Rammstein: Zehntausende fordern Absage der Berlin-Konzerte – so reagiert das Olympiastadion

Wegen der Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann fordern gleich mehrere Petitionen, dass die drei für Juli geplanten Shows abgesagt werden. Doch so einfach scheint dies nicht zu sein.

Am 15., 16. und 18. Juli werden Rammstein in Berlin auftreten. Gegen die geplanten Shows im Olympiastadion regt sich jedoch seit Wochen Widerstand. Mehrere Petitionen fordern eine Absage der Konzerte – die Online-Unterschriftenaktion „Keine Bühne für Rammstein“ begründet dies unter anderem mit den Worten: „Berlin darf nicht zum Ort für sexuellen Missbrauch werden!“ Knapp 64.000 Menschen haben dafür bereits unterschrieben.

Rammstein in Berlin: Das sagen die Betreiber des Olympiastadions

Wie das Olympiastadion laut „Tagesspiegel“ erklärt hat, gelte der Vertrag zwischen Tour-Veranstalter und Betreiber weiterhin, und das auch unabhängig vom Ausgang der Petition. Falls es zu einer Kündigung kommen sollte, könnten Vertragsstrafen anfallen – hierzu wollen sich die Betreiber des Stadions jedoch nicht äußern.

Laut „Berliner Zeitung“ seien auch Kultursenator Joe Chialo die Hände gebunden. Er verstehe die gestarteten Petitionen, jedoch müsse er sich an „Recht und Gesetz“ halten. Das Olympiastadion gehört dem Land Berlin, daher richten sich die gestarteten Petitionen an die Verantwortlichen, darunter Chialo, sowie die Innensenatorin Iris Spranger und der Stadiongeschäftsführer Timo Rohwedder. Am heutigen Dienstag (27.06.) sollen bei einer Aktion vor der Berliner Senatsverwaltung die gesammelten Unterschriften übergeben werden.

Aktuell steht lediglich eines fest: Es wird keine Aftershowpartys in Räumlichkeiten des Landes Berlin geben, sofern diese unter der Verwaltung der Innensenatorin stehen. Dies wurde bereits Anfang Juni bekanntgegeben und auf Nachfrage nochmals bestätigt. Spranger betont aber auch: „Für ein einzelnes Aufsichtsratsmitglied besteht vor allem nach Vertragsschluss keine Möglichkeit, eine Veranstaltung zu verbieten, abzusagen beziehungsweise den Vertrag zu kündigen.“

Hacker legen Petition lahm

Vergangenen Donnerstag (22.06.) sollen Hacker die Petition auf Campact angegriffen haben: Mithilfe von Bots wurden zahlreiche gefälschte Unterschriften eingereicht, was dazu geführt habe, dass die Unterschriftenaktion bis Montagmittag (26.06.) keine Signaturen sammeln konnte. Wer hinter dem Angriff steckt, ist derzeit nicht bekannt.

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