Future Of Music: Soffie – Laut und stark gegen rechts

„Ich hab neulich geträumt von einem Land, in dem für immer Frühling ist/ Da gibt es Kaviar und Hummer im Überfluss/ Keiner hier, der hungert, und niemandem ist kalt/ Vanilleeis zum Nachtisch, alle sterben alt.“ So beginnt der Song „Für immer Frühling“ von Soffie. Es geht weiter damit, dass es für alle einen Platz gibt in diesem Land und im Mittelmeer keine Boote mehr sinken. „Du nennst es Utopie, ich nenn es Heimat/ Revolutionierte Freiheit.“ Ach ja, das wäre schön. Soffie singt das unverstellt zu arglosem Indie-Electro-Pop, die Melodie mag man sofort mitsummen.

Anfang Januar stellte sie ein halbminütiges Snippet davon auf Tik­Tok. Es wurde mehr als 13 Millionen Mal aufgerufen, auf Instagram erreichte sie mehr als 11 Millionen. Es gibt Remixe und Covers zuhauf. Im Februar wurde der Song offiziell veröffentlicht und kam bis Platz 11 in den deutschen Single-Charts, aber noch mehr freute sich Soffie vielleicht darüber, dass er bei so vielen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus gesungen wird. „Meine wichtigste Partnerin ist meine Wut. Wir führen aber eine sehr toxische Beziehung“, erzählte sie Music­Hub. Sie hat jedenfalls keine Angst vor Pathos.

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Soffie, 1999 im baden-württembergischen Backnang als Sofie Aspacher geboren, hat mit fünf angefangen, Klavier zu spielen. Jetzt studiert sie an der Popakademie in Mannheim Popular Music, ein bisschen kalkuliert könnte ihr Erfolg also sein – aber wer möchte ihr das vorwerfen? Im Oktober wird sie zum ersten Mal eine eigene Tournee wagen, zehn Termine zwischen Freiburg und Hamburg stehen an. Da wird man dann sehen, warum sie ihrem Vornamen ein weiteres f hinzugefügt hat: Es steht für „fortissimo“, also laut – und stark.

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