„I’ve got lots of buried plans“, gestehen sie gleich mal zu dezentem Elektro-Puls und akustischen Gitarren. Gut, dass sie zumindest den Minor-Alps-Plan nicht begraben haben. Auch wenn es bestimmt nicht gerade einfach ist, gleich Seit an Seit so etwas potenziell Verletzliches zu tun wie Songs zu schreiben, während man sich gerade erst näher kennenlernt. Bis […] mehr…
Mit dem Scheitern kennt er sich aus, mit der Sauferei, dem Geflenne und mit allerhand Schutthalden der menschlichen Gefühlswelt sowieso. Auf seinem neuen Album präsentiert sich Matt Elliott nun auch noch als medizinisch kundiger Herzensbrecher. Der desillusionierte Blick auf Liebesleid und Herzschmerz gehört ja zur déformation professionnelle des zeitgenössischen Songwriters. Hauptsache, Musik und Gesang lassen […] mehr…
Danny Brown ist das schlampige Genie des HipHop. Ein manischer Kobold, der eine Linie vom tiefergelegten Irrsinn des Wu-Tang Clans zu den neuesten Eskapaden von Odd Future ziehen kann. Seine asymmetrische Wuschelfrisur und der bunte Klamottenmix erinnern an die Rap-Hippies der späten Achtziger. Mit den üblichen Gangsterklischees hat der Ex-Drogendealer aus Detroit wenig zu schaffen. […] mehr…
SouthernRock?Hinter den Allman Brothers und Lynyrd Skynyrd, der Marshall Tucker Band und Molly Hatchet werden Black Oak Arkansas gern mal vergessen. Dabei war die Band von 1970 bis ’76 eine richtig große Nummer, die Aerosmith und Bruce Springsteen fürs Arena-Vorprogramm buchte. Und ihr lüstern meckernder Breitbein-Poser Jim „Dandy“ Mangrum war nicht nur für David Lee […] mehr…
Etwas sehr Ernsthaftes, Wissendes durchzieht den Songwriter-Folk der Schwestern Lily und Madeleine Jurkiewicz aus Indiana. Nun sagen die Jahre nicht viel über die Menschen, doch Lily und Madeleine sind erst 16 bzw. 18 – da ist man von der Tiefe in den auf diesem Debüt versammelten Liedern doch beeindruckt. Schon auf der vor einer Weile […] mehr…
Das Video zu „Resurrection“ beginnt wie einer der Filme des koreanischen Regisseurs Kim Ki Duk, wo hinter der Kulisse meditativer Trostlosigkeit immer auch ein unaussprechlicher Horror lauert: Inmitten einer Vorstadttristesse sitzt in den Scheinwerferkegeln eines Autos ein Mädchen in einem Rollstuhl. Die Sängerin Eiko Ishibashi bietet ein Bild des Jammers, selbst der Arm hängt in […] mehr…
Sollen wir es Gespenster-Soul nennen? Auf dem Debüt ihres neuen Projekts Perera Elsewhere, „Everlast“, seufzt, barmt, schmachtet und summt die in Berlin lebende Sängerin und Produzentin Sasha Perera zu schleifenden Rhythmen, vollverhallt schubbernden Grooves und untertourig schnurrenden Bässen; falsettierende Männerstimmen umgurren sie und verschwinden wieder im Nebel; es gibt dumpf geklöppelte Holzperkussion zu hören und […] mehr…
Als Bill Murray in „Broken Flowers“ sein Auto durch einsame Landstriche lenkte, machten viele von uns dank Jim Jarmuschs musikalischer Vorliebe erstmals Bekanntschaft mit den Klängen von Mulatu Astatkes „Ethio-Jazz“. Seitdem haben sich die äthiopischen Skalen mit dem hohen Wiedererkennungswert global verteilt und sind – wie es auch mit dem nigerianischen Afrobeat passiert ist -Urmaterie […] mehr…
Was macht man, wenn man die Tochter des irischen Superstars Mary Black und Schwester von Coronas-Vormann Danny O’Reilly ist? Roisin O kreiert auf ihrem Debüt irische Popmusik, der man die dortige Folklore nur noch von Ferne anhört; auch die freundlich-weichen Oberflächen und das Feenhafte in den Arrangements verweisen auf die Herkunft. Dazu singt sie glockenhaft […] mehr…
Die internationale Radiolandschaft werden sie vermutlich nicht auf eine neue Evolutionsstufe hieven. Immer noch dauern Stücke der psychedelischen Rockerbande gefühlte zehn Minuten an, immer noch muss man nach Breaks mit der Lupe suchen. Und trotzdem: Der Ausflug hinaus nach Portland in das Jackpot Recording Studio zu Produzentin Kendra Lynn (She &Him, The Thermals, Death Cab […] mehr…
Ach, die Liebe und die Verzweiflung und die Kälte zwischen den Menschen und die Liebe, die sich in Kälte verwandelt, obwohl die beiden, die sich gerade noch liebten, so gern beieinander geblieben wären und sich auf dem Weg durch das schwere Leben begleitet hätten Aber es geht eben nicht, weil so viel zwischen ihnen steht, […] mehr…
Kaum zu glauben, dass der Name Vince Clarke einst für Innovation stand! Der als Gründer und Songschreiber maßgeblich am Depeche-Mode-Durchbruch und am Synthie-Pop-Boom der frühen 80er-Jahre beteiligte Erasure-Mastermind und sein Sozius, der Sänger Andy Bell, neigten gemeinsam allerdings schon immer zum Aufenthalt in allzu seichten Gewässern. Statt die Welt zu ändern, covern sie nun das […] mehr…
Ein Romantiker, der zwischen Folk und Pubrock schwankt Es schlägt ein großes Herz in den Liedern von Rob Lynch, der jüngsten Veröffentlichung des Grand Hotel van Cleef. Der britische Songwriter singt hoffnungsvoll und rückhaltlos romantisch über schöne Tage, durchzechte Nächte, neue Chancen, und er singt von der Liebe, ganz viel von der Liebe. Manchmal hüpfen […] mehr…
Irgendwann fliehen sie alle in die Wälder, schimpfen über die Metropolen, träumen vom einfachen Leben, bewundern Naturgewalten, philosophieren über die Vergänglichkeit. Jetzt hat es Tony Dekker erwischt, der schon als Sänger der kanadischen Indie-Rock-Combo Great Lake Swimmers einen Hang zur Naturmystik hatte. Neu ist auf „Prayer Of The Woods“, seinem Solodebüt, vor allem die Intimität, […] mehr…
„A timeless, song and vocals oriented artpop album for a seasoned audience“, so möchten Low Frequency In Stereo ihr neues, fünftes Album verstanden wissen. Entsprechend verzichten die Norweger auf einige der Fuzz-Attacken, die ihr fabelhaftes letztes Album geprägt haben. Milder, aber nicht weg: Schon beim zweiten Lied, „Colette (Subie Subie)“, krächzt links eine dieser typischen […] mehr…
Ihn einen Meister zu nennen, wäre ihm sicherlich zu hochgestochen. Teitur Lassen würde sich wohl eher als Geselle bezeichnen, der den Großen über die Schulter schaut und ein paar Zwischentöne aufschnappt. So ist auch sein neues Album, „Story Music“, vor allem ein Kleinod der fein ziselierten Momente musikalischen Glücks, die klingen, als würde Nils Holgersson […] mehr…
In seiner syrischen Heimat ist Omar Souleyman längst ein Volksheld – auch wenn er aus nachvollziehbaren Gründen momentan in der Türkei lebt. Laut Wikipedia hat der 47-Jährige in 20 Jahren etwa 500 CDR-Alben aufgenommen, die meisten davon auf Hochzeitspartys und ähnlichen Festivitäten. Fast immer wurde hinterher kopiert und raubkopiert und auf der Straße weiterverkauft. Selbst […] mehr…
Dave Hause ist ein ernsthafter, schwer tätowierter Ex-Punk aus Philly. Wie in „they blew up the chicken man in Philly last night“. Sein American Dream? Klar: Mit 35 längst nur noch „ein zerbrochenes Versprechen“, so sagt es der Infozettel. Für diese Erkenntnis musste Hause nicht mal nach Atlantic City fahren. Mit Gewehr, Pillen und Gebet […] mehr…
Nottinghams bekannteste Rotznase leidet offensichtlich nicht unter Stresssymptomen. Während andere Musiker die Belastungen einer Tournee beklagen, womöglich auch noch die Bürde eines Nummer-eins-Albums, schreibt uns Jake so eben mal sein zweites Werk zwischen ein paar Auftritten – und fährt dann ohne jegliche Berührungsängste nach Malibu, um es aufzunehmen. So entspannt wird Jake Bugg sicher auch […] mehr…
Was fällt einem zu Typen ein, die alles daheim machen, ihre Musik aufnehmen, produzieren und vermarkten? Die übliche Indie-Kirmesbude halt. Eine WG-Butze vollgepfropft mit Elektronik und obskurem Instrumentarium. Pro Tools und Pullunder. Aber so wahr diese Klischees auch oft sind, so lieb gewinnt man sie gleich wieder, wenn sie zur Abwechslung mal gebrochen werden. Zum […] mehr…