Lindsey Buckingham – Live At The Bass Performance Hall

Er ist der Musiker, der die tollen Songs bei Fleetwood Mac schrieb, der an dem Großwerk „Tusk“scheiterte und an der Liebe zu Stevie Nicks, die noch heute gern erzählt, Lindsey Buckingham sei der Mann, der sie am meisten geliebt habe-undsie die Frau, die einen Bleistift durch ihre Nasenscheidewand schieben konnte. Buckingham kehrte zur Band zurück, um mit „Big Love“ noch einen hübschen Song zu schreiben, während er allein kaum in Erscheinung trat. Im letzten Jahr aber erschien sein Album „Under The Skin“, auf dem er mit schneidender Stimme merkwürdig introspektive, idiosynkratische Songs zur metallisch klingenden Gitarre vortrug. Diese Lieder hört man auf der DVD und der beigelegten CD. Buckingham spielt zunächst allein, ganz Barde, dann mit Band.

Es ist aber die Dokumentation „Not Too Late“, die Buckinghams Wunden freilegt: Man sieht das Studio und das Haus des Künstlers, der über sein Leben und das Musikgeschäft grübelt; man sieht in Heimaufnahmen seine hübsche Frau und seine Kinder, die Trampolin springen, und er versichert, dies sei die beste Zeit seines Lebens, „I’m not a young man“, singt er in „Not Too Late“. „you should never believe what you read.“ Dann sieht man Bilder aus seiner Kindheit, plötzlich muss er alles erzählen, wie er erst spät sein Talent nutzte, ein stiller, glänzend aussehender Mann, der für eine Weile alles hatte und dann das meiste verlor. Buckingham flüchtet sich in Esoterik und Küchenphilosophie, seine Bekenntnisse werden lang und länger.

Aber diese Songs! Minutenlang spielt Buckingham schmerzlich schöne Soli bei „I’m Not Afraid“ und „Go Your Own Way“. Leiden, episch.

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