Prince: Dies sind seine 20 besten Songs

Die 20 besten Songs des Prince

Prince: Dies sind seine 20 besten Songs

20. My Name Is Prince (Love Symbol, 1992)

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So wütend wie in diesem Lied über künstlerische Selbstbestimmung klang Prince nie zuvor – und danach auch nie wieder. Mit einer Art Heiserkeits-Atem ließ Prince seinen Rivalen Michael Jackson (der sich kurz zuvor zum „King Of Pop“ krönen ließ) entgegen schmettern: „You Have To Become A Prince Before You’re King Anyway“.

Ironischerweise sollte es nur noch zwei Jahre dauern, bis Prince seinen Namen ablegt und zu TAFKAP wird. Aber sogar Tony M. rappt hier punktgenau. Großer Song. Klasse Opener!

19. Venus de Milo (Parade, 1986)

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Die Anzahl der beteiligten Orchestermusiker liest sich länger als das Instrumental-Stück dauert (1:54). „Venus De Milo“ ist das tragikomische Motive für Prince‘ Gigolo-Rolle in „Under The Cherrymoon“.

18. Take Me With U (Purple Rain, 1984)

Im fröhlichen Duett mit Apollonia täuscht Prince vor, über einen gemeinsamen Ausflug und viel gemeinsame Freizeit den ersten Schritt zur Häuslichkeit getan zu haben. Der Song sollte auf dem Apollonia-6-Album erscheinen, landete dann kurzfristig auf „Purple Rain“. „Computer Blue“ und „Let’s Go Crazy“ mussten daher gekürzt werden.

17. I Wish U Heaven (Lovesexy, 1988)

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„If I See Eleven / You Can Say It’s Seven / Still I Wish U Heaven“. Der Engel!

In der Extended Version verbaut Prince nicht nur Unveröffentlichtes („Take This Beat“), sondern lässt auch das Teufelchen zu Wort kommen. Prince wird zu Tony „Scarface“ Montana: „Say Hello To My Little Friend!“

16. Raspberry Beret (Around The World In A Day, 1985)

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Den Ruhm als Kinderlied hat sich „Raspberry Beret“ sicher verdient, es enthält aber auch einen zweideutigen und schönen Text, wie er Prince danach selten gelang.

„That’s when I saw her, ooh, I saw her / She walked in through the out door, out door“ ist genauso genial wie die Bauernhaus-Episode: „The rain sounds so cool when it hits the barn roof / And the horses wonder who you are / Thunder drowns out what the lightning sees / You feel like a movie star.“

Die Band Lightning Seeds, die sich verhört hatte, benannte sich nach dieser Textpassage.

15. Erotic City (B-Seite „Let’s Go Crazy“, 1984)

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Betörend, verstörend, unendlich cool: Das Duett zwischen Prince und Sheila E. ist wie die Begleitmelodie aus einer Zukunftsvision von Kubrick, in der Liebe etwas Pathologisches hat. Wir garantieren ihnen, legen Sie das Stück bei einer Party auf – sobald der Bass einsetzt, sind die Leute auf der Tanzfläche.

14. Lovesexy (Lovesexy, 1988)

American singer and songwriter Prince performs in concert, wearing a black and white polka-dot outfit, Philadelphia, Pennsylvania, October 18, 1988. (Photo by Frank Micelotta/Getty Images)

Prince singt mit der Kraft von vier verschiedenen Stimmen, hat Sex mit sich selbst: „Tonight We Make Love With Only Words – Girls First“. Schwindel erregend. Hat außerhalb der „Lovesexy“-Tournee leider nie wieder eine Rolle gespielt.

13. The Dance Electric (Unveröffentlicht, 1984)

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Das später von André Cymone in gekürzter Form veröffentlichte Stück bietet einen großartig priesterlichen Anfang („Good Morning Children“) und ist ein höchst tanzbarer, zwölfminütiger Appell, seinen Feinden zu verzeihen.

Eine Schande, dass Prince es nicht selbst herausgebracht hatte, er muss damals gedacht haben, seine Muse würde nie versiegen – passt schon, kann weg. Die „Purple Rain“-B-Seite „God“ würde den Titel noch einmal zitieren, was „The Dance Electric“ zum Gebet erheben sollte; er selbst würde auf das Stück bei der „Parade“-Tour zurückkommen.

„Dance The Dance Electric“ – diese Wortfolge möchte man immer wieder laut aussprechen, sie wird nie, nie langweilig.

12. Sign ‚O‘ The Times (Sign ‚O‘ The Times, 1987)

Prince‘ erster Rap und ein gelungener Versuch Politisches in Songform zu bannen: Ghetto, Aids, Krieg, die Challenger-Katastrophe. Bemerkenswert der Bass, gerade weil der Bass bei Prince selten eine entscheidende Rolle spielt.

Titelsong seines Kritikerlieblings-Albums – und das Prince 1986 komponierte und anfangs keine Fahnenträger-Rolle zutraute.

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11. Christopher Tracy’s Parade / New Position / I Wonder U / Under The Cherrymoon (Parade, 1986)

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„Parade“ eröffnete mit einer vierteiligen Suite, bestehend aus „Christopher Tracy’s Parade“, „New Position“, „I Wonder U“ und „Under The Cherrymoon“, alle durch das Schlagzeug verbunden. Wahrscheinlich Prince‘ beste neun Minuten. Die außerirdisch klingenden Trommeln werden von Clare Fischers Orchester begleitet, und diese vier Lieder spiegeln Prince‘ Gemütsänderungen perfekt wider: Zunächst steht ihm die Welt offen, dann will er Sex, am Ende kommen die Zweifel, die Angst vor der Sterblichkeit, das Festhalten an Romantik.

Nach dieser Gala war klar, dass der Mann nichts mehr falsch machen konnte. Es kündigte sich eines der besten Alben des Jahres 1986 an.

Prince: Dies sind seine 20 besten Songs

10. Sometimes It Snows In April (Parade, 1986)

Der einzige Song überhaupt, in dem Wendy und Lisa gleichberechtigt mit Prince klingen. Nur von Gitarre und Klavier begleitet (im Film „Under The Cherrymoon“ ist kurzzeitig Clare Fischers Orchester zu hören), singt Prince von seinem Traum von Unsterblichkeit. Eines der letzten Lieder, die Prince vor seinem Tod aufführte. Im April. Damals kannten es vor allem seine Fans. Heute kennt es die ganze Welt.

09. The Future (Batman, 1989)

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Ein Meisterwerk des Minimalismus. Es heißt, weil Prince die falschen Pillen einwarf, zog er das „dämonische“ „Black Album“ zurück. Er erklärt den Kampf gegen Drogen, skizziert dennoch ein düsteres Zukunftsbild – und fordert eine neue Spiritualität.

08. Let’s Go Crazy (Purple Rain, 1984)

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Das pastorale Orgel-Intro „Let’s Go Crazy“, eine vom-Himmel-in-die-Hölle-und-zurück-Story, markiert seine vielleicht explosivste Zeit. Mindestens so sehr wie „When Doves Cry“ markiert dieses Stück den Aufstieg zum Megastar, die Lust am Sündenfall.

07. Kiss (Parade, 1986)

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„Kiss“ holte sich Prince für „Parade“ in letzter Minute zurück, er hatte das Lied eigentlich seinen Schützlingen Mazarati gegeben, erkannte dann aber in deren Aufnahme etwas, das ihn wieder inspirierte. Mazarati, die sowieso nie eine Chance hatten, waren damit erledigt.

„Kiss“ wurde Prince‘ größter Hit: Auf einem fetten Drumcomputer-Rhythmus rekelte sich eine schlanke Gitarre, und das durchgängige Falsett machte für den Rest des Jahrzehnts auch Künstlern Mut, die sich mit der Höhe schwer taten, von Duran Duran bis Michael Stipe.

Vor allem machte Prince wieder einmal deutlich, dass Sex für ihn ein Machtspiel ist, viele lustige Paartänzer in den Diskotheken haben das gar nicht mitbekommen. Der Text besteht nicht aus Fragen oder gar Flirts, sondern aus Kommandos. „Act Your Age, Not Your Shoe Size“, „You Don’t Have To Watch ‚Dynasty‘ To Have An Attitude“. Am Drum-Sound muss Prince sich bis heute messen lassen: Keine seiner Livebands hat es bis heute geschafft, den Song auf der Bühne gut klingen zu lassen, das Stück wirkt meist fahrig, zu schnell, manchmal gar wie Benny-Hill-Klamauk.

Die größte Überraschung von 1986 war aber, dass „Kiss“ zwar DER Dancefloor-Hit des Jahres wurde, das dazugehörige Album jedoch ausnahmslos Popjazz mit Gruppenarbeit bot.

06. When Doves Cry (Purple Rain, 1984)

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„When Doves Cry“ war Prince erster Nummer-eins-Hit. Eine Sensation: Das Stück kommt ohne Bass aus, tanzbar wird es durch den knarzenden Rhythmus, den der Musiker auf seiner Linn-Drummachine programmierte. Im dazugehörigen Video kletterte der Mann in Zeitlupe aus einer Badewanne.

05. Alphabet Street (Lovesexy, 1988)

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Es entstand als Blues-Stück an der Akustikgitarre und endete als gradios rhythmisierte (wie kam er auf DIESEN Beat?) Disco-Nummer, mit einem Prince, der nie näher dran am Mikro und trotzdem so kristallklar klang wie hier. Er bekennt: „It’s So Glam, It’s Absurd.“

Einen Tag nach Aufnahme des Stücks gab Prince ein Silvester-Konzert im Paisley Park – mit Miles Davis. Oh Mann, er hat einfach SO viel geschafft.

Absurd wurden nach der „Lovesexy“-Tour die Versuche, mit neuem Arrangement dem Lied etwas abzugewinnen. Die Western-Nummer jedenfalls ist knallhart vergeigt.

04. The Cross (Sign ‚O‘ The Times, 1987)

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„Black Day, Stormy Night / No Love, No Hope In Sight“ –  und vier Jahre vor Grunge zeigt Prince, wie loud auf quiet zu folgen hat. Als er Zeuge Jehovas wurde, betitelte er „The Cross“ kurzerhand in „The Christ“ um. Aber in beiden Fassungen geht es um Gott.

03. Housequake (Sign ‚O‘ The Times, 1987)

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Vordergründig konfus wie eine Party im verlassenen Haus der Eltern, zeigt Prince seine Meisterschaft in minutiös geplantem Funk-Arrangement, geschmückt mit den besten Shout-Ins und Bläsersätzen seiner Karriere – der Anfang ist ein Geniestreich.

Prince klang wie befreit – einen Tag vor Aufnahme hatte er The Revolution aufgelöst.

02. The Beautiful Ones (Purple Rain, 1984)

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„The Beautiful Ones“ wiederum ist Hörbeispiel für eines der irrsten Kontrollverluste, die ein Künstler je auf Tonspur zugelassen hat: Im live eingesungenen Track steigert Prince sich in einen Eifersuchtsanfall hinein, an deren Ende er vor Verlangen nur noch kreischen kann – sein bis heute dramatischstes, und sein bis heute auch schönstes Lied. Was für ein Gear Change!

Und in der unveröffentlichten Extended Version schreit er sogar noch länger … „The Beautiful Ones“ war auch Arbeitstitel von Prince‘ Memoiren, die er kurz vor seinem Tod begann.

1. Anna Stesia (Lovesexy, 1988)

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Er hatte Menschen ausgenutzt. Dann packt Prince mitten im Song, auch hier gibt es einen Temperamentswechsel, die Erleuchtung. Das hätte peinlich klingen können, wird bei Prince aber zum Dokument einer in jeder Sekunde glaubhaften Wandlung. Nie war er mehr bei sich, und nie war man ihm näher als hier.

Die komplette Liste der 100 besten Songs von Prince finden Sie HIER.

Todesursache von Prince: Woran starb einer der größten Musiker des 20. Jahrhunderts?

Dann, am Morgen des 21. April 2016, wurden Rettungskräfte auf das Anwesen des Pop-Stars gerufen. Wenig später bestätigte eine Pressesprecherin den Tod von Prince. Auf dessen Todesurkunde wird als Ursache ein „Unfall mit Verletzungen“ angegeben. Darüber hinaus bestätigte ein Sprecher der örtlichen Justizbehörde, dass Prince an einer Überdosis Opioide gestorben ist.

Prince: Dies sind seine 20 besten Songs

Obwohl Prince als Musiker ohne Drogenerfahrung galt, hatte er, berichtete seine Schlagzeugerin und ehemalige Lebensgefährtin Sheila E., zumindest im Laufe der vergangenen 30 Jahre zu Schmerzmitteln greifen müssen. Er litt unter Hüftschmerzen, entstanden durch das Tragen von High Heels.

Was ist Fentanyl?

Der Name des Schmerzmittels, an dessen Überdosis Prince starb, ist Fentanyl. Es handelt sich dabei um ein synthetisches Narkotikum mit morphinähnlicher Wirkung. Es wird bei Krebspatienten mit starken Schmerzen verwendet, trotz seines hohen Potenzials, abhängig zu machen. In Deutschland unterliegt Fentanyl dem Betäubungsmittelgesetz.

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In den USA treten immer wieder Todesfälle durch Fentanyl auf, das dort als „Heroins tödlicherer Cousin“ bezeichnet wird. Etwa der Rapper Mac Miller starb an einem Cocktails aus Kokain, Alkohol und Fentanyl. Es wurde als Schmerzmittel entwickelt, fand jedoch schnell seinen Weg in den Drogenhandel. Ohne Rezept ist der Besitz des Mittels illegal. Die Epidemie breitet sich seit Jahren immer weiter aus, sowohl in den USA als auch in Deutschland und anderen Ländern. Das größte Risiko bei seiner Einnahme ist eine akute Atemnot.

Erbstreitigkeiten

Prince verfasste kein Testament. In das Bedauern um den Star mischten sich schnell geschäftliche Interessen. Prince hinterließ unzählige Aufnahmen auf Tonbändern, Kassetten und in digitaler Form. Der Großteil davon lagerte im „Vault“, einem Tresorraum im Paisley Park. Bereits in den ersten Wochen nach Prince’ Tod wurde um sein Erbe gestritten.

Viele glaubten bei der Verwertung des riesigen Back-Katalogs und bei allem Unveröffentlichten mitreden zu können. Nahe Angehörige sind seine Schwester Tyka Nelson sowie fünf Halbgeschwister. Aber auch angebliche uneheliche Kinder meldeten sich bisher zu Wort. Dazu natürlich die Plattenfirmen, für die Prince 39 Studioalben aufnahm.

Heute wacht der Prince Estate, die Nachlassverwaltung der Comerica Bank and Trust, über das Vermögen des Künstlers. Die Bank steht im Austausch mit den Angehörigen und mit den Labels, bei denen Prince seine Musik veröffentlichte. Zwischen den drei Parteien herrschte oft Uneinigkeit.

Michael Ochs Archives
Frank Micelotta Archive Getty Images
Frank Micelotta Archive Getty Images
Suzie Gibbons Redferns

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