Tex Rubinowitz :: Irma

„Wenn mehr Menschen rauchen würden, gäbe es wohl nicht einmal mehr Kriege, denn die Raucher seien so entspannt, dass sie genussvoll leben und leben lassen könnten.“ In keinem Fall politisch korrekt, dafür aber ungemein humorvoll klingen die lebensphilosophischen Ansichten in Tex Rubinowitz’ quasi mit dem Bachmann-Preis prämiertem Roman „Irma“. Als cool bis gaga könnte man den Zustand beschreiben, in dem der Erzähler durch die Höhen und Tiefen seiner erfundenen Biografie galoppiert. WG-Erinnerungen, eine frühere Beziehung und Kneipenerlebnisse zeichnen das Leben eines heillosen Hallodri nach.

Als würde er Jean-Pierre Jeunets „Die fabelhafte Welt der Amélie“ und Jim Jarmuschs „Coffee And Cigarettes“ synchronisieren, wählt Rubinowitz einen literarischen Zusammenklang aus verspieltem Detailreichtum, Abschweifungen und, vor allem, unterschiedlichstem Songmaterial der Pop-Kultur. Der verpeilte Held und Tagträumer ist dabei sicherlich kein Vorbild. Aber in unserer durchperfektionierten Gesellschaft gilt ihm unsere ganze Sympathie. (Rowohlt, 18,95 Euro)

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