Hollow Man

von Paul Verhoeven ab 12. Oktober

Verhoevens zynischen Szenarien in „Robocop“, „Totale Erinnerung“ und „Starship Troopers“ waren immer auf Höhe der Moral, weil er auch der Zeit und seinen Kritikern immer voraus war. Denn was sich auf den ersten Blick problemlos als krude B-Movie-Action konsumieren lässt, birgt unter einer trashig-schillernden Oberfläche kritische Subtexte über manipulative, faschistische Wesenszüge der Menschheit. Dass er nie deutlich zeigt, was er ablehnt, sondern das Objekt selbst inszeniert, hat mehr als einen Zensor verstört. In der Essenz seines Tarnprinzips musste er folglich irgendwann auf ein Remake von James Whales „The Invisible Man“ kommen. Der geniale Wissenschaftler Caine (Kevin Bacon) injiziert sich triumphierend ein Serum, dass ihn unsichtbar macht. Doch dann kann ihn seine Ex-Freundin und Assistentin (Elisabeth Shue) mit dem Team nicht zurückverwandeln. Der menschliche Körper war für Verhoeven stets eine beliebig formbare Hülle, in der die Seele ihre dunklen Bilder hortet, wie der Titel schon andeutet. Mag der ohnehin verdorbene Caine mühsam domestisziert gewesen sein, sind ohne Spiegelbild auch alle Hemmungen gelöscht. Er vergewaltigt und mordet und will alle Mitwisser beseitigen. Nur äußerlich ein hohles und perfekt-steriles Genrewerk.

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