Keren Ann – Not Going Anywhere

Lassen Sie sich nicht täuschen, Keren Ann Zeidels Album ist weitaus besser, als es die mühselig zurechtgerückte und perfekt ausgeleuchtete Cover-Pose vermuten lässt Es geht bei „Not Going Anywhere“ schließlich um so etwas wie den „internationalen Durchbruch“, auch deshalb muss es wohl eine „Weiblich, anmutend, verdammt leidend“-Fotografie sein. Und mühsam ins Englische übertragene Texte.

Was es aber tatsächlich bringt, sind bildhübsche Songs, geschmackvolle Instrumentierung, vornehmer Chamber-Pop. Denn im Gegensatz zu beispielsweise Autour de Lucie oder Francoiz Breut orientiert sich die Zeidel doch sehr eng an der klassischen Chanson-Schule. Die Einflüsse heißen selbstredend Handy und Gainsbourg; mitgeholfen hat, wie schon seit Jahren, auch diesmal wieder Benjamin Biolay.

Zwar wird für die erste englischsprachige LP so einiges an Recycling betrieben, doch fallt dies aufgrund der Tatsache, dass Zeidels Alben hier zu Lande schwer zu bekommen sind, kaum ins Gewicht „Right Here & Right Now“ ist als „La Disparition“ bereits vom gleichnamigen Album bekannt, von dem auch „Spanish Song Bird“, „Road Bin“ und das bezaubernde „Seventeen“ stammen.

Zurückhaltende Songs, gedämpft und wehleidig, elegant und mädchenhaft. Und weil das bei Karen Ann schon immer so war, sei der gar nicht so kleine Back-Katalog der Sängerin ausdrücklich empfohlen.

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