Stephen King in voller Länge: Das Exklusiv-Interview mit dem Genie der Angst

In einem seiner seltenen Interviews blickt STEPHEN KING auf sein eindrucksvolles Werk zurück. Der wohl bekannteste Schriftsteller der Welt spricht über seine Kokainsucht, über Gott, den Terror, das Böse – und über „Harry Potter“. Nichts für schwache Nerven!

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Sein Büro befindet sich am Stadtrand von Bangor/Maine, am Ende einer besonders deprimierenden Straße, in der wir an einem Waffenladen vorbeikommen, einem Vertragshändler für Schneepflüge und – atmosphärisch schon passender – einem alten Gottesacker. Von außen sieht das fantasielose Gebäude wie eine Filiale von Dunder Mifflin aus – jener fiktiven Bürobedarf-Firma, die in der US-Version der Fernsehserie „The Office“ verewigt wurde. Die Wahl der tristen Lokalität hat allerdings einen triftigen Grund: Sie schützt King und sein kleines Team vor unliebsamen Überraschungen. „Wenn wir auf der Hauptstraße wären“, sagt einer seiner Assistenten, „würden uns die Leute schnell finden. Und das sind in der Regel Leute, von denen man nicht gefunden werden möchte. Tatsache ist nun mal, dass er einen sehr seltsamen Menschenschlag magnetisch anzieht.“

Ein Buzzer summt, die Tür öffnet sich – und der Besucher betritt das Stephen-King-Nirwana: In den Räumlichkeiten türmen sich Artefakte, die überwiegend von Fans angefertigt wurden. Wir sehen King-Figuren in allen nur erdenklichen Interpretationen, wir sehen die Stephen-King-Actionfigur aus den „Simpsons“ und den derangierten Clown aus „Es“ als Wackeldackel-Puppe, vor allem aber Bücher über Bücher.

King unterhält ein paar Meilen weiter ein altes Gruselhaus (komplett mit Spinnweben und Fledermäusen), hält sich dort aber kaum noch auf – vielleicht auch weil inzwischen regelmäßig ganze Busladungen von Touristen vorbeischaukeln. Die meiste Zeit lebt er zweieinhalb Stunden entfernt in Lovell/Maine – und seit seine drei Kinder erwachsen sind, verdrückt er sich im Winter gern auch mal mit Ehefrau Tabitha nach Sarasota in Florida.

Im Büro schaut King höchstens einmal im Monat vorbei, aber wenn er dann kommt, jongliert er gleich mit mehreren Projekten. Er hat gerade noch mal an der finalen Fassung seines Serienkiller-Schmökers „Finders Keepers“ gefeilt (einer Fortsetzung seines letzten Buches, „Mr. Mercedes“) – und damit ein Pensum abgeliefert, das selbst für seine Verhältnisse abnorm ist: Im abgelaufenen Jahr veröffentlichte er noch zwei weitere Bücher, verfasste die Drehbuchversion seines Buches „A Good Marriage“ und arbeitete weiter an „Ghost Brothers Of Darkland Country“, dem Musical, das er zusammen mit John Mellencamp schrieb.

Doch im Moment hängt der 67-jährige Bestseller-Autor gerade schlaff im Sessel und verdrückt einen Donut, der zunehmend Puderzucker-Ablagerungen auf seinem schwarzen Rollkragen-Pulli hinterlässt. Er sei neugierig, sagt er, wie die Reaktionen auf „Revival“ ausfallen würden, seiner modernen, Anfang März auch in deutscher Übersetzung vorliegenden „Frankenstein“-Variation, in der ein prophetischer Reverend die wundersame Heilkraft von elektrischem Strom entdeckt und nebenbei eine Beziehung zu einem heroinabhängigen Rockgitarristen unterhält. Dürfte wieder ein Bestseller werden.

Seit er 1974 mit „Carrie“ das Horror-Genre aufrollte, hat King geschätzte 350 Millionen Bücher verkauft und in diesem Zeitraum einige Hundert Millionen Dollar angehäuft. John Grisham und „50 Shades Of Grey“-Autorin E. L. James mögen heute mehr Bücher verkaufen als er, aber das bereitet ihm keinerlei Bauchschmerzen. „Konkurrenzdenken ist ihm fremd“, sagt sein langjähriger Agent, Chuck Verrill. „Der einzige Autor, der ihm diesbezüglich je auf dem Magen lag, war Tom Clancy. Sie waren beide gleichzeitig bei Penguin unter Vertrag – und man machte King doch ziemlich deutlich klar, dass er in dieser Konstellation nur die zweite Geige spiele. Er war damit nicht sonderlich glücklich, ist aber mit seiner heutigen Situation absolut zufrieden.“

Seit er vor 15 Jahren bei einem Autounfall fast ums Leben kam, hält er sich mit großen Interviews zurück. Für den ROLLING STONE macht der wohl bekannteste Schriftsteller der Welt eine Ausnahme und spricht freimütig über seine Stärken und Schwächen, sein Leben und seine Karriere.

Die überwiegende Mehrzahl Ihrer Bücher dreht sich um Horror oder das Übernatürliche. Was hat Sie zu diesen Themen gebracht?

Das war vorinstalliert, es gehörte zum Inventar. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Der erste Film, den ich gesehen habe, war ein Horror-Film, nämlich „Bambi“: Als das kleine Rehkitz im brennenden Wald eingeschlossen war, litt ich Todes­qualen, war auf sonderbare Weise aber auch angenehm aufgekratzt. Ich kann’s nicht erklären. Meine Frau und meine Kinder trinken Kaffee, ich nicht, ich mag Tee. Meine Frau und meine Kinder würden eine Sardellen-Pizza nicht mal mit spitzen Fingern anfassen, ich mag sie. Die Sachen, von denen ich mich angezogen fühlte, gehörten einfach zu meinem emotionalen Haushalt.

Haben Sie sich jemals für Ihre Vorlieben geschämt?

Nein. Es hat mir immer unglaublich viel Spaß gemacht, anderen Leuten einen Schrecken einzujagen. Und da es inzwischen jede Menge Horror-Filme gab, wusste ich auch, dass entsprechende Bücher gesellschaftlich nicht mehr so verpönt­ sein würden wie früher. Horror-Comics wie „The Crypt Of Terror“ lieferten mir dann die ersten Inspirationen.

Und doch war der Horror-Roman ein literarisches Genre, das niemand so recht anfassen wollte.

Richtig. Es ist eins der Genres, die vom Literaturbetrieb in die Schmuddelecke geschoben wurden. Aber was sollte ich machen? Ich fühlte mich von den Sachen nun mal angezogen. Ich liebe D. H. Lawrence, die Gedichte von James Dickey, Émile Zola, Steinbeck … Fitzgerald, na ja, es geht so. Und Hemingway überhaupt nicht. Genauer gesagt: Hemingway ist für ’n Arsch. Wenn Leute diese Art von Literatur mögen – prima! Aber wenn ich versucht hätte, so zu schreiben, wäre nur hohler, gestelzter Mist dabei rausgekommen – weil ich dieser Typus nun mal nicht bin. Und, um mir selbst auf die Schulter zu klopfen: Bis zu einem gewissen Grad habe ich das Horror-Genre inzwischen ja auch auf ein halbwegs ehrbares Level gehievt.

Was wohl niemand bestreiten würde.

Es ist zumindest geachteter als damals. Ich habe mich mein Leben lang dagegen ausgesprochen, bestimmte Bereiche der Literatur als „Nische“ abzutun und ihnen damit automatisch jegliche literarischen Meriten abzusprechen. Ich möchte mich nicht wichtiger machen, als ich bin. Aber so wie ein Raymond Chandler den Kriminalroman aus der Schmuddelecke holte, gibt es einige Leute, die wunderbare Sachen geschrieben und die Grenzlinien längst verwischt haben.

Als Sie anfingen, wurden Sie allerdings von vielen Kritikern ziemlich brutal niedergemacht.

Am Anfang meiner Karriere druckte die „Village Voice“ eine Karikatur von mir, die richtig wehtat. Wenn ich’s mir genau überlege, tut sie’s sogar heute noch. Ich hatte dieses riesige, aufgeschwemmte Gesicht und fraß Geld. Die Botschaft dahinter: Wenn sich etwas in rauen Stückzahlen verkauft, muss es schlecht sein. Wenn etwas von vielen Leuten geschätzt wird, muss es dumm sein – weil die meisten Leute nun mal dumm sind. Aber das ist elitär. Und mit dieser Haltung habe ich nichts am Hut.

Wobei es diese Haltung ja noch heute gibt. Als Sie vor etwa zehn Jahren den National Book Award gewannen, griff der Literaturkritiker Harold Bloom Sie geradezu bösartig an.

Blooms Kritik hat mich nie getroffen. Es gibt nun mal Kritiker wie ihn, die auf ihre Unkenntnis populärer Kultur sogar stolz sind und sie als Nachweis ihrer intellektuellen Lufthoheit auslegen. Er könnte sich vielleicht noch dazu durchringen, Mark Twain als großartigen Schriftsteller zu bezeichnen, würde aber nie eine genealogische Entwicklung von, sagen wir, Nathaniel Hawthorne zu Jim Thompson konstruieren wollen, weil er Jim Thompson gar nicht erst liest. Er denkt sich eben: Ich habe ihn zwar nie gelesen, weiß aber, dass er ganz furchtbar ist.

Michiko Kakutani, die für die „New York Times“ schreibt, funktioniert nach dem gleichen Muster: Sie bespricht etwa ein Buch wie David Mitchells „The Bone Clocks“, was einer der besten Romane von 2014 ist – so gut wie Donna Tartts „Der Distelfink“, der sehr ähnliche literarische Untertöne hat –, aber da er nun einmal auch Elemente wie Fantasy und Science-Fiction in seine Romane integriert, will Kakutani nichts von ihm wissen. In dieser Hinsicht sind Bloom, Kakutani und einige andere graue Eminenzen fast so wie Kinder, die sagen: „Ich kann das unmöglich essen, weil sich die verschiedenen Speisen auf meinem Teller gegenseitig berühren.“

Filmkritiker können sich einen kommerziell erfolgreichen Film wie „Der weiße Hai“ anschauen und ihn mit Lob überschütten. Ein paar Seiten weiter werden Sie für ein Buch wie „The Stand“ niedergemacht.

Wobei der Film natürlich von Natur aus das Medium ist, das für jeden zugänglich sein sollte. Machen wir uns nichts vor: Würde man einem kompletten Analphabeten „Der weiße Hai“ zeigen, könnte er trotzdem problemlos die Zusammenhänge verstehen. Ich weiß nicht, wer heute der Harold Bloom der Filmkritiker ist, aber wenn man ihm sagen würde: „Vergleiche doch bitte mal ,Der weiße Hai‘ mit ,Sie küssten und sie schlugen ihn‘ von François Truffaut, würde er sagen: „,Der weiße Hai‘ ist billige Kommerzkacke, während ,Sie küssten und sie schlugen ihn‘ großes Kino ist.“ Das ist die gleiche elitäre Perspektive.

In Ihrem neuen Buch, „Revival“, thematisieren Sie die Religion. Einer der beiden Protagonisten ist ein Reverend, der zwar Trost bei Gott sucht, als seine Familie umkommt, gleichzeitig aber auch behauptet, dass Religion nichts als Bluff sei. Inwieweit spiegelt diese Einstellung Ihre eigenen religiösen Gefühle?

Meine Einstellung ist, dass jede organisierte Religion ein gefährliches Instrument ist, das von vielen Leuten missbraucht wird. Ich bin in einer Methodistengemeinde aufgewachsen – mit sonntäglichem Gottesdienst und Bibelschule im Sommer. Wir hatten keine Wahl. Wir haben es einfach gemacht. Insofern sind die ganzen Passagen in „Revival“, die sich mit dem Religionsverständnis von Kindern beschäftigen, durchaus autobiografisch. Aber schon als Kind hatte ich meine Zweifel. Als ich der methodistischen Jugendgruppe beitrat, lernten wir dort, dass alle

Katholiken in die Hölle müssten, weil sie Götzenbilder anbeten. Schon damals sagte ich mir: Katholiken kommen also in die Hölle, aber meine Tante Molly hat einen Katholiken geheiratet und ist sogar konvertiert. Sie hat elf Kinder, die eigentlich alle ganz nett sind – einer ist sogar mein bester Freund. Und doch müssen sie alle in die Hölle? Ich dachte mir: Das ist doch alles Bullshit. Und wenn das Bullshit ist – wie viel vom Rest ist dann auch Bullshit?

Haben Sie Ihrer Mutter von Ihren Zweifeln erzählt?

Um Gottes willen, nein! Ich liebte sie doch. Das hätte ich ihr nie antun können. Aber als ich die Highschool verließ, hatte ich mit dem ganzen Thema abgeschlossen. Wenn man dann jemanden wie (den Televangelisten) Jimmy Swaggart sieht, der angeblich den direkten Draht zu Gott hat, aber tatsächlich Huren bezahlt, damit er ihnen unter den Rock gucken kann, dann weiß man endgültig, dass das alles nur Heuchelei ist.

Und trotzdem haben Sie im Lauf der Jahre immer wieder bestätigt, dass Sie an einen Gott glauben.

Ja, ich ziehe es vor, an einen Gott zu glauben, weil es das Leben leichter macht. Man hat einen Bezugspunkt für seine Meditationen, einen Fixpunkt, der einem Stärke verleiht. Ich stelle mir nicht existenzielle Fragen wie: Existiert Gott nun wirklich oder nicht? Ich habe mich einfach entschlossen, an ihn zu glauben – und deshalb kann ich dann sagen: „Gott, ich schaff’s nicht allein. Hilf mir, heute nicht zur Flasche oder einer anderen Droge zu greifen.“ Und mit dieser Lösung fahre ich ganz gut.

Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?

Ich weiß es nicht. In dieser Beziehung bin ich radikaler Agnostiker. Sagen wir’s so: Ich möchte gern glauben, dass es ein Leben danach gibt. Aber mit Sicherheit weiß ich nur, dass im Moment des Sterbens all diese Notstromaggregate im Hirn die Kontrolle übernehmen. Natürlich weiß ich das nicht aus eigener Erfahrung, aber ich halte es für sehr plausibel, dass sich die elektrischen Spannungen im Moment des Todes schlagartig verändern – was diese ganzen Nahtoderfahrungen erklären würde: Leute sind klinisch am Sterben, glauben aber plötzlich ihre Freunde und Verwandten erkennen zu können und sagen: „Hallo, wie schön, euch zu sehen.“

Hoffen Sie, nach dem Tod in den Himmel zu kommen?

Jedenfalls nicht in den Himmel, den man mir als Kind versprochen hat. Dieser Ort muss todlangweilig sein. Die Vorstellung, dass man den ganzen Tag auf einer Wolke rumlungert und Harfe spielenden Engeln zuhört … Ich will keine Harfen hören, ich will Jerry Lee Lewis!

Hätten Sie gern einen stärkeren Glauben? Würden Sie es als trostreich empfinden, wenn Sie Gewissheit hätten?

Nein. Ich glaube, dass Ungewissheit in vielen Bereichen des Lebens von Nutzen ist. Gewissheit erzeugt Selbstgefälligkeit – und Selbstgefälligkeit führt dazu, dass man irgendwo in seinem hübschen Vorstadthäuschen in Michigan sitzt, CNN schaut und sagt: „Ach, diese armen Immigrantenkinder, die über die mexikanische Grenze kommen! Aber wir können sie hier wirklich nicht unterbringen – das ist nicht Gottes Wille. Wir müssen sie wieder in ihre Heimat zurückschicken, zurück zu den Drogenkartellen.“ Das ist es, was ich mit Selbstgefälligkeit meine.

Was ist mit dem Bösen? Glauben Sie, dass es so etwas wie „das Böse“ gibt?

Ich glaube, dass es das Böse gibt, habe mich aber mein ganzes Leben lang gefragt, ob es so etwas wie ein objektives, externes Böses ist, eine Kraft, die uns zerstören will – individuell wie kollektiv –, oder ob sich das alles in unserem Inneren abspielt und letztlich Teil der genetischen Veranlagung oder von Umwelteinflüssen ist. Wenn man mit jemandem wie, sagen wir, Ted Bundy konfrontiert wird, der all diese Frauen gefoltert und getötet hat und oft noch an den Tatort zurückkehrte, um mit den Leichen Sex zu haben, dann wird man wohl kaum seine Kindheit analysieren und sagen: „Ach, der arme Kerl! Das ist alles nur passiert, weil ihm seine Mama eine Wäscheklammer auf den Schwanz klemmte, als er vier Jahre alt war.“ Derartige Verhaltensmuster sitzen tief und sind programmiert. Das Böse ist Teil unserer Natur. Je älter ich werde, desto weniger glaube ich an die Theorie, dass es eine mysteriöse teuflische Kraft gibt, die von außen auf uns einwirkt. Sie kommt aus uns selbst. Und wenn wir es nicht schaffen, das zu erkennen und etwas Gutes daraus zu machen, werden wir uns früher oder später alle gegenseitig die Köpfe einschlagen.

Wie darf man sich das vorstellen?

Vor ungefähr einem Monat las ich etwas in der „Huffington Post“, das mir seither nicht aus dem Kopf gegangen ist, weil es so hochgradig beunruhigend ist. Ich kann es nur auf popwissenschaftlicher Ebene erklären, weil das nun mal mein Horizont ist. Es hieß dort, dass wir nun seit 50 Jahren in den Weltraum horchen und nach Zeichen extra­terrestrischen Lebens suchen. Doch das Einzige, was wir dort hören, ist das große Schweigen. Und wenn man sich dann all die Konflikte in der heutigen Welt anschaut und sich vor Augen führt, dass unsere technischen Kenntnisse weitaus größer sind als die Fähigkeit, unsere eigenen Emotionen in den Griff zu bekommen – man sieht es gerade einmal wieder am Beispiel des IS –, dann fragt man sich doch, woher die Lösung kommen soll. Im Fall des IS besteht die einzige Lösung offenbar darin, die Terroristen in Grund und Boden zu bombardieren, damit sie die Welt nicht einfach plattmachen können. Und dieses große Schweigen im All macht mir Angst, weil ich mich frage, ob vielleicht nicht alle intelligenten Lebewesen irgendwann mal gegen diese Wand aus Gewalt und technischem Fortschritt gerast sind – eine Wand, die sie einfach nicht überwinden können. Und dann macht’s einmal puff – und sie sind verschwunden. Man rast gegen die Wand – und das war’s.

Sie glauben also, dass es die unvermeidliche Bestimmung der Menschheit ist, sich letztendlich selbst auszulöschen?

Ich kann nicht in die Zukunft blicken, aber sie sieht nicht allzu einladend aus. Dieser Raubbau an den Ressourcen – die ganze Wirtschaft scheint nach der Zechprellermethode zu funktionieren. Und die Republikaner habe ich auch gefressen: Wann immer es ums Geld geht – bei der staatlichen Verschuldung etwa –, schreien sie sich die Kehle heiser: „Was soll bloß aus unseren Enkeln werden?“ Aber wenn es dann um Fragen der Umwelt und der schwindenden Ressourcen geht, heißt es: „Ach was, für die nächsten 40 Jahre sind wir noch im grünen Bereich.“

Ich würde gern auf den Prozess des Schreibens zu sprechen kommen. Führen Sie uns doch bitte einfach mal durch einen typischen Tag, wenn Sie gerade an einem neuen Buch arbeiten.

Ich stehe auf. Frühstücke. Mache meinen Spaziergang, dreieinhalb Meilen. Wieder zurück, gehe ich in mein kleines Büro, wo mich ein Manuskript erwartet. Die letzte Seite, mit der ich zufrieden war, liegt obenauf. Ich lese sie noch einmal durch, nehme vielleicht noch ein paar Änderungen vor – und schon habe ich das Gefühl, auf einer Rollbahn zu stehen: Es macht klick – und ich katapultiere mich wieder in die Welt, die im Buch beschrieben wird. Wobei ich nicht den ganzen Tag schreibe. Ich arbeite vielleicht zwei Stunden an neuen Seiten, schaue mir später das Geschriebene noch mal an, mache ein paar Korrekturen und drucke die fertigen Seiten aus.

Und das jeden Tag?

Jeden Tag, auch am Wochenende. Früher schrieb ich sogar mehr und schneller, aber das Alter bremst einen schon etwas ab.

Ist Schreiben eine Sucht?

Ja. Klar. Ich liebe es. Und es ist eine der wenigen Sachen, bei denen ich inzwischen weniger investiere, aber genauso viel rausbekomme. Greift man auf Dope und Schnaps zurück, wird das Resultat in der Regel immer etwas dünner und dürftiger. Aber ich kann nicht klagen. Es läuft noch immer bestens, ist aber definitiv eine Sucht mit neurotisch-zwanghafter Ausprägung.

Nach sechs Monaten habe ich einen fertigen Entwurf – und mache dann zehn, zwölf Tage überhaupt nichts, damit sich der Staub legen kann. In dieser Zeit treibe ich meine Frau in den Wahnsinn: „Geh mir aus dem Weg, verschwinde aus dem Haus“, sagt sie dann. „Mach irgendwas, streich ein Vogelhaus an – irgendwas!“

Also schaue ich etwas fern, spiele auf der Gitarre, hänge herum – und wenn ich dann abends ins Bett gehe, habe ich immer diese wahnsinnigen Träume, die nicht unbedingt die angenehmsten sind. Denn die Maschinerie, die dich zum Schreiben bewegt, schaltet nicht etwa plötzlich ab. Wenn sie sich nicht auf einer leeren Seite entladen kann, muss sie woandershin – und dann habe ich eben diese Träume. Es sind immer Träume, die sich auf irgendeine Art um Scham oder Unsicherheit drehen.

Wie was zum Beispiel?

Einer, der immer wiederkommt: Ich trete in einer Theateraufführung auf, doch als ich beim Premierenabend zum Theater komme, stelle ich nicht nur fest, dass mein Kostüm verschwunden ist, sondern auch, dass ich auch nie meinen Part gelernt habe.

Und wie interpretieren Sie das?

Unsicherheit – die Angst zu versagen.

Nach all den Jahren des Erfolgs verspüren Sie noch immer Unsicherheit?

Klar. Ich hab vor allen möglichen Dingen Angst. Ich habe bei jeder neuen Story Angst, dass sie sich nicht in meinem Kopf herauskristallisiert. Oder dass ich nicht in der Lage bin, sie zu Ende zu führen.

Glauben Sie, dass Ihre Fantasie stärker ausgeprägt ist als die der meisten Leute?

Keine Ahnung, aber zumindest wird sie kontinuierlich trainiert. Es tut manchmal weh, etwas seiner Fantasie entreißen zu müssen – vielleicht nicht körperlich, aber in jedem Fall mental –, doch je intensiver man seine Fantasie einsetzt, desto mehr kann man aus ihr rausholen. Jeder hat diese Fähigkeit, aber nicht jeder weiß sie zu nutzen.

Das mag ja grundsätzlich stimmen, aber die wenigsten Menschen könnten mit Ihnen konkurrieren.

Ich erinnere mich, dass ich schon als Student Kurzgeschichten und Romane schrieb – von denen einige veröffentlicht wurden, andere nicht. Ich hatte das Gefühl, mein Kopf würde explodieren. Es gab so viele Dinge, über die ich gleichzeitig schreiben wollte. Ich hatte so viele Ideen, die sich gegenseitig in die Quere kamen. Es war, als warteten sie alle auf die Erlaubnis herauszukommen. Ich hatte dieses unterirdische Bassin, randvoll mit Ideen, das ich nur anzapfen musste – und schon schoss alles heraus. Leer ist dieses Bassin noch immer nicht, aber unter dem immensen Druck wie früher steht es auch nicht mehr.

Wann hatten Sie denn die Idee für „Revival“?

Schon in meiner Jugend. Auf der Highschool las ich „The Great God Pan“ („Der große Pan“ von Arthur Machen – Red.), und darin gibt es zwei Männer, die gespannt darauf warten, ob die Protagonistin von den Toten zurückkehren kann oder nicht. Bei dieser Geschichte lief­ es mir kalt den Rücken hinunter. Und je mehr ich im Lauf der Jahre darüber nachdachte, desto mehr kristallisierte sich dieser ganze Mary-Shelley-/Frankenstein-Komplex von „Revival“ heraus.

Wie lange haben Sie daran geschrieben?

Ich fing in Maine an und habe das Buch in Florida abgeschlossen. Gewöhnlich brauche ich schon ein ganzes Jahr für ein Buch: Der erste Entwurf ist oft noch so roh, dass man dran feilen muss – was vor allem bedeutet, sich von überflüssigem Material zu trennen. Elmore Leonard wurde einmal gefragt: „Wie schreibt man ein Buch, das andere Menschen lesen wollen?“ Und er sagte: „Man wirft den schnarchigen Mist raus.“

Erkennen Sie sich selbst in der Figur des Jamie wieder?

Ja, klar. Jamie ist ein Bursche, der nach einem Motorradunfall süchtig wird – so wie ich nach meinem Unfall ein Drogenproblem bekam. Wobei … Vielleicht hatte ich das Problem ja schon seit dem College.

Sie hatten auch einen ausufernden Alkoholkonsum. Wann wurde das zum Problem?

Ich war 18, als ich mit dem Saufen anfing. Dass ich ein Problem hatte, entdeckte ich allerdings erst, als Maine als erster US-Bundesstaat Recyc­ling-Gesetze einführte. Man konnte die Flaschen und Dosen nicht mehr einfach wegwerfen, sondern musste sie sammeln und zum Recycling-Center bringen. Und bei uns im Haus trank nur ich – meine Frau trinkt allenfalls mal ein Gläschen Wein. Eines Abends ging ich in die Garage – und die Mülltonne, die nur für Bierdosen vorgesehen war, war bis zum Rand gefüllt. Dabei war sie erst vor einer Woche geleert worden.

Ich musste pro Abend eine ganze 24er-Kiste verputzt haben und sagte mir: Du bist Alkoholiker. Das war um 1978, 1979 herum. Ich dachte: Du musst jetzt wirklich aufpassen, denn wenn dir jetzt jemand sagt: „Du musst mit dem Trinken aufhören“, wirst du dazu nicht in der Lage sein.

Becherten Sie denn bereits, wenn Sie morgens mit der Arbeit begannen?

Nein, das nicht. Tagsüber trinke ich nicht. Aber wenn ich zwei Projekte gleichzeitig am Laufen hatte – was damals ständig der Fall war, heute aber immer noch passiert –, arbeitete ich oft bis in die Nacht hinein – und dann gab ich mir wirklich die Kante. Wobei ich nachts nur schon vorhandene Texte redigierte – und das funktionierte eigentlich ganz gut.

Zu welchem Zeitpunkt traten die härteren Drogen auf den Plan?

Etwa zu der Zeit, als ich merkte, dass meine Sauferei aus dem Ruder lief.

Und das war Kokain?

Ja. Zwischen 1978 und 1986 etwa war ich voll drauf.

Haben Sie auf Kokain geschrieben?

Klar, ich hatte gar keine andere Wahl. Kokain ist anders als Alkohol. Mit dem Alkohol konnte ich durchaus eine Weile warten oder auch mal gar nichts trinken, aber mit Koks ist man ständig drauf.

Sie hatten damals drei kleine Kinder. Es muss doch ziemlich stressig gewesen sein, täglich zu arbeiten, zu schreiben, sich um die Familie zu kümmern und gleichzeitig dieses Riesen-geheimnis mit sich rumzuschleppen.

Ich erinnere mich nicht mehr daran.

Wirklich?

Nein, die ganze Phase liegt unter einer dichten Dunstglocke. Wobei ich Kokain allerdings auch nie in Anwesenheit anderer Leute genommen habe. Ich war auch kein geselliger Trinker. Ich sagte damals immer, dass ich nicht in Bars gehen wolle, weil ich dort nur Leute treffen würde, die ein genauso großes Arschloch sind wie ich.

Ich versuche nur, mir vorzustellen, wie Sie dieses geheime Leben als Drogensüchtiger gelebt haben, während Sie gleichzeitig Bestseller raushauten und der brave Familienvater waren.

Na ja, ich kann’s mir heute auch nicht mehr vorstellen. Man versucht einfach mit seiner Situation klarzukommen und beide Aspekte so gut wie möglich unter einen Hut zu bringen. Nach einer Weile ließen sich Risse im trauten Familienleben dann allerdings wohl doch nicht verbergen.

Aber unterm Strich gelang mir das eigentlich ganz gut. Ich konnte morgens aufstehen, den Kindern Frühstück machen und sie zur Schule zu schicken. Ich hatte eine robuste Konstitution und reichlich Energie. Anderenfalls läge ich schon längst unter der Erde. Aber in den Büchern schlug es sich dann doch nieder: „Sie“ ist ein Buch über Kokain, Annie Wilkes (die genial-bösartige Hauptfigur – Red.) ist Kokain.

Ging’s auch mit der Qualität Ihrer Bücher bergab?

Ganz sicher. „Das Monstrum“ ist ein furchtbares Buch. Das war der letzte Roman, den ich schrieb, bevor ich mich wieder auf Vordermann brachte. Ich habe neulich noch darüber nachgedacht und mir gesagt: Unter der ganzen artifiziellen Energie, die vom Kokain stammt, verbirgt sich eigentlich ein passables Buch. Vielleicht sollte ich mir den Stoff noch mal anschauen. Das Buch hat etwa 700 Seiten – und könnte einen prima Roman mit 350 Seiten abwerfen.

Dann ist „Das Monstrum“ das Buch in Ihrem Werk, dem Sie die schlechteste Note geben würden?

Na ja, von „Duddits“ bin ich auch nicht gerade begeistert. Das schrieb ich nach meinem Unfall. (1999 wurde King beim Spaziergang von einem Van erfasst und schwer verletzt zurückgelassen.) Ich schluckte damals viel OxyContin, um die Schmerzen zu betäuben. Und ich konnte nicht am Computer arbeiten, weil diese Position zu schmerzhaft war. Also schrieb ich das ganze Buch mit der Hand. Aber durch das Oxy war ich reichlich weggetreten – was man dem Buch auch anmerkt.

Welches Ihrer Bücher würden Sie als Ihr bes­tes bezeichnen?

„Love.“ Das fühlte sich von Anfang an wie ein wichtiges Buch an. Es ging um die Ehe – und darüber hatte ich noch nie geschrieben. Ich wollte mich über zwei Phänomene auslassen: zum einen über die autarke, geheime Welt, die sich zwei Menschen in einer Ehe aufbauen, zum anderen darüber, dass es selbst in diesem intimen Kosmos noch Dinge gibt, die wir nicht vom anderen wissen.

Haben Sie Ihre „Der dunkle Turm“-Serie inzwischen abgeschlossen?

Die wird wohl nie zu einem Ende kommen. Das Eigentümliche an „Der dunkle Turm“ ist, dass diese Bücher nie redigiert wurden. Für mich sind sie noch immer der erste rohe Entwurf. Doch als ich beim fünften oder sechsten Buch angekommen war, dachte ich mir: Eigentlich wäre das Material für einen großen Roman gewesen. Und dieses Wissen treibt mich in den Wahnsinn. Ich müsste die Zeit finden, sie noch mal umzuschreiben. Es gibt in den Büchern ein fehlendes Bindeglied – eine große Schlacht, die an einem Ort namens Jericho Hill geschlagen wird. Und diese Geschichte müsste geschrieben werden – und ich habe schon oft drüber nachgedacht –, aber ich weiß einfach nicht, wie ich den Dreh bekomme.

Sie haben im Lauf der Jahre ein Vermögen verdient. Viele Leute würden sich nun ein schönes Leben machen, Häuser auf Hawaii oder in Südfrankreich kaufen und sich einen Picasso an die Wand hängen. Dieser Typ sind Sie offenbar nicht. Was fangen Sie mit Ihrem Geld an?

Ich mag Geld, um mir Bücher zu kaufen, ins Kino zu gehen, mir Musik und andere Sachen zu kaufen. Das Größte für mich sind TV-Serien, die ich mir bei iTunes runterlade, weil sie dort keine Werbespots haben. Wenn ich ein armer Malocher wäre, könnte ich mir selbst das nicht leisten. Aber ich denke über Geld eigentlich nie nach. Es gibt zwei großartige Sachen in meinem Leben: Ich habe keine Schmerzen und ich habe keine Schulden. Geld bedeutet, dass ich meine Familie unterstützen kann und trotzdem das tue, was ich liebe. Es gibt nicht viele Menschen in dieser Welt, die das sagen können – und auch nicht viele Autoren. Ich interessiere mich nicht für Klamotten, ich interessiere mich nicht für Boote. Wir haben ein Haus in Florida, leben aber die meiste Zeit in Maine – und das ist nicht gerade der Treffpunkt der Reichen und Schönen. Meine Frau mag die Häuser und den ganzen Krempel. Ich interessiere mich nicht für Krempel. Ich mag Autos, weil ich auf dem Land aufwuchs, wo Autos wichtig waren. Insofern haben wir nun mehr Autos, als wir brauchen – aber das ist auch schon unser größter Luxus.

Wenn Sie sich diese Hedgefonds-Typen anschauen, die wie Könige leben …

Ist eine fremde Welt für mich. Ich hab mir „The Wolf Of Wall Street“ angesehen und hatte den Eindruck, als führe dieser Typ ein verdammt anstrengendes Leben. Geld um des Geldes willen interessiert mich nicht. Wir haben eine Menge davon, geben aber auch eine Menge für gute Zwecke.

Ich habe gelesen, dass Sie viel Geld spenden, aber nie über die Empfänger sprechen.

Wir wurden in dem festen Glauben erzogen, dass es Hybris ist, wenn man spendet und dann so lange darüber redet, bis es auch jedermann mitbekommt. Wenn man schenkt, sollte man aus uneigennützigen Motiven schenken. Und wenn wir in einigen Fällen öffentlich darüber gesprochen haben, dann nur deshalb, weil wir anderen Leuten signalisieren wollten: „Das ist nur ein Beispiel. Wir würden uns freuen, wenn Sie es auch tun würden.“ Wenn man also beispielsweise eine Million Dollar dem Eastern Maine General Hospital schenkt, dann tut man das in der Hoffnung, dass andere Menschen dem Beispiel folgen. Ich habe keine Probleme damit, meinen Prominenten-Status gezielt einzusetzen. Heute Nachmittag mache ich einen TV-Spot für die demokratische Senats-Kandidatin Shenna Bellows. Ich weiß nicht, wie viel Ansehen ich hier in Maine genieße, aber vielleicht ist dieser Werbespot ja am Ende das Zünglein an der Waage.

Haben Sie Angst, dass Ihr klares politisches Engagement die Leser abschreckt?

Ich mache so etwas eigentlich ständig. Als dieser Typ in Newton/Connecticut die ganzen Schulkinder umbrachte, schrieb ich einen E-Book-Essay darüber. Ich bekam viele Zuschriften – und einer schrieb: „Arschloch! Ich werde nie wieder eins deiner gottverdammten Bücher lesen.“ Na und? Wer schon so weit ist, dass er Unterhaltung nicht von Politik trennen kann, kann mir auch gestohlen bleiben, Herrgott noch mal!

Ich war nie ein großer Freund von Tom Clancys Büchern – aber nicht weil er Republikaner war, sondern weil er in meinen Augen nicht schreiben konnte. Es gibt noch einen anderen Typen, der wohl auch aus der ziemlich rechten Ecke kommt. Er heißt Stephen Hunter, ist Thrillerautor – und ich liebe seine Bücher. Ich glaube allerdings nicht, dass er meine schätzt.

Ihr Vater verschwand, als Sie zwei Jahre alt waren. Inwieweit hat seine Abwesenheit Ihr Leben geprägt?

Ich weiß es nicht. Ich seziere und analysiere mein Leben nicht, aber ich erinnere mich an den Tag, als Tabby und ich heirateten. Ich lag mit ihr im Bett, drehte mich zu ihr um und sagte: „Wir sollten heiraten.“ Sie sagte: „Lass mich drüber schlafen.“ Am nächsten Morgen sagte sie: „Ja, wir sollten heiraten.“ Wir hatten absolut nichts! Ich arbeitete an einer Tankstelle und pumpte Benzin. Als ich dann meinen College-Abschluss machte, studierte sie noch. Und weil ich als Lehrer keine Arbeit fand, nahm ich einen Job in einer Wäscherei an. Sie jobbte gerade bei Dunkin’ Donuts, als ich endlich als Lehrer angestellt wurde. Wir hatten kein Telefon im Haus, aber zwei Babys. Fragen Sie mich nicht, wie wir auf die Idee kamen. Ich erinnere mich nicht, was uns damals durch den Kopf ging.

Im Rückblick: Würden Sie alles noch einmal genau so machen?

Wir müssen völlig irre gewesen sein, aber ich liebe unsere Kinder und bin froh, dass wir’s gemacht haben. Und Tabby sah süß aus in ihrer pinkfarbenen Uniform, wenn sie zu Dunkin’ Donuts arbeiten ging. Mein Gott, sie sah sogar atemberaubend aus! Für mich ist sie auch heute noch schön. Aber ihre Nylonstrümpfe in Pink waren wahnsinnig sexy. So war unser Leben damals: Wenn sie abends arbeiten war, gab ich den Kindern die Flasche und wechselte ihre Windeln. Um 23 Uhr kam sie nach Hause und wir gingen ins Bett. Ich weiß noch, wie ich dachte: Egal was passiert – ich werde diese Ehe nie infrage stellen.

Ihr Vater starb 1980. Waren Sie in den Jahren zuvor versucht, ihn zu treffen – und sei es nur, um von ihm zu hören, warum er die Familie verlassen hatte?

Nein. Als ich noch ein Kind war, hätte ich es wissen wollen, da war ich neugierig darauf. Ich dachte mir immer: Ich würde ihn gerne aufspüren, seine Version hören und ihm dann den Kopf abreißen. Weil es keine Ausrede für sein Verhalten gab. Er schlich sich ja nicht nur einfach davon – er schlich sich davon und ließ meine Mutter noch auf einem Stapel unbezahlter Rechnungen sitzen, die sie dann langsam abstottern musste.

Was hat Sie davon abgehalten?

Ich war zu beschäftigt. Ich war bereits dabei, meine Karriere als Schriftsteller auszutüfteln. Als ich dann Lehrer war, versuchte ich immer ein paar Stunden fürs Schreiben loszueisen. Aber um ehrlich zu sein: Ich habe über meinen Vater nicht mehr allzu oft nachgedacht.

Haben Sie vielleicht den Dokumentarfilm „Room 237“ gesehen, in dem sich Fans von Stanley Kubricks „The Shining“ über die tie­fere Bedeutung des Films auslassen?

Ja. Genauer gesagt, ich sah eine Hälfte und wurde dann so ungeduldig, dass ich ihn abstellte.

Warum?

Diese Leute sind schon arg abgehoben. Ich habe nie viel für Eierköpfe übrig gehabt, die irgendwelchen Bullshit absondern. Es ist genau so, wie Dylan es einmal sagte: „Wenn du den Leuten Messer und Gabel gibst, werden sie auch etwas finden, das sie zerlegen können.“ Und genau das passierte in diesem Film.

Sie selbst haben sich im Lauf der Jahre extrem kritisch über Kubricks Film geäußert. Ist es möglich, dass er einen großartigen Film gemacht hat, der aber gleichzeitig eine verkorkste Adaption Ihres Buches war?

Nein, so habe ich das nie gesehen – und nach diesen Kriterien habe ich auch noch nie eine Verfilmung beurteilt. Die Filme haben mir nie allzu viel bedeutet. Sind sie gut – prima. Wenn nicht, dann eben nicht. Im Vergleich zum geschriebenen Wort, zur Literatur sind sie für mich ein flüchtigeres, ein minderwertiges Medium.

Was halten Sie denn von dem Kult, der sich rund um Stanley Kubricks „The Shining“ entwickelt hat?

Ich kapier’s nicht. Aber es gibt eine Menge Dinge in diesem Zusammenhang, die ich nicht kapiere. Die Leute lieben den Film – und verstehen nicht, warum er mir nicht gefällt. Das Buch ist heiß, der Film ist kalt, das Buch endet in Feuer, der Film endet in Eis. Im Buch gibt’s so was wie eine Entwicklung, als dieser Jack Torrance zumindest anfangs positive Eigenschaften durchblitzen lässt und erst langsam im kompletten Wahnsinn endet. Im Film hingegen war er von der ersten Szene an völlig durchgedreht. Ich musste mir bei der Premiere auf die Lippe beißen, weil Jack Nicholson ebenfalls anwesend war. Aber kaum dass ich ihn auf der Leinwand sah, dachte ich mir: Moment, ich kenne den Typen, ich habe ihn in mindestens fünf Biker-Filmen gesehen, in denen Jack Nicholson die gleiche Rolle spielt. Und er kommt so unglaublich frauenfeindlich rüber. Im Film wird Wendy Torrance auf die Rolle des hysterischen Putzlappens reduziert. Aber das ist halt meine subjektive Perspektive. So funktioniere ich nun mal.

Was ist denn die gelungenste Verfilmung eines Ihrer Bücher?

Wahrscheinlich „Stand By Me“. Der Film übernahm den Tenor und den Verlauf der emotionalen Entwicklung im Buch. Er war bewegend. Ich glaube, Rob Reiner hatte die Hosen voll, als er mir den Film im Vorführraum des Beverly Hills Hotel zeigte. Ich war aus anderem Anlass in L.A. – und er rief an und fragte, ob er mir den Film vorführen könne. Dabei muss man wissen, dass das einer dieser Filme war, die mit einem minimalen Budget gemacht werden und landesweit nur in sechs Kinos laufen, um dann sofort wieder zu verschwinden. Aber überraschenderweise wurde er so positiv aufgenommen, dass er an den Kinokassen geradezu explodierte. Bei der Privatvorführung damals nahm ich Rob Reiner in den Arm, als der Film zu Ende war. Ich war zu Tränen gerührt, weil der Film so autobiografisch war. „Stand By Me“, aber auch „Die Verurteilten“ und „The Green Mile“ sind großartige Filme. „Misery“ auch. „Dolores“ ist ein außergewöhnlich gelungener Film, „Cujo“ ebenfalls.

Was halten Sie von dem Boom im Jugendbuch-Segment, der seit einigen Jahren festzustellen ist? Zahlreiche Kritiker finden es beunruhigend, dass immer mehr Erwachsene Jugendbücher lesen.

Das ist doch Schwachsinn. Ich habe alle „Harry Potter“-Bücher gelesen – und zwar gern! Wenn ich ein Buch aufschlage, habe ich doch kein Genre im Hinterkopf: „Dies ist ein Jugendbuch“, „Dies ist ein Liebesroman“, „Dies ist Science-Fiction.“ Man liest sie einfach, weil man sie lesen will. Jemand fragte mich neulich mal: „Haben Sie jemals daran gedacht, ein Buch für Jugendliche zu schreiben – einen richtigen Jugendroman?“ Und ich sagte: „Das habe ich bei allen gedacht.“ Weil mir diese Fixierung auf Genres völlig fremd ist.

Haben Sie heute weniger junge Leser als in früheren Jahren?

Das trifft vermutlich zu. Ich werde inzwischen als Erwachsenenautor wahrgenommen, weil ich selbst schon in den Jahren bin. Aber ich hatte auch das Glück, zu einem optimalen Zeitpunkt auf den Markt zu kommen – als Taschenbücher noch spottbillig waren. Paperbacks waren das Einzige, was Jugendliche sich leisten konnten. Ich war im Taschenbuchsegment erfolgreich, bevor ich beim Hardcover Erfolg hatte. Man fragt sich natürlich: Bleiben nun die jungen Leser im Zeitalter von E-Books und Kindle bei der Stange? Und die Antwort lautet: Einige schon, aber die Mehrheit vermutlich nicht.

Ärgert Sie das?

Na ja, ich habe durchaus den Ehrgeiz, erfolgreich zu sein. Ich habe den Ehrgeiz, Leuten zu gefallen – so vielen wie nur irgend möglich. Aber irgendwann kommt auch der Punkt, wo man sich sagt: Ich werde mich nicht prostituieren und genau das schreiben, was man von mir erwartet. Ich hatte ein ernsthaftes Zwiegespräch mit mir selbst, als ich „Mr. Mercedes“ schrieb – was letztlich nichts anderes als ein klassischer Krimi ist. Ich sagte mir: Willst du das machen, wozu dir dein Herz rät – oder das, was Leute von dir erwarten? Denn wenn du sowieso nur schreibst, was die Leute erwarten: Warum hast du dich überhaupt die ganze Zeit so abgestrampelt? Schreib besser, was du selbst schreiben willst.

Haben Sie Angst, dass das gedruckte Wort verschwinden wird?

Ich denke schon, dass es auch weiterhin Bücher geben wird, aber es ist natürlich verrückt, was sich zurzeit abspielt. In der Buchindustrie haben sie panische Angst, dass sich die Buchläden in Luft auflösen. Der Versuch von Barnes & Noble, mit dem Nook eine Konkurrenz zu Amazons Kindle zu schaffen, war ihr Vietnamkrieg. Nachdem Amazon bereits der Platzhirsch war, konnten sie sich daran nur die Finger verbrennen. Der Tod der Musikindustrie war natürlich unfassbar, aber Musikaufnahmen gibt es vielleicht seit 120 Jahren, während Bücher seit – was? – neun Jahrhunderten existieren. Sie sind tiefer in unserem Kopf verankert als Musik.

Da Sie gerade „Harry Potter“ erwähnten: Offensichtlich sind Sie inzwischen dick mit J. K. Rowling befreundet.

Ja, wir lernten uns vor ein paar Jahren auf einer Benefiz-Veranstaltung in der Radio City Music Hall kennen. Sie arbeitete damals gerade an ihrem letzten „Harry Potter“-Buch. Ihr Publizist und ihr Lektor riefen sie kurz zu sich hinüber – und als sie dann zehn Minuten später wieder zu mir zurückkam, war sie wie eine Furie. Völlig außer Rand und Band. Sie sagte: „Diese Leute wissen einfach nicht, was wir machen. Sie haben keine gottverdammte Ahnung, was wir wirklich machen.“ Und ich sagte: „Nein, sie haben wirklich keine Ahnung – keiner von denen.“ Und nach diesem Motto lebe ich seitdem.

Wie darf man das verstehen?

Wenn mich jemand fragt, woran ich gerade arbeite, sage ich: „Ich habe diese wunderbare Geschichte über zwei Familien, die an gegenüberliegenden Ufern eines Sees leben und sich in einen Rüstungswettlauf mit Feuerwerkskörpern hineinsteigern. Aber da ich noch zu dieser Veranstaltung muss und jenen Polit-Spot drehen will und den ganzen anderen Mist machen muss …“ Man sollte in diesen Situationen einfach eigennützig sein und sagen: „Ich werde diesen ganzen anderen Mist einfach nicht mehr machen. Es ist Ihre Aufgabe, mir den Rücken freizuhalten und mir mehr Zeit zum Schreiben zu geben.“ Ein Außenstehender ist nicht in der Lage, sich wirklich in die Situation des Autors hineinzuversetzen. Sie wollen die fertigen Bücher, aber das Schreiben nehmen sie letztlich nicht ernst.

Sie erwähnten, dass Sie einen ausgeprägten Fernsehkonsum haben. Was ist die beste TV-Serie der letzten 15 Jahre?

„Breaking Bad.“ Ich wusste das bereits nach der ersten Szene, die ich sah, wo er diese unglaublichen Jockey-Unterhosen trug. Das war wirklich heroisch, weil die Dinger so furchtbar dämlich aussehen.

Angenommen, Sie wären zu einem späteren Zeitpunkt geboren worden: Könnten Sie sich vorstellen, heute nicht Bücher zu schreiben, sondern TV-Serien zu konzipieren und zu produzieren?

Nein, zu viel Aufwand für zu wenig Entlohnung – wobei ich nicht Geld meine. Außerdem muss man dort mit den unterschiedlichsten Leuten zurechtkommen. Man muss ständig rumschleimen und mit den Großkopferten der Fernsehstationen reden – alles Dinge, die ich nie machen möchte.

Es ist aber schon ein interessantes Phänomen, dass Fernsehserien immer besser werden, während klassische Kinofilme oft nur noch bescheuert sind.

In der Tat – wobei wir hier nicht über Serien wie „NCIS“ und „CSI“ reden, weil die nur die immer gleiche Story bis zum Erbrechen wiederholen. Ich rede auch nicht über „Mad Men“, die ich ebenfalls nicht mag. Aber „Breaking Bad“, „Sons Of Anarchy“, „The Walking Dead“, „The Bridge“, „The Americans“ – das sind Projekte, die so vielschichtig sind und den Zuschauer derart in sich hineinsaugen, dass Filme dagegen fast schon wie Kurzgeschichten wirken. Ich erinnere mich, dass ich vor zwölf Jahren eine Serie namens „The Shield“ sah – und in der ersten Folge dreht sich Michael Chiklis, der einen Polizisten spielt, plötzlich um und bringt kaltblütig einen anderen Cop um. Und ich dachte: Das Fernsehen hat gerade einen seismischen Umbruch sondergleichen erlebt. Das war die wichtigste Serie, die es im Fernsehen gab. „Breaking Bad“ ist besser, aber „The Shield“ stellte die Weichen.

Sprechen wir über Musik. Neben dem Reverend steht in „Revival“ ein Rockgitarrist im Mittelpunkt des Geschehens. Hätte Stephen King ein Rockstar werden können, wenn sein musikalisches Talent etwas stärker ausgeprägt gewesen wäre?

Warum nicht. Ich liebe Musik – und ein bisschen spielen kann ich auch. Aber man merkt sofort, ob jemand wirklich Talent hat oder nicht. Jamie, der Protagonist in „Revival“, hat dieses natürliche Talent: Er kann auf der Gitarre das ausdrücken, was ich mit Worten vermitteln kann. Es kommt einfach raus, niemand hat es mir beigebracht. In „Revival“ habe ich versucht, meine Kenntnisse des Schreibens auf den Prozess des Musikmachens zu übertragen.

Was war das beste Konzert, das Sie je gesehen haben?

Springsteen 1977 in der Ice Arena in Lewiston/Maine. Er spielte vier Stunden und war fantastisch. In der Show steckte so viel Ener­gie, so viel Generosität – und so viel Bodenständigkeit in der Musik. Er war unglaublich athletisch, sprang ins Publikum, legte sich auf den Rücken und drehte sich im Kreis – ein echter Showman.

Respektieren Sie ihn als Storyteller?

Ich respektiere ihn als Songschreiber, ich respektiere die Einsichten, die sich in seinen Songs niederschlagen. Mein liebstes Springsteen-Album ist „Nebraska“ – und ich wusste das schon, kaum dass ich „Atlantic City“ gehört hatte. Er ist als Songschreiber wirklich gewachsen, er hat mit seiner Musik Sachen gemacht, die vor ihm niemand gemacht hat. Die Zeile in „The River“: „Now I just act like I don’t remember, and Mary acts like she don’t care …“ – sagen wir’s so: Seit Freddy Cannon den „Palisades Park“ besang (ein großer Hit von 1962 über einen Vergnügungspark in New Jersey – Red.), hat sich das Niveau schon gewaltig verbessert.

Ich habe den Eindruck, dass Springsteen letztlich genauso funktioniert wie Sie: Sie würden Ihren Job selbst dann machen, wenn Sie kein Geld dafür sehen würden.

Da ist was dran. Und es gibt wohl noch weitere Parallelen: Wir hatten in jungen Jahren vermutlich den gleichen Drive, die gleichen Ambitionen, erfolgreich zu sein – und brachten uns unser Handwerk auch selbst bei. Ich weiß jedenfalls von mir, dass dieses eine Talent in mir schlummert – und es gibt viele Songs, in denen Bruce etwas Ähnliches auszudrücken scheint.

Glauben Sie, dass Barack Obama einen vernünftigen Job macht?

Sogar einen exzellenten – wenn man sich seine Ausgangsposition anschaut. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich erheblich verbessert. Aber es liegt nun mal in der menschlichen Natur, die ungelösten Probleme in den Vordergrund zu rücken. Und deshalb ist der Terror des IS – oder selbst die Bagatelle, dass es ein Eindringling bis ins Weiße Haus schafft – plötzlich Obamas persönliches Versagen.

Halten Sie es für die richtige Entscheidung, militärisch gegen den IS vorzugehen?

Wenn sie so übel sind, wie die Medien es darstellen – ja. Irgendetwas muss man ja wohl gegen Leute unternehmen, die in aller Öffentlichkeit anderen Menschen die Kehlen durchschneiden. Und das sagt ein überzeugter Pazifist! Es ist so deprimierend, weil es sich plötzlich wieder wie in „1984“ anfühlt: ein kontinuierlicher Krieg, der überhaupt nicht mehr aufhören will.

Warum ist das politische Klima in den USA derzeit so vergiftet?

Mit Obama hat es jedenfalls nichts zu tun. In den USA ist eine fundamentale Diskussion darüber entbrannt, ob wir weiterhin individuelle Freiheiten propagieren wollen – oder ob wir uns von einigen trennen sollten. Und diese Diskussion wird mit besonderer Schärfe geführt.

In der Folge von 9/11 werden wir an Flughäfen in aufdringlichster Weise abgetastet, es gibt kaum noch Orte, an denen man den Überwachungskameras entkommt. Es gibt eine Menge Leute, die behaupten, dass Amerika das Land des Individualismus sei und dass wir mit dem Revolver in der Hand unser eigenes Haus verteidigen müssten. Mit anderen Worten: Es gibt einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung, der einfach Angst hat – Angst, dass die gleichgeschlechtliche Ehe Realität wird und wir bald nur noch schwule Kinder haben, die aus dem Traum vom American Way of Life endgültig einen Albtraum machen. Und natürlich haben sie auch Angst, dass Immigranten die ganze Wirtschaft zu Fall bringen. Auf der anderen Seite gibt es Leute, die sagen: „Vielleicht sollten wir all diesen Veränderungen positiv begegnen. Vielleicht sollten wir auch auf das Recht verzichten, eine Waffe zu tragen.“ Das sind sehr grundlegende und gegensätzliche Vorstellungen.

Denken Sie darüber nach, wie Ihr Vermächtnis aussehen wird?

Nein. Zum einen weil ich sowieso keine Kontrolle darüber habe. Wenn Schriftsteller sterben, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder ihre Werke überleben oder sie werden vergessen. Irgendjemand wird einmal eine alte Kiste mit Büchern finden und sagen: „Wer war eigentlich dieser Irving Wallace?“ Selbst frühere Bestsellerautoren sind nicht vor dem Vergessen gefeit – es gibt dafür keine vorgeschriebenen Regeln. Wenn man in einer Highschool fragt: „Wer war Somerset Maugham?“, wird sich niemand zu Wort melden. Er ist längst vergessen, obwohl er zu Lebzeiten Bestseller schrieb. Agatha Christie hingegen ist populärer denn je und wird von einer Generation an die nächste weitergereicht. Als Schriftstellerin ist sie nicht so gut wie Maugham – und sie hat auch nie etwas anderes versucht als die Leute zu unterhalten. Insofern weiß ich auch nicht, was in meinem Fall passieren wird.

Sie haben schon mehrmals damit gedroht, nicht mehr zu schreiben, haben Ihre Drohung aber offenkundig bisher nicht wahr gemacht. Können Sie sich vielleicht vorstellen, auch noch in Ihren Achtzigern und darüber hinaus zu schreiben?

Was soll ich sonst machen? Mit irgendwas muss man sich schon beschäftigen, um den Tag rumzubringen. Ich kann schließlich nicht nur Gitarre spielen und fernsehen. Es gibt zwei Aspekte am Schreiben, die ich mag: Es macht mich glücklich – und es macht andere Leute glücklich.

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