Brent Cash

Es ist den immer für eine frohe Musikbotschaft guten Marina Records zu verdanken, dass uns dieser Tage das internationale Debüt von Brent Cash erreicht. Der Multiinstrumentalist aus Georgia ist schon lange Musiker und hat bereits in den Achtzigern mit seinem Vierspurgerät Musik aufgenommen. Aber eine Karriere ist bislang nicht draus geworden. Vielleicht reicht es jetzt zumindest für eine kleine. Für „How Will I Know I’m Awake“ hat Cash sein Konto geplündert und mit viel Aufwand endlich genau die Platte gemacht, die er immer machen wollte: eine groß angelegte, wirklich enorm detailgetreu nachempfundene Revue im Sinne von The 5th Dimension und Roger Nichols; auch ein bisschen Beach Boys und Burt Bacharach wird man heraushören können. „Das ist ein bestimmter Sound, der nur zwischen 1968 und 1971 gemacht worden ist“, weiß Cash. „damals gaben Plattenfirmen ja Riesenbudgets raus, und entsprechend opulent wurden die Platten.“ Cash musste für seine lange und hart arbeiten unzählige Kumpels taten Gefallen, andere mussten teuer gemietet werden, darunter Querflötisten. Harfisten, Bläsersektionen und ein kleines Streichorchester. „Es war ein irrer Stress, weil ich soviel selbst gemacht habe – den Gesang, die Drums, die Keyboards, die Arrangements. Das Einzige, was ich mir geleistet habe, war ein Toningenieur. Sonst wäre ich verrückt geworden.“ Wäre er bestimmt nicht. Denn Cash ist ein kühler Kopf, der seine Leidenschaften zähmen kann, um ans Ziel zu gelangen. Jedenfalls in der Musik – in der Liebe litt er an unerwiderten Gefühlen, und die wurden zum Inhalt seiner Platte. „Früher schrieb ich ziemlich schlechte Texte“, sagt Cash, „die sind besser geworden. Eine Art Lobotomie der Seele.“

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