Seine Herkunft, seine Frauen, sein Vermögen: Die wichtigsten Fakten über Donald Trump

Der Milliardär wird US-Präsident werden. Aber wie viel Geld besitzt "The Donald" überhaupt? Und warum hetzt der Sohn einer Einwanderin andauernd gegen Migranten? 8 Episoden aus einem bewegten Leben. Von Thilo Maluch und Paul Nehf

Donald Trump wird der 45. Präsident der USA sein – der Republikaner setzte sich am Mittwochmorgen (9. November 2016) gegen die Demokratin Hillary Clinton durch.

Die Kollegen der „Welt“ hatten den Aufstieg des Migrantensohns zum Milliardär bis zum mächtigsten Mann des Planeten rekonstruiert. Lesen Sie hier das Porträt (erstmals erschienen 22. Juli 2015).

Donald Trump ist wohl der skurrilste der bisherigen US-Präsidentschaftskandidaten. Er poltert gegen Präsident Obama und seine eigenen Republikanischen Kollegen. Trotzdem gewinnt „The Donald“ laut einer Umfrage an Beliebtheit und führt das republikanische Bewerberfeld an. Trotz seiner ständigen Fehltritte. Wer ist der Mann mit der originellen Frisur? Muss man ihn ernst nehmen, oder ist das alles nur die PR eines reichen Egomanen? Wir stellen ihn vor.

Seine Herkunft

Trump, der im Vorwahlkampf nicht müde wird, gegen mexikanische Einwanderer zu hetzen („Sie bringen Drogen, sie bringen Kriminalität mit sich. Sie sind Vergewaltiger“), ist selbst Sohn einer Migrantin: Seine Mutter Mary MacLeod Trump kommt aus Schottland. Väterlicherseits waren seine Großeltern Deutsche: das Ehepaar Drumpf aus der Pfalz.

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Der Politiker

In drei Parteien engagierte sich Trump bislang. 1987 trat er den Republikanern bei und spielte mit dem Gedanken, sich für die Präsidentschaftswahlen ein Jahr später aufzustellen. Dazu kam es nicht – dafür warf er für die Wahlen 2000 seinen Hut bei der Reform Party in den Ring. Zwar gewann Trump die Vorwahl in Kalifornien, seine Kandidatur zog er aber bald zurück. 2001 wechselte Trump dann zu den Demokraten, bevor er 2009 wieder den Republikanern beitrat. Aufsehen erregte er vor allem, als er 2011 die Rechtmäßigkeit von Barack Obamas Präsidentschaft anzweifelte und die Veröffentlichung der Geburtsurkunde verlangte, da nur in den USA geborene US-Bürger Präsident werden können.

(FREDERIC J. BROWN/AFP/Getty Images)
Donald Trump im Wahlkampfmodus (FREDERIC J. BROWN/AFP/Getty Images)

Seine Familie(n)

Drei Ehefrauen, fünf Kinder. Wie es sich für einen Mann der Klatschspalten gehört, hat Donald Trump mehr als eine Frau zum Traualtar geführt. Zum dritten Mal ist der Unternehmer verheiratet, seit 2005 mit dem slowenischen Model Melania Knauss. Seine durchaus extravaganten Gemahlinnen zuvor waren die US-Schauspielerin Marla Maples (1993–1999) und Ivana Trump (1977–1992). Letztere war einst Skifahrerin und Model – und ist gebürtige Tschechin. Während die Grenze zu Mexiko also am liebsten zugemauert werden sollte, zeigt Trump gegenüber Einwanderinnen aus Osteuropa also durchaus Herz – im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Frauen des Donald Trump:

 (Photo by Dave Kotinsky/Getty Images)
Ehefrau eins: Ivana Trump, 66, in der ehemaligen Tschechoslowakei geboren, war einst erfolgreiche Skifahrerin und Model. Sie ist die Mutter der ersten drei Kinder von Trump. Seit der Scheidung von Donald, war Ivana Trump noch zwei weitere Male verheiratet. (Photo by Dave Kotinsky/Getty Images)
 (Photo by Valerie Macon/Getty Images)
Ehefrau zwei: Marla Maples, 51, war Trumps Affäre in den letzten Ehejahren mit Ivana. Maples ist eine Schauspielerin aus Georgia, mit ihr hat Trump eine Tochter. (Photo by Valerie Macon/Getty Images)
Ehefrau drei: Melania Knauss, 45, slowenisches Model, ist seit 2005 die Frau an Trumps Seite. Knauss war auf dem Cover diverser Modemagazine wie Vogue, Elle oder Vanity Fair. Gemeinsam haben sie einen Sohn. (Photo by Al Bello/Getty Images)
Ehefrau drei: Melania Knauss, 45, slowenisches Model, ist seit 2005 die Frau an Trumps Seite. Knauss war auf dem Cover diverser Modemagazine wie Vogue, Elle oder Vanity Fair. Gemeinsam haben sie einen Sohn. (Photo by Al Bello/Getty Images)

Sein Vermögen

8.737.540.000 Dollar – das ist die Summe, die Donald Trump bei der Ankündigung seiner Präsidentschaftskandidatur, sauber auf einem Blatt Papier addiert, in die Höhe hielt. „Ich bin wirklich reich“, konstatierte er. Wozu die Rechtfertigung? Nun, an Trumps Vermögen halten sich hartnäckige Zweifel. 2005 kam „New York Times“-Autor Timothy O’Brien in einem Buch über „The Donald“ nach langer Recherche zu dem Ergebnis: So reich, wie sich Trump gibt, sei er gar nicht. Ganz und gar nicht sogar – O’Brien schätzte Trumps Vermögen auf „nur“ 250 Millionen Dollar. Trump reichte damals Klage ein – und verlor. Im Prozess kam sogar heraus, dass auch die Deutsche Bank Trumps Vermögen auf unter eine Milliarde bezifferte. Trump also eigentlich nur ein Multimillionär? Eher nicht, zumindest gilt das heute. Die Experten von „Forbes“ schätzen das Vermögen des Tycoons auf gut vier Milliarden Dollar. Und Trump? Dessen Wahlkampfteam gab vor ein paar Tagen bekannt, dass sein Vermögen eigentlich noch größer sei: zehn Milliarden Dollar.

Der Showman

Donald und Melania bei der Verleihung auf dem Hollywood Walk Of Fame (Photo by M. Tran/FilmMagic)
Donald und Melania bei der Verleihung auf dem Hollywood Walk Of Fame (Photo by M. Tran/FilmMagic)

„The Donald“ hat einen ausgeprägten Hang zum Showgeschäft. Sein bekanntestes und erfolgreichstes Projekt war die US-TV-Show „The Apprentice“, die ihm sogar einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood einbrachte. In der Show bestand seine Hauptaufgabe darin, wortreich Kandidaten zu entlassen, die im TV um einen Jahresvertrag in seinem Unternehmen spielten. Die deutsche Version „Big Boss“ wurde von Reiner Calmund moderiert. Trump ist außerdem Miteigentümer der Miss Universe Organization, die jährlich die Miss-Universe-, Miss-USA- und Miss-Teen-USA-Wettbewerbe veranstaltet.

1994 wirkte Donald Trump in dem Kinderfilm „Die kleinen Superstrolche“ mit und hatte in der Komödie „Wer ist Mr. Cutty?“ einen kurzen Gastauftritt. Seine Schauspielkarriere erlebte ihren Tiefpunkt 1990 mit der Verleihung der Goldenen Himbeere für den schlechtesten Nebendarsteller in der Komödie „Mein Geist will immer nur das Eine …“, in der er sich selbst spielte.

Der Abstinenzler

Trump hat niemals geraucht, Alkohol getrunken oder Drogen genommen. Sein Abstinenzlertum stammt wohl von den Erfahrungen mit seinem älteren Bruder Fred, der jahrelang Alkoholiker war, seinen kleinen Bruder vor den Gefahren des Trinkens warnte und am Ende an den Folgen seiner Sucht starb. Das hat ihn allerdings nicht davon abgehalten, im Jahr 2006 einen eigenen Wodka herzustellen. „Ein hervorragendes Produkt und auch so schön verpackt“, sagte Trump damals. Die Kunden sahen das offenbar anders, und die Produktion des Trump Vodka wurde 2011 wegen kümmerlicher Verkaufszahlen eingestellt. Der Abstinenzler achtet auch sonst peinlich genau auf seine Gesundheit. Seine panische Angst vor Bakterien führt etwa dazu, dass er das Händeschütteln möglichst vermeidet.

Seine Häuser

Der Tycoon in seinem Trump Tower (Photo by Christopher Gregory/Getty Images)
Der Tycoon in seinem Trump Tower (Photo by Christopher Gregory/Getty Images)

Trump Tower, Trump World Tower, Trump Building, Trump International Hotel and Tower – Manhattan ist quasi zugepflastert von den Wolkenkratzern Donald Trumps. Von der Sorte des Trump International Hotel and Tower gibt es noch weitere Gebäude in Chicago, Las Vegas und Toronto. Der Trump World Tower liegt auf Rang 14 der höchsten Gebäude New Yorks, war eine Zeit lang das höchste Wohngebäude der USA. Die Trump Deutschland AG hatte übrigens auch einmal geplant, hierzulande einen Trump Tower zu bauen. Zunächst in Berlin, dann in Frankfurt, schließlich in Stuttgart – am Ende wurde nichts daraus.

Seine Bücher

Zwölf Bücher, an denen Trump zumindest mitgewirkt hat, findet man bei Amazon. Darunter: „Gib niemals auf“, „Nicht kleckern, klotzen!“ und „Wie man reich wird“. In Letzterem rät Trump: „Wenn Sie stets ein Buch mit inspirierenden Zitaten griffbereit haben, können Sie eine negative Wellenlänge verändern, sobald sie auftritt.“ Inspiration gefällig? „Am Ende werden Sie nicht an dem gemessen, was sie versprochen haben, sondern an dem, was sie schließlich erreichen“, schrieb Trump in einem seiner Bücher. Ob das zum Motto seines Wahlkampfs taugt?

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Dieser Text von unseren Kollegen der WELT erscheint mit deren freundlicher Genehmigung auf rollingstone.de.

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