„Die Schöne und das Biest“ in Russland erst ab 16 Jahren – wegen homosexueller Figur

Die Neuverfilmung des Disney-Klassikers kommt ins Kino. In Russland soll der Film für Kinder unter 16 Jahren verboten werden – weil eine Figur schwul ist.

In Deutschland startet am 16. März 2017 die Neuverfilmung des Disney-Klassikers „Die Schöne und das Biest“ in den Kinos. Filmfans erwarten bereits voller Spannung, ob die Realverfilmung des romantisch-emotionalen Familienfilms mit der originalen Zeichentrick-Version mithalten kann. Aber wie es leider meistens so ist: Wenn sich viele Menschen an etwas erfreuen, gibt es immer auch einige wenige, die sich daran stören.

Probleme suchen, wo keine sind

Nur, dass es bei diesem Film wirklich absolut nichts gibt, an dem sich aufgeklärte Menschen stören könnten – erzkonservative Christen in den USA fanden dennoch etwas, was in ihrer Welt dramatisch schlimm ist: Eine Figur im Film ist schwul.

In Russland ab 16

Mehr zum Thema
Ultimatives Quiz zum Internationalen Frauentag: Wer hat es gesagt?
Einige Empfänger scheint die Glaubensgemeinschaft für ihre Hirngespinste allerdings gefunden zu haben, denn ein amerikanisches Kino nimmt den Film tatsächlich aufgrund der Proteste gegen den homosexuellen Charakter aus dem Programm. In Russland wurde der Film mit Emma Watson als Belle deshalb erst ab 16 Jahren freigegeben.

Keine Orgien, keine Hetze

Hierzulande ist die Einstufung eines Filmes mit der Freigabe FSK 16 zum Beispiel dann gegeben, wenn „sozial schädigende Botschaften“ vorhanden sind, explizite Sexualität oder Ausländerfeindlichkeit gezeigt werden. Zur Erinnerung: Die Figur des LeFou in „Die Schöne und das Biest“ praktiziert weder Orgien vor laufender Kamera, noch hetzt sie gegen andere – sie ist ganz einfach nur: schwul.

„Pervertierte Sexualpraktiken“

Mehr zum Thema
Lily Collins: „Mein Vater war nie für mich da“
Seit 2013 existiert in Russland ein Gesetz gegen sogenannte „homosexuelle Propaganda“, welches Minderjährige vor „schwulen Einflüssen“ schützen soll – eine Absurdität. Laut „Guardian“ soll der russische Abgeordnete Vitaly Milonov sich gar mit einem Brief an den dortigen Kulturminister gewandt haben, in dem er darum bat, den Kinostart gänzlich zu untersagen – aufgrund von „pervertierten Sexualpraktiken“.

Einmal ganz abgesehen davon, dass in „Die Schöne und das Biest“ keine sexuellen Ausrichtungen zur Schau gestellt werden: Hat sich Milonov den Film überhaupt angesehen?

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates