Alternativen :: VON MAIK BRÜGGEMEYER Band Of Holy Joy Lover Never Fails (ROUGH TR ADE/SANCTUARY)
Band Of Holy Joy – Lover Never Fails (ROUGH TRADE/SANCTUARY)
Zehn Jahre nach dem letzten, nicht mehr ganz so guten Album „Thacksuit Vendetta“ ist die Band Of Holy Joy wieder da und zelebriert frohgelaunt ihre britishttess, als sei nichts gewesen: Doch zumindest Sänger Johnny Brown soll es in der Zwischenzeit nicht allzu gut ergangen sein. Aber das ist nun egal, denn das neue Album „Love Never Fails“ bietet wieder beschwingten, manchmal verqueren Pop, Jazz-Anleihen, mittelalterliche Klänge und Jahrmarktsatmosphäre. Es trötet und tutet wie in alten Zeiten, wenngleich die Band zu Anfang Probleme zu haben scheint, den richtigen Song zu finden. Am Ende klappt’s dann aber schon wieder ganz gut. Das Ganze spielt natürlich wieder ausschließlich in London. „London is life/ Life is supreme/ Got to keep hanging on to your dream“, heißt es in einem Song mit dem Titel JHugh Grant“. Besonders gelungen ist – neben dem leicht groovenden Titelstück – das jazzige „The Laughter On Ganton Street“: „Out of luck/ Out of love/ On a losing streak/ Is the laughter on Ganton Street/ Brushes against your cheek/ As cold as kiss from a former lover/ Still™ God and Julie Burchül still love you.“ Wir natürlich auch. 3,0
Jason Loewenstein – At Sixes And Sevens (DOMINO/ZOMBA)
Während die Eklektizismen von Lou Barlow bei den Lo-Fi-Ikonen Sebadoh für das Genialische standen, hielten die leichteren Kompositionen des Bassisten Jason Loewenstein die Alben immer zusammen. „At Sixes And Sevens“, das erste Soloalbum des Sebadoh-Bassisten, ist daher weitaus weniger zerfahren, besitzt aber auch nicht die Spannung zwischen Folk, Indie-Rock und Noise, die Sebadoh immer ausmachte. 14 Songs in 40 Minuten, kein Gramm zu vieL Im besten Sinne straighter Indie-Gitarrenrock. 3,5
Weird War – Weird War (Domino/zomba)
Weird War ist eine explosive US-Underground-Mischung. Dabei sind Ex-Pussy-Galore Neil Hagerty sowie Ian Svenonius und Michelle Mae von The Make-Up. Die Besetzung verspricht nicht zu viel. Das selbstbetitelte Album ist schönster Garagenrock mit wunderbar schrägen Einfallen. Der Titelsong klingt nach den Moldy Peaches, an einer anderen Stelle hört man ein Banjo und im sehr an The Make-Up erinnernden , Jbex Club“ Flöte und Trompete. Nicht weit entfernt von den Seeds, wenn auch weniger stupide, arbeiten Weird War ähnlich ökonomisch. Für ihre 13 Songs brauchen sie gerade mal eine knappe halbe Stunde. 4,0
22 Pistepirkko – The Train (clearspot/efa)
Pünktlich zur Sommer-Tour bieten 22 Pistepirkko einen kleinen Karriererückblick an, ohne allerdings wirklich zurück zu blicken. Sehr begrüßenswert, aber sowas geht wohl nur in Finnland. Die „The Train „-EP beginnt mit „Waiting For The Train“ in dreifacher Ausführung: zunächst die recht unscheinbare Version vom sehr feinen ,Jially Of Love „-Album aus, dann zwei Remixe. Einer vom finnischen House-DJ Jori Hulkkonen, einer von den Berliner Elektronikern To Rococo Rot Da die Bearbeitungen doch sehr eigenwillig sind, lässt sich das prima hintereinander weghören. Obendrauf gibt’s noch zwei Live-Songs, wobei das rockende JLet The Romeo Weep“, dann doch ein bisschen aus dem Rahmen fallt. Ach ja, ein Live-Handkamera-Video vom wundervollen „Coffee Girl“ ist auch noch drauf. Hier kann man die Band lustig Englisch sprechen hören. Schön, aber nicht zwingend. 3,0
Lars Vegas – Meatland (skycap/zomba)
Meatland ist bereits das dritte Lounge Jazz/Swing-Album der Band aus Boston. Ist Sänger Tom Senquist zunächst ein bissdien zu sehr um Coolness bemüht, kriegt das Ganze im Verlauf durch einige schrägere Töne dann doch noch einen sehr schönen flow. 3,5