Der Gott des Gemetzels :: Kate Winslet, Christoph Waltz
Regie: Roman Polanski / Start: 24.11.
Zwei Ehepaare treffen sich in einer New Yorker Wohnung zum Versöhnungsgespräch. Der Junge von Alan (Christoph Waltz) und Nancy (Kate Winslet) hat bei einem Streit dem Sohn von Penelope (Jodie Foster) und Michael (John C. Reilly) zwei Zähne ausgeschlagen. Man hat sich mit höflichen Floskeln schnell verständigt, ist ja erwachsen. Als man sich an der Haustür verabschiedet, bietet Penelope doch noch einen Kaffee an. Und bald wird klar, dass nichts geklärt ist. Virtuos hat Polanski das scharfzüngige Wortgefecht aus dem Theaterstück von Yasmina Reza adaptiert. Gerade mal 79 Minuten lang, ist jeder Satz eine Pointe.
Michel Piccoli, Jerzy Stuhr
Regie: Nanni Moretti / Start: 8.12.
Der Papst ist tot – und alle Kardinäle flehen in einem stummen Stoßgebet, der Herr möge nun nicht sie für den Job auswählen. Es trifft dann Melville (Michel Piccoli), der einen Nervenzusammenbruch erleidet, kurz bevor er den wartenden Gläubigen seinen Segen erteilen soll. Daher bleibt sein Name vor der irritierten Öffentlichkeit zunächst ebenso geheim wie der Versuch, Gottes neuen Stellvertreter mit der weltlichen Hilfe des Promi-Psychiaters Brezzi (Nanni Moretti) sofort wieder aufzubauen. Realitätsferne und Probleme der Kurie schwingen immer mit in dieser flapsigen Tragikomödie, die mit einem wunderbar wunderlichen, sanften Piccoli die menschliche, bedrückende Seite des undankbarsten Postens der Welt zeigt.
London Boulevard ***¿
Colin Farrell, Keira Knightley
Regie: William Monahan / Start: 1.12.
Seit dem Drehbuch-Oscar zu Scor-seses „Departed“ gilt Monahan als versierter Thriller-Spezialist. Sein Regiedebüt ist ein Gangsterdrama, das sich mit allen klassischen Elementen an den Genrefilmen der 60er- und 70er-Jahre orientiert. Mitchel (Colin Farrell), einst eine Größe der Londoner Unterwelt, kommt aus dem Knast. Trotz einer Offerte der Mafia heuert er als Bodyguard bei der depressiven Schauspielerin Charlotte (Keira Knightley) an, die sich mit dem zynischen Junkie Jordan (David Thewlis) in ihrem Haus versteckt. Packender, teilweise extrem harter Krimi, in dem die surreale Liebesgeschichte um Knightley etwas deplatziert wirkt.
Matthias Schweighöfer, Alexandra Maria Lara
Regie: Detlev Buck / Start: 15.12.
Detlev Buck kehrt nach seinen Dramen zur Komödie zurück. Neu für ihn ist allerdings der romantische Rahmen der Story, der deutlich „Tootsie“ zitiert. Weil seine Karriere als Schauspieler an einem kleinen Theater zu enden droht, geht Alexander (Matthias Schweighöfer) in Frauenkleidern zum Casting für einen Hollywoodfilm über das Dritte Reich. Der Regisseur ist begeistert von seinen teutonischen Gesichtszügen und gibt ihm eine Hauptrolle als Nazi-Braut. Dabei trifft er den Star Sarah (Alexandra Maria Lara) wieder, mit dem er kurz zuvor eine Nacht verbracht hat. Eine Klamotte zwischen dem üblichen Kitsch und grandios grotesken Situationen.