24Hour Party People 2002

Filmemacher Michael Winterbottom („Das Reich und die Herrlichkeit“) stellte sich selbst eine diffizile Aufgabe. Er wollte hier ein Porträt der Manchester-Musikszene der späten Siebziger bis Frühneunziger anfertigen, das die Innovationsfreude von Bands wie Joy Division, New Order, James oder den Happy Mondays ebenso würdigt wie den zwischen Lächerlichkeit und Trauerspiel changierenden Selbstzerstörungsdrang ihrer Protagonisten. Hinterher weiß der Fan tatsächlich, wie aus der hässlichen Industriestadt im Nordwesten Englands plötzlich die Pop-Metropole „Madehester“ wurde. Auf welche Weise Typen vom Schlage Shaun Ryders es allerdings schafften, ihre Exzesse halbwegs unversehrt zu überstehen, bleibt auch nach diesem Film weiterhin ein Rätsel.

Mehrere Audiokommentare, elf geschnittene Szenen, Dokumentationen etc. verlängern auf DVD das Vergnügen – leider nur als UK-Import, da das Interesse in Deutschland gering ist. Killer-Szene: Als der TV-Journalist und „Madchester“-Macher Tony Wilson 1992 seinen „Hacienda“-Club schließen muss, ruft er die letzten Gäste dazu auf, den Laden doch bitte gehörig aufzumischen. Die lassen sich natürlich nicht zweimal bitten…

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