Im Netz der Spinne

Der Serienmörder-Thriller „Denn zum Küssen sind sie da“ von 1997 orientierte sich deutlich, dennoch gelungen an „Sieben“. Der neuseeländische Regisseur Lee Tamahori („Die letzte Kriegerb“) setzt beim Nachfolger weniger auf bizarre Optik, sondern Akzente mit souveränen Täuschungsmanövern und straffen Spannungsmomenten in einem klugen Puzzlespiel. Die kleine Tochter eines US-Senators ist unter den Augen des Secret Service von Gary Soneji (Michael Wincott) gekidnappt worden. Der kontaktiert zuerst den Polizeipsychologen Dr. Alex Cross (Morgan Freeman). Denn Soneji geht es weniger um das Lösegeld, Er will sich vor allem mit dem Experten messen, der Schritt für Schritt mit der jungen Agentin Jezzie Flannigan (Monica Potter) den raffiniert versteckten Hinweisen des Entführers folgt – und schließlich ein weit verzweigtes konspiratives Netz aufdeckt. Tamahori hat eine Schnitzeljagd inszeniert mit viel Ruhe und Raum für Freeman, der einmal mehr mit überlegener Zurückhaltung und dem weisen Charme des Gentleman agiert. Mainstream, kein Meisterwerk. Aber sehenswert.

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