Morcheeba – The Antidote

Moreheeba. Die poppigen Mit-Urväter von Downbeat und Trip-Hop. Die zuverlässigen Lieferanten der Warm-up-Musik in jeder Tapas-Bar. Glitzerkleid und Cocktailkirsche inklusive, Langeweile bisweilen aber auch. Die letzte, sehr melancholisch gehaltene Platte, „Charango“,darf aber als gelungen gelten – und wer erinnert sich nicht an das Duett von Sängerin Skye Edwards mit Lambchops Kurt Wagner im hinreißenden „What New York Couples Fight About“?

Die Muse Edwards aber war plötzlich weg, doch Ross und Paul Godfrey stellten ohne großes Gedöns einfach eine neue ein. Und Daisy Martey beerbt die abtrünnige Skye dann auch ohne größere Probleme. Singen können ja viele, und Daisy hat laut Ross ja auch noch eine „Grace Slick psych-soul voice“.

Herausgekommen ist dennoch „nur“ ein absolut typisches Morcheeba-Album, das nun wirklich kein Risiko eingeht, sondern sich allein auf eingängige, radiotaugliche Liedchen beschränkt. Das wird natürlich kompetent beherrscht, aber wieso man der Auffassung ist, hier Einflüsse von Aphex Twin (!), Sonic Youth (!!) oder Bonnie „Prince“ Billy (!!!) mit eingebracht zu haben, bleibt mir ein Rätsel. Zu hören ist davon nichts, vielleicht muß die Platte ja rückwärts gespielt werden, um entsprechend aufregender zu klingen. Gefahrlos, aber gefällig, manche würden dazu wohl „hübsch“ sagen. In der Tapas-Bar wird jedenfalls schon mal Platz zum Tanzen gemacht.

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