme starb 39-jährig an den Folgen seiner Heroinsucht.
Copyright: Getty Images
53. Sea Change – Beck (Geffen, 2002)
Das Album, mit dem Beck Hansen das Image als ironisches Sampling-Genie über Bord warf.
„Sea Change“ ist ein ernster, um Einsamkeit und Enttäuschung kreisender, weitgehend akustischer Songzirkel, und eines von nur zwei Alben, die 2002 fünf Sterne im amerikanischen ROLLING STONE bekamen – das andere war Springsteens „The Rising“. Unterm Strich wohl Becks bestes, zumindest reifstes Werk.
Copyright: Getty Images
52. John Prine – John Prine (Atlantic, 1971)
„There’s a hole in daddy’s arm/ Where all the money goes“ – eher lakonisch als anklagend singt John Prine die Ballade vom Kriegsheimkehrer und Junkie „Sam Stone“, mit zartem Bass und aufgerauter Stimme.
Heute ein vielzitierter Klassiker, blieb dem zwischen Folk und Country oszillierenden Songwriter aus Chicago der Erfolg lange verwehrt. Es sollte 20 Jahre dauern, bis er mit „The Missing Years“ einen Hit hatte.
Copyright: Getty Images
51. The North Star Grassman & The Ravens – Sandy Denny (Island, 1971)
1969 schufen Fairport Convention mit „Liege And Lief“ das Meisterwerk des britischen Folkrocks, danach fiel die Band beständig auseinander.
Sängerin Sandy Denny nahm zwei Jahre später mit Richard Thompson „The North Star Grassman“ auf, ihre glockenklare, puristische Stimme entfaltet sich hier im Kontrast zu oft überraschenden Harmoniewechseln auf das Wunderbarste.
Copyright: Getty Images
50. To Bring You
My Love – PJ Harvey (Island, 1995)
Auf ihrem dritten Album übertraf die britische Songschreiberin sogar noch die Hoffnungen, die man in sie gesetzt hatte.
Ihr Trio ließ sie hinter sich und fand stattdessen in Flood und John Parish kongeniale Produzenten für ihre Visionen. Bibelreferenzen und Blues, kühne Gitarren und Streicher, verschmolzen zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk.
Copyright: Getty Images
49. Little Earthquakes – Tori Amos (Atlantic, 1992)
Die Pfarrerstochter begann ihre Karriere mit einem Erdbeben: Tori Amos setzte sich ans Klavier, und ihre Verletzungen, ihre Wut und ihre Verzweiflung wurden zu kleinen, stolzen Hymnen auf das Leben (Raten Sie mal, wo Fiona Apple das gelernt hat.)
Aus dem Befreiungsschlag „Silent All These Years“ wurde überraschenderweise sogar ein Hit, das Vergewaltigungsdrama „Me And A Gun“ wird man nie vergessen.
Copyright: Getty Images
48. Heartbreaker – Ryan Adams (Bloodshot, 2000)
Das Ende der wunderbaren Americana-Band Whiskeytown war auch der Beginn des wunderbaren, wundersamen Solokünstlers Ryan Adams: Manisch veröffentlichte er ein Album nach dem anderen, doch schon mit dem Debüt „Heartbreaker“ stellte er all seine Stärken aus:
himmelstürmende Melodien, herzzerreißender Gesang. Es ging um nicht weniger als sein Leben: „To Be Young (Is To Be Sad, Is To Be High)“.
Copyright: Getty Images
47. Paul Simon – Paul Simon (Columbia, 1972)
Paul Simons zweites Soloalbum besiegelte die (vorläufige) Trennung des Duos Simon & Garfunkel, aber welch ein Trost:
Der gewiefte Amerikaner wagte nicht nur Ausflüge in Richtung Reggae, Latin und Jazz, er hatte auch die schönsten Songtitel – siehe „Mother And Child Reunion“ (angeblich von einem chinesischen Gericht inspiriert) und „Me And Julio Down By The Schoolyard“. Perfekte Drei-Minuten-Kunstwerke.
Copyright: Getty Images
46. Desire – Bob Dylan (Columbia, 1976)
Streng genommen schrieb Dylan nur „One More Cup Of Coffee“ und „Sara“ allein, den Rest mit Jacques Levy.
Aber auch auf „Desire“ zeigt der Meister wieder seine ganze Songwriter-Kunst – in der Heldengeschichte vom Boxer Rubin „Hurricane“ Carter, in „Rita May“ (wohl eine Hommage an die Schriftstellerin Rita Mae Brown), im ellenlangen Epos über Gangster „Joey“ Gallo und in der vergeblichen Liebeserklärung „Sara“.
Copyright: Getty Images
45. What’s Going On – Marvin Gaye (Tamla, 1971)
Das erste Album, das Gaye komplett selbst (mit-)schrieb, ist ein Song-Zyklus über einen Vietnam-Veteranen, der in ein verändertes Land zurückkehrt: Er sieht Leid, Ungerechtigkeit, Abhängigkeiten, Hass.
Die unverschleierte Sozialkritik war damals eine Sensation, berührt aber heute noch genauso. Was natürlich auch an der einmaligen Stimme liegt, die einem suggeriert, dass irgendwann vielleicht doch alles gut werden könnte.
Copyright: Getty Images
44. Good Old Boys – Randy Newman (Reprise, 1974)
Der US-ROLLING STONE nannte ihn einmal den „Ambrose Bierce Of Rock’n’Roll“, und auch wenn man streiten kann, ob die Klavier-Attacken noch als Rock durchgehen:
Newmans fünftes Album steckt voller messerscharf beobachteter Geschichten über menschliches Versagen und andere Katastrophen, (Südstaaten-)Stereotypen und ein bisschen Liebe. Und wie immer bleibt einem das Lachen im Halse stecken.
Copyright: Getty Images
43. Rain Dogs – Tom Waits (Island, 1985)
Zwischen „Swordfishtrombones“ und „Franks Wild Years“ gelang Waits auch noch dieses Meisterwerk: „Rain Dogs“ erzählt vom Leben auf der Straße – jenseits der Neonlichter, im Pappkarton.
Trinker und Heimatlose, Huren und Taugenichtse, Mörder und Versehrte bevölkern diese Songs, durch die Waits mit seiner einzigartigen Stimme torkelt, während einem das dunkle Klavier und Keith Richards den Rest geben.
Copyright: Getty Images
42. Talking With The Taxman About Poetry – Billy Bragg (Go!/Elektra, 1986)
Das dritte Album des Poeten und Klassenkämpfers vereint alles, was man an Billy Bragg lieben muss: seinen Gesang, der an Woody Guthrie geschult und doch so britisch ist. Den Idealismus, der nie dem Zynismus weicht.
Seinen Humor, den er auch in den zornigen Momenten nie vernachlässigt. Und die herrlichen Melodien, die all die Agitation erst so unwiderstehlich machen.
Copyright: Getty Images
41. John Lennon/Plastic Ono Band – John Lennon (Apple/EMI, 1970)
Bei Lennons erstem wirklichen Soloalbum wirkte die Urschreitherapie, die er mit Yoko gemacht hatte, noch nach: „Mother“, „Working Class Hero“, „Isolation“, „Love“, „God“ Ω hier werden alle entscheidenden Lebensthemen verhandelt.
Dass Phil Spector produzierte, hört man kaum – es sind eher karge Arrangements, die diese essenziellen Songs noch deutlicher hervortreten lassen.
Copyright: Getty Images
Empfehlungen der Redaktion
Abonniere unseren NewsletterVerpasse keine Updates