David Judson Clemmons & The Fullbliss :: Yes Sir

Beeindruckende Spannung zwischen Sehnsucht und Zauber

Ein paar Freunde aus Los Angeles, und Berlin spielen mit, aufgenommen wird im Garagen-Studio des Schlagzeugers und im Wohnzimmer des Sängers. Manchmal braucht es nicht viel, um ein beeindruckendes Album zu machen. Nur die entsprechenden Songs halt.

David Judson Clemmons hatte schon immer große Lieder im Kopf, ob allein oder mit seinen Bands Jud oder The Fullbliss. Eigentlich auch egal, was auf dem Cover steht. „Yes Sir“ ist Clemmons‘ Vater gewidmet, der im vergangenen Jahr starb, und auch wenn das Gefühl von Verlorensein und Verlust wie ein Gespenst durch alle Songs weht, so ist dies doch kein Trauerkloß von Album. Gar nicht.

„Silicone City“ nimmt mit Pseudo-Country-Touch und ordentlich Schmiss Clemmons alte Heimat aufs Korn, America „The Not So Beautiful. Die Spannung zwischen schunkelndem Volkslied und beißendem Sarkasmus – das würde Bob Geldof gut gefallen. Gleich danach kommt das eingängige, emphatische Folkpop-Stück „Our Houses“, und darauf „Red Hot Soul“, das verhalten beginnt, und dann immer wütender vorandrängt. Ausruhen kann man sich hier nicht. Auch tauchen wieder Dämonen und Geister auf, sie gehören bei The Fullbliss einfach dazu, zum Leben. Hinter jeder Ecke lauert das Unglück, aber manchmal kann man auch zu tun, als sähe man es nicht. Sich von Stücken wie „Shine“, ein Duett mit der bezaubernden Dawnia Carlson, einlullen lassen und mit „Trumpets“ zurückreisen in bessere Zeiten. Oder doch an der „Cynical World“ verzweifeln? „The Sweet Hereafter“ herbeisehnen? Bei The Fullbliss hat man freie Auswahl.

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