Blues Explosion – Damage

Das Neue ist, dass sich die Jon Spencer Blues Explosion verschlankt hat und gar nicht mehr so heißt sondern ohne alle Vornamen nurmehr Blues Explosion. Ein paar Buchstaben weniger. Dafür klingen die drei aus New York auf ihrem neuen, siebten Album noch ein wenig mehr nach den Rolling Stones. Was man auch mal als Problem betrachten kann (das aber gleich wieder bis zum Ende dieser Zeilen zur allgemeinen Zufriedenheit gelöst sein sollte).

Denn die Rolling Stones sind ja so etwas wie Bayern München in deren Geschäft. Mit einer Dominanz, die sich prima als leidenschaftliches Feindbild anbietet.

Nun aber rockt auch Bayern München, irgendwie, und die Rolling Stones beherrschen bestimmt ihr Fußballspiel. Was gar niemand bestreiten würde. So leicht lassen sich keine Lagertheorien knacken, da braucht es bessere Brechstangen. Wie die Blues Explosion eben, prinzipiell die Stones-haltigste Band weit und breit, die jedoch viele genau so smart finden, wie das dem Altherrenpack von den Stones gar nicht mehr zugetraut wird. Smart und dazu noch knackärschig. Und nach 13 Jahren im Geschäft abgeklärt genug, um sich feist auf das Wesentliche zu beschränken: dass die Gitarren auch mit dem richtigen Schmiss umgehängt sind.

Wirklich überdrehte Dinger wie auf den frühen Platten der von Captain Beefheart inspirierte Psychobilly sind hier nicht mehr drauf, dafür gibt es prominente Gäste wie Chuck D. von Public Enemy bei einem fiebrigen Talking Blues, „Hot Gossip“, und bei „Fed Up And Low Down“ spielt No-Waves schönster Quäksaxofonist James Chance ein bisschen mit Außerdem ist mit „Rivals“ noch ein Surfblues-Instrumental dabei. Was die Rolling Stones nun gar nicht im Programm haben. Dennoch: Das ist eine Platte, an der auch Rolling Stones-Fans, die länger nicht mehr im Plattenladen waren, Spaß haben sollten. Blues-Explosion-Fans sowieso.

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