Conor Oberst And The Mystic Valley Band :: One Of My Kind

Ein Stiesel ist er manchmal schon. Auf der Bühne quält er sich mit den Ansagen, er nuschelt so vor sich hin. Danach erinnert er sich an viele Orte gar nicht mehr, aber das geht der gesamten Band so. „Croatia? Man!“ Eine Tournee, lernt man, besteht vor allem aus Fahren, Warten, Spielen. Länder sind egal, es geht nur um Songs, Band, Publikum. Aber das wussten wir ja schon von Jackson Browne. Die üblichen Backstage-, Bühnen- und Reise-Impressionen hat Tvrdik allerdings schön zusammengeschnitten, wie eine kurzweilige Klassenfahrt. Es ist schon lustig, wie Jason Boesel den Rock’n’Roll als verlängerte Highschool feiert, während sich Nate Walcott und Nik Freitas immerhin bemühen, sinnvolles Zeug zu erzählen. Und der Chef? Abseits seiner Musik hat Oberst komischerweise gar kein Charisma, aber vielleicht ist das sein Geheimnis: Er steckt die großen Gefühle, die entscheidenden Einsichten in diese intensiven, wunderbaren Lieder. Von denen bekommt man hier Nachschub: „One Of A Kind“ ist ein Doppelpack aus der DVD und einer CD mit elf Session-Outtakes, die er mit der Mystic Valley Band auch gern live spielte – die schwungvollen Versionen von „Corina, Corina“ und Paul Simons „Kodachrome“, den verzweifelten Titelsong und das zärtliche „Breezy“. Und plötzlich ist Conor Oberst wieder ganz groß. (Team Love/Indigo)

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