Solomon Burke – Like A Fire :: Soul und R&B-Covers vom abgeklärten alten Meister

Solomon Burke verlässt sich auf die Kompetenz anderer Leute: Wie schon in der jüngeren Vergangenheit, haben auch auf dieser Platte lauter potente Schreiber der Legende Lieder geschrieben. War es zuletzt um Blues und Country gegangen, steht diesmal Soul und RcVB auf dem Programm. Eric Clapton, Ben Harper, Jesse Harris, Keb‘ Mo‘, Steve Jordan – alles Leute, denen sowas leicht gelingt, zumal wenn sie sich den alten Meister beim Singen vorstellen.

Man könnte nun meinen, es würde eine langweilige, konfektionierte Platte dabei herauskommen, aber dann würde man sich irren. Solomon Burke singt wohl altersgemäß und abgeklärt, doch fehlt diesem Gesang kein bisschen Seele. Clapton stellt das Titelstück, eine stark rhythmisierte Version jener Akkordfolgen, die auch schon für „Tears In Heaven“ gut waren, Keb‘ Mo‘ schreibt das melancholische Blues-Lamento „We Don’t Need It“, ein Lied über Genügsamkeit. Der erste von diversen Höhepunkten ist „The Fall“, doch wieder eine Country-Ballade, geschrieben von Steve Jordan, Danny Kortchmar und Meegan Voss. Die Pedal-Steel wimmert, die Trommeln klopfen zartfühlend, „Solomon The Resonator“ (Tom Waits) tremoliert ergreifend.

Dass diese Platte so schön geworden ist, liegt nicht zuletzt an den Playbacks, die Steve Jordan- nach Joe Henry und Don Was diesmal Burkes Produzent – anrührt wie einen guten Rotwein: mit nussig-erdigen Tönen, körperreich, voll im Geschmack, lang im Abgang. So entfalten sich dann das gute Material und Burkes noch immer seelenvoller Gesang ganz ungehindert zu einer kurzweiligen und tatsächlich relevanten Platte.

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