Kevin Salem: Mit rotzigem Gesang und rostigen Gitarren

Punk für die Fans von Tom Petty? Mainstream im Underground-Gewand? Kevin Salem hockt zwischen den Stühlen – und macht dabei eine blendende Figur. Auf seinem zweiten Album „Glimmer“ kombiniert er gut abgehangene, breit angelegte Riffs mit härteren Gitarrensounds, die im Format-Radio keine Chance hätten. Neil Young (dessen Studio-Sideman Niko Bolas Salems Aufnahmen überwachte) hat hier seine Spuren hinterlassen, aber Richard Hell oder Paul Westerberg ebenfalls. Wie letzterer versprüht auch Kevin Salem den unwiderstehlichen Charme eines Loser. Je rotziger der Gesang und je rostiger die Gitarren klingen – um so besser ist seine Performance.

Die Songs des Amerikaners handeln von der Bewegung. Vor allem vom Abschied, vom Aufbruch – und manchmal auch vom Ankommen. Sie tragen Titel wie „Run Run Run“, „Chemical Night Train“, „Destructible“ oder „All For Trial“. Kevin Salem weiß, wovon er singt. Bevor er sein erstes Langspielwerk „Soma City“ eingespielt hat, ist auch er viel in der Welt unterwegs gewesen. Jetzt hat sich der Mann aus Pennsylvania in Brooklyn/New York niedergelassen. Ein guter Ort, um den Rest des Erdballs zu erobern – ein guter Ort aber auch, um den Underground nicht aus den Augen zu verlieren.

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