James Kirk – You Can Make It If You Boogie

Diese Schwärmer vom Marina-Label! Ein paar Monate hört man nichts von ihnen, dann kommt ein Anruf, dann eine neue Platte. Meistens von einem Schotten, der früher irgendwas mit dem Postcard-Label zu tun hatte, sich vor zehn Jahren in Glasgow zur Ruhe setzte und nun (von Marina!) ins Studio gezwungen wurde. Und keinen Widerstand entgegenzusetzen hatte. Marina spricht dann immer von der drohenden Insolvenz, sollte auch diese Platte nichts verkaufen, und veröffentlicht nach sechs Monaten das nächste Pop-Album.

So hat Marina jetzt einen Schotten reaktiviert, der zu Orange Juice gehörte, an „If You Can’t Hide Your Love Forever“ beteiligt war, bald darauf die Band verließ und vor 15 Jahren vom Radar verschwand. Seitdem waren nur Spuren von James Kirk auszumachen. Kein geringes Verdienst ist es folglich, den Renitenten zum ersten Solo-Album überhaupt bewegt zu haben.

Und dieses Album, „You Can Make It If You Boogie“, bringt tatsächlich den Geist von 1982 zurück. Die Schotten spielen den Soul rotwangig und elegant, schwermütig und erhebend wie ehedem, Kirk singt tiefstimmig und geschmeidig wie Edwyn Collins, und er schreibt – anders als Collins – auch noch so herrliche Popsongs wie einst im Mai. Marina empfiehlt „Fruitier Than Thou“, das ganz wunderbar ist, ich füge „Get On Board“, „Outre“, „Rehab“ und das rätselhaft strahlende „Houston, Texas“ hinzu.

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