Luka Bloom – Dreams In America
Zurück auf Anfang. Als vor gut 20 Jahren dieser schon nicht mehr ganz so junge Ire erst von und dann in Amerika träumte. Wo er mit Solo-Konzerten an der US-Ostküste den Grundstein für diese bis heute währende Karriere legte. Längst zurück in Irland setzt sich Luka Bloom im Dezember 2009 allein mit seiner Gitarre in ein Studio in Kildare. Um mal zu schauen, was ihm einige Songs aus jener Zeit Neues zu sagen haben. Oder wie dieser alten Version beizukommen ist, die ihm schon lange nicht mehr gefällt.
„The Acoustic Motorbike“ zum Beispiel, diese aktueller denn je wirkende Fahrradhymne, die Rhythmus und Rausch der Pedal-Bewegung so schön lautmalerisch umsetzt. Jetzt quasi tiefergelegt, mit noch mehr Bodenkontakt, ohne den Percussionapparat von einst. Mit dem Titelsong dieser Retrospektive geht’s – ein einziges Mal noch weiter zurück, zum 199ler-Debüt „Riverside“. Ganz unmittelbar steht „Dreams In America“ jetzt da, so als müsse es sich nicht mehr in den Hallräumen des künstlich gestreckten Originals verstecken. Anderes erschließt sich weniger als Neuinterpretation. „Bridge Of Sorrow“ etwa steht das sphärisch rhythmisierte Arrangement und Blooms kühle Beobachterpose auf „The Acoustic Motorbike“ immer noch besser. Und in Songs wie „Cold Comfort“ und „Black Is The Colour“ entscheiden Nuancen für Bloomologen. Als Bonusmaterial: Verzichtbare Live-mit-Streichern-Versionen von „I Hear Her, Like Lorelei“ und „Love Is A Monsoon“, sowie Mike Scotts „Sunny Sailor Boy“, anno ’09, mit singenden Fans ins Brüssel. Nein, „Dreams In America“ ist nicht mal eine Art „Best Of“. Nur ein mal mehr, mal weniger gelungener Versuch, etwas anders zurückzuschauen.