The Offspring – Splinter: Während ihrer Pause ging den Punks leider der Humor verloren :: COLUMBIA

Was ist bloß mit The Offspring passiert während ihrer dreijährigen Pause? Valium? Prozac? Oder einfach Alterserscheinungen? So lahm und unlustig hat man die Punkrocker noch nie gehört. Die schlechten Stücke auf „Splinter“ klingen wieein müder Aufguss der alten Knaller, die besseren erinnern an andere Bands. „The Noose“ ist typisch Bad Religion – sozialkritisch und fatalistisch, mit treibendem Schlagzeug und beschwörendem Gesang. „Long Way Home“ wirkt nicht weniger deprimierend: „I’m leaving all this crap behind/ The past is gone, the future’s blind/ Don’t care how long it takes this time/ On and on I’ll take the long way home.“

Wo ist er bloß geblieben, der Humor von Dexter Holland, der sogar in teenage angst-Wymnen wie „Self Esteem“ hörbar war und mit „Pretty Fly (For A White Guy)“ seinen (auf die Dauer etwas nervigen) Höhepunkt erreichte? Wenn The Offspring glauben, dass die Ratschläge im Pseudo-Oldie „When You’re In Prison“ lustig sind (Rücken zur Wand, Seife nicht auflieben. Sie wissen schon), dann haben sie nicht drei Jahre verschlafen, sondern mindestens drei Dekaden.

Immerhin kommt „Hit That“, die erste Single, schon etwas schwungvoller daher, hat aber all den alten Oflspring-zweieinhalb-Minuten-Stampfern nichts hinzuzufügen. Klingt nur noch weniger raffiniert „The Worst Hangover Ever“ ist zwar hochgradig albern, aber inzwischen ist man dankbar für jeden Hauch von Spaß, der hier noch zu kriegen ist, And by my seventh shot I was invincible/ I would have never thought I’d be this miserable…/ I’ll probably never drink again/ I may not ever drink again/ At least not til next weekend.“ Doch da war „Bis zum bitteren Ende“ einst amüsanter.

Nach 32 Minuten ist Schluss. Genug.

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