3,0 Diverse Ballads Of The Book

Zunächst ist das natürlich eine rein schottische Angelegenheit: Idlewilds Roddy Woomble hat einheimische Literaten und Musiker zusammengebracht und eine Platte aus Kollaborationen entstehen lassen. Die Dichter schreiben, die Sänger singen, und schon ist ein vom Scottish Arts Council gefördertes Album von Songpoemen entstanden, das das Hinhören auch dann lohnt, wenn man Glasgow nur als Tourist besucht.

Alles begann offenbar mit einem Umschlag voller Texte vom schottischem poet laureate und mithin Nationalheiligen Edwin Morgan, der Woomble auf dem Postwegum eine erneute Zusammenarbeit bat – Morgan hatte schon für „The Remote Part“ von 2002 einen Text gestiftet.

Die schönsten Beiträge im Schnelldurchlauf: De Rosa vertonen den Wahl-Schotten Michael Faber mit ihrer typisch kunstvollen Songwriter-Psychedelik — ein Höhepunkt. Aereogramme bleiben mit Hai Duncans Worten „If You Love Me You’d Destroy Me“ nah an den eigenen Themen und drehen die Musik dazu noch weiter ins Elegische, Schmerzübermannte -— ein schöner Trauerkloß. James Yorkston feat Bill Duncan liefern einen der vielen folkloristisch – puristischen Beiträge aus akustischer Gitarre, Akkordeon und Whiskey-Reflektion – eine Pause im Pub. Malcom Middleton

nutzt die Gelegenheit für noch mehr Grenzgang als sonst und singt bzw. spricht zu einem seltsam verfremdeten Fiddle-Thema ein monoton-mechanisches Lied über urbane Einsamkeit – eine Folk-Installation. Und dann sind da (neben z.B. Emma Pollack von den Delgados, dem anderen Ex-Arab-Strap Aidan Moffat und Ian Rankin) noch Idlewild selbst, die einen Text des besagten Edwin Morgan in eine wonnige Indie-Folk-Ballade umsetzen ein herzlicher Standard. Prädikat: wertvoll. (CHEMICAL UNDER-GROUND/ROUGH TRADE)

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