Essential Waters

THE REAL FOLK BLUES 1949-58 Die stilprägenden Aufnahmen der 40er und 50er Jahre sind im Original kaum erschwinglich, doch bleiben als Optionen die 6LP-Chess-Box sowie diese bereits in den Sixties veröffentlichte Compilation legendärer Sides wie „Mannish Boy“ und „Rollin‘ & Tumblin'“, an Muddys Seite Willie Dixon, Jimmy Rogers, Otis Spann und Little Walter. Harter Stoff. 5,0

MORE REAL FOLK BLUES 1948-52 Noch frühere Recordings, an der Schwelle vom ländlichen, akustischen Blues zum urbanen Chicago-Blues: die Elektrifizierung. Meist begleitet vom Bassisten Big Crawford und Little Walters Harmonica, besingt Waters Entwurzelung und Neubeginn in Songs wie „Sad Letter“ oder „Down South Blues“. Oder sein anderes großes, ewiges Thema: Frauen. Auch hart. 5,0

MUDDY WATERS SINGS BIG BILL BROONZY 1959 Muddys erste reguläre LP, ein Format, dessen Sinnfälligkeit ihm lange nicht einleuchten wollte und auf das er sich nur zögerlich einließ. Auftritte und Gespräche mit Jazzern aus England, wo Broonzy sehr beliebt war, verursachten diese Sessions: Muddy konzentriert, aber ungewohnt zurückhaltend, weniger expressiv als kontemplativ. 4,5

MUDDY WATERS AT NEWPORT i960 Eine ungeheuer vitale Performance mit einem aufgedrehten, vom Beifall des Blues-fremden, jungen Publikums beflügelten Waters. Newport war sein Durchbruch beim Platten-kaufenden, weißen Campus-Volk, und er gab ihnen ein sprudelndes „I Feel So Good“, ein packendes „Baby Please Don’t Go“ und ein unvergeßliches „Got My Mojo Workin'“. 4,0

FOLK SINGER 1964 Ein wunderbar intimes, akustisches Album, mit dem Chess Records sich an den grassierenden Folk-Boom anzuhängen versuchte. Was kommerziell nur bedingt gelang, künstlerisch aber als Highlight in Muddys veröffentlichtem Werk gilt. Bass, Drums und Piano klingen delikat, Buddy Guy brilliert an der Gitarre, der Meister kehrt zurück ins Delta. 4,5

BRASS AND THE BLUES 1966 Das umstrittenste Waters-Album überhaupt. Blues mit Bläsern! Puristen rümpfen die Nase, „to be avoided“ rät Muddy-Biograph Robert Gordon. Doch hat „Srass“ unzweifelhafte Meriten, bildet den Übergang von den Delta-Roots zur weltläufigen Uptown-Urbanität, mit atavistischen Tunes wie „Trouble“ und „Black Night“ in lärmendem, lustvollem Blech-Gewand. 4,0

HARD AGAIN 1977 Die späten Chess-LPs wie das erratische „Fathers And Sons“ (1969) oder das Funk-infizierte „Can’tGet To Grindin'“ (1973) waren nicht schlecht, indes vom Bemühen geprägt, Muddys Blues zu modernisieren. Was überzeugend erst auf dem von Johnny Winter produzierten, programmatisch betitelten CBS-Album „HardAgain“gelang:fulminant! 4,5

I’M READY 1978 Hat nicht den Drive des Vorgängers, ist weniger direkt und zupackend, dafür komplexer und sonisch intrikater. Wieder produzierte Winter, doch kommen neben jüngeren, Rock-informierten Musikern auch alte Blues-Fahrensleute wie Walter Horton und Jimmy Rogers zum Zuge. Spätere Alben erreichen dann nicht mehr diese Klasse und Kohärenz. 4,0

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