gut für die seele: Seitdem die Schweden HEDEROS & HELLBERG sich trauen, leise zu spielen, ist selbst Ryan Adams verzaubert

Es begann damals damit, dass Martin Hederos ein Ball an den Kopf flog, weil er gerade wieder mitten im Spiel einen Song gesummt hatte. Das Team fand es dann auch besser, dass er aufhörte mit dem Fußball.

Dann begann es Jahre später noch mal damit, dass auch Bandkumpel Mattias Hellberg keine Lust mehr hatte auf „Stones- und Stooges-Boogie“ und stattdessen diese Songs von Love und Lou Reed ranbrachte, dazu „Alma Mater“ von Alice Coopet Hederos: „So fing es an. Wir spielten in Bars in Göteborg – geschminkt und kostümiert, weil wir uns immer noch in einer Rock-Band wähnten. Aber wir waren zu laut Unseren Sound haben wir erst drei Jahre später gefunden.“

Und zwar in einem Landgasthof in Karlstad, wo ihr Freund Nicolas Stenholm heimlich das Band mitlaufen ließ, als Martin (Klavier) und Mattias (Gesang) dort im Esszimmer bei Kerzenschein Songs von Tom Vfoits, Gram Parsons und Bob Dylan zelebrierten. So war das Debüt fix im Kasten. Hederos: „Wir trauten uns lange nicht, so leise zu spielen, weil wir Angst hatten, die Leute könnten sich über uns lustig machen.“ Hellberg: „Wir hatten Angst, sie fanden das prätentiös.“ Hederos: „Ja, und jetzt nennen sie es prätentiös. Aber wir mögen das.“ Gelächter.

Ihre Boogie-Karriere werden die Schweden deshalb nicht gleich zu den Akten legen. Für Hederos ist die Rockband Soundtrack Of Our Lives immer noch „mein Mutterschiff“. Überhaupt sei der „Kontrast das Beste dabei, gut für die Ohren, gut für die Seele.“ Fand wohl auch Fan Ryan Adams, der Hederos/Hellberg gleich als Support auf seinen Europa-Blitz-Trip einlud. Adams war es auch, der die „Heartbreaker“-Fans indirekt zu eigenen Songs im neuen Format ermunterte: „Alks scheint so leicht bei ihm.“ Fiel es trotzdem schwer, auf dem Album „Together In The Darkn€ss“ die Eigengewächse neben solche Covers zu stellen? Hederos: „Wir haben die Live-Reaktionen abgewartet. Viele standen da und rätselten, ob das gerade vielleicht eine vergessene Randy-Newman-Single sei. War natürlich gut fürs Selbstbewusstsein. Wenn kaum jemand den Unterschied ausmachen kann, können unsere Songs ja nicht sooo schlecht sein.“

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