Gorky’s Zygotic Mynci -The BlueTrees

Eigentlich schon seit ihrem ersten Album „Patio “ haben Gorky’s Zygotic Mynci daheim im UK eine Art Sonderstatus; fernab des lauten Bombasts vieler Waliser Kollegen kultiviert die Formation um Vorderbarde Euros Childs komische Musik aus Prog-Rock-Verweisen, Mittelalter-Folk und Pop-Zitaten und hat sich so einen ähnlich nebulösen Ruf eingehandelt wie die schottischen Fabelwesen von Belle 8t Sebastian. Zwei Alben nach dem Debakel mit dem Branchengroßen Mercury scheinen die mittlerweile zum Quartett geschrumpften Waliser den Abschied vom großen Plateau zu nutzen, um sich endgültig von allem weltlichen Tand zu befreien.

Bemühte sich das ’99er Album „Spanish Dance Troupe“ mit überkandidelten Rock-Verweisen („Poodle Rockin“‚) und den gewohnten, mystisch beladenen Prog-Rock-Gespinne noch um Gehör, genügen sich Gorky’s Zygotic Mynci auf dem Mini-Album „The Blue Trees“ mit selbstverlorenem Akustik-Folk und versponnen schwebenden Klangetüden ohne Bombast und Prätention. Das Geheimnisvolle steckt nun im Detail, etwa bei dem sphärischen , ,Foot And Mouth ’68“ oder dem weit schweifenden, erratischen „Face Like Summer“ – Nick-Drake-Szenarien und Mystik-Folklore zu Akkordeon und Drehleier, die in ihrer Schlichtheit und Untertreibung beileibe nicht ohne Charme sind.

Obwohl sich die Myncis mit ihrer Kunst nun also endgültig in den Wald verabschieden, gibt es noch einige Erinnerungen an den Pop der letzten Jahre: „Fresher Than The Sweetness In Water“ und das famose „Lady Fair“ verzichten wohl aufs elektrische Gewand, verweisen in der Melodik aber eher aufs moderne als aufs ElisabethanischeZeitalter.

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