Weshalb es beim Sound auch um die Wurst geht

Moses Schneider hat ein Buch über Aufnahmetechniken verfasst.

Das Problem ist, dass die Ansagen fast besser sind als die Songs“, sagt Moses Schneider über Olli Schulz, der bei ihm im Studio in Kreuzberg sitzt. Schneiders Coup bei Schulz‘ neuem Album: Die Aufnahme mit nur einem Mikro, sie macht den Gesang präsenter. Und er hat die Blödeleien von Schulz mitgeschnitten, sie lockern das Album auf.

Schneider hat zuletzt „Schall & Wahn“ von Tocotronic und „Boom Box“ von den Beatsteaks produziert – beide führten die deutschen Charts an. Nun hat er, inspiriert vom KLF-Handbuch zum No.-1-Hit, selbst ein Lehrbuch geschrieben. Untertitel: „How To Pimp My Übungsraum“ (Transporterraum Verlag, 15 Euro). Darin gibt der Produzent sein Wissen für Aufnahmen ohne Budget weiter. Er erklärt schnörkellos, welcher Aufbau zu welcher Räumlichkeit passt und warum ein Schlagzeug mit „Wurst“-Mikrofonierung besonders groovy klingt. „Im Proberaum klingen Bands noch ehrlich“, sagt er. Sein Buch ist ein Plädoyer für einen individuellen Band-Sound und gegen das künstliche Clicktrack-Verfahren.

Mit Tocotronic wird Moses Schneider bald ein neues Album aufnehmen. Auf einem alten Vierspurgerät.

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