Alternativen

Adam Green – Adam Green (ROUGH TRADE/SANCTUARY)

In der letzten Ausgabe wurde an dieser Stelle „The Last Time I Did Acid I Went Insane“ von Jeffrey Lewis verdientermaßen etwas ausführlicher gewürdigt Nun folgt New York Anti-Folk, zweiter Tel Lewis-Freund Adam Green, eine Hälfte der Moldy Peaches, bewegt sich mit seinem Soloalbum auf dem gleichen Terrain: simple Songs mit obskuren Texten und No-Fi-Asthetik. Akustische Gitarre, eine billige Rhythmusmaschine, ein bisschen Wegwerfelektronik, „recorded at home“. Alles sehr charmant da kann man sich auch ruhig mal ein bisschen verspielen. „Dance With Me“ hätte in den 60ern durchaus einen Platz in den Charts verdient gehabt, wenn nicht auf einmal eine E-Gitarre reingebratzt käme, die die simple Melodie der Lächerlichkeit preisgibt 3,5

The Busy Signals – Busy Beats (cherry red/zomba)

Hier handelt es sich eigentlich um eine Compilation. Die erste Europa-VeröfFentlichung der US-Band ist eine Zusammenstellung der Tracks der ersten beiden Alben „Baby’s First Beats“ und „Pretend Hits“. Bei allen Einfüssen, die man hier benennen kann – von Beck bis Pulp, von LoFi Pop über Easy Listening, Dub Reggae und HipHop bis Psychedelic hat das Album eine verspielte Entspanntheit, die das Ganze so leicht klingen lässt wie ein Kindergartenfest. Irgendwie kann man nicht ganz glauben, dass eine Band mit so viel Popbrillanz nicht aus dem UK kommt. 3,5

Masters Of The Hemisphere Protest A Dark Anniversary (CHERRY RED/ZOMBA)

Die Masters Of The Hemispheres aus Athens waren auf der letzten US-Tour der Geistesverwandten von Belle And Sebastian als Support dabei. Dynamischer, mit einer größeren Sensibilität für gutgesetzte Harmonien, dürfte diese Band auch für all diejenigen interessant sein, denen die Briten eine Spur zu verhuscht sind. Hier kann man auch durchaus mal Weezer – und Teenage Fanclub-Anleihen heraushören. Das wundervolle „Sailboat Kite“ erinnert gar an die Beach Boys – das „Holland“-Albian, inklusive Windmühle. Die Vögel kehren aus dem Süden zurück, und „Protest A Dark Anniversary“ gehört in jedes Plattenregal, denn der Sommer kommt, ob wir wollen oder nicht 4,0

Brendon Benson Folk Singer EP (STAR TIME/V2)

Nur eine EP, aber eine viel versprechende: Brendan Benson, Intimus unserer Power-Pop-Helden Jellyfish (Jason Falkner schrieb hier an zwei der Songs mit), hat bereits sein zweites Album vorgelegt, das ja bisher nur in den USA erschien, bei uns aber ab September zu haben ist Hier immerhin schon mal ein Vorbote. Der Titeltrack und „Son Of A Weider“ sind Big Star in Reinform. „Stop pretending, you’re not John Lennon“. Stimmt: „Unfortunate Guy“ erinnert auf angenehme (!) Weise eher an die Wings und der wohl schönste Song, JFeel Like Myself, hat Paul McCartney ebenso viel zu verdanken wie Leonard Cohen. 4,0

Múm – Finally We Are No One (FAT CAT/INDIGO)

Es gibt Leute, die schon einen verträumten Blick bekommen, wenn man den Namen Sigur Ros nur erwähnt; zu diesen zählt sich auch der Rezensent Müm kommen ebenfalls aus Island, sind auf dem gleichen Label wie die Wunderband und haben einen ähnlichen Ansatz. Die Stücke sind jedoch kürzer und orientieren sich somit mehr an Songformaten. Bei der arg kindlichen Stimme der Sängerin muss man ab und zu auch an Björk denken, doch das sind in diesem Fall keine schönen Gedanken. Die pluckernden Beats und allerlei elektronisches Getier sagen sich auf dieser Platte gute Nacht, ab und zu spielt ein Akkordeon Folkliedhaftes in die Abendröte. Der Redakteur geht nach Haus, die Lampen leuchten, der Tag ist aus. 3,0

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