3,0 Josh Ritter The Historical Conquests Of Josh Ritter
„Right Moves“ heißt der dritte Song des fünften Albums von Josh Ritter. Ein ziemlich unverschämter Ohrwurm ist das.
mit forsch-feierlichen Bläsern, sehnsüchtigen Streichern, Jahrmarktsorgel, einem amtlichen Gitarrensolo und der schön romantischen Frage „Did you look up at the stars and feel something for the constellations?“
Doch so sehr der Songschreiber aus Moscow (Idaho, nicht Russland) um die „Right Moves“ bei seiner Angebeteten außer Reichweite bemüht ist: „The Historical Conquests Ofjosh Ritter“ schert sich herzlich wenig darum, was musikalisch richtig oder falsch oder karrierefördernd oder hip sein könnte. Und macht gerade deshalb ziemlich viel Spaß.
Vom ungestümen Auftakt „To The Dogs OrWhoever“ an zelebriert Ritter ein vergnügliches Anything Goes, das den roten Faden in seiner unangestrengten Präsenz als Sänger und seiner Stilsicherheit als Songschreiber findet. Wir hören: lärmende Piano-Stomper („Real Long Distance“), lässig schiebende Piano-Stomper („Rumors“), kauzig-überkandidelte Country-Songs („Next To The Last Romantic“), Miniaturen ohne Minderwertigkeitskomplexe („Moons“), einfach schönen Folk-Pop („Still Beating“), banale Muntermacher („Empty Hearts“), Träumereien vom Rand der Welt („Wait For Love“) – und eine wirklich kuriose Akustik-Romanze aus dem… Raketensilo. Mary hieß die Glückliche und jetzt in „The Tempation Of Adam“ Verewigte. „I never had to learn to love her like I learned to love the bomb“, singt Ritterund schlägt vor, man könne sich ja vorstellen, die Rakete sei eine alte Eiche „and carve our name in hearts into the warhead“. Darf man das schon subversiv nennen? (Geffen/ Universal)