Jugend ohne Jugend :: Francis F. Coppola (Start 6.3.)

Vielleicht waren es doch die Drogen, die Coppola in den Siebzigern als Regisseur zu zwei, drei Geniestreichen inspiriert hatten. Zuletzt in einem unauffälligem Produzentendasein fast vergessen, ist er zehn Jahre nach „The Rainmaker“ nun wieder zur Regie zurückgekehrt. Er hätte es aber bleiben lassen können. Die krause Geschichte eines Linguistikprofessors (Tim Roth), der 1938 nach einem Blitzschlag in Bukarest verjüngt erwacht, in einen Spionagefall mit den Nazis gerät, aus toten Sprachen die Atomapokalypse entschlüsseln will und sich in ein halluzinierendes Mädchen (Alexandra Maria Lara) verliebt, ist gediegenes Kino. Oder—vor allem gemessen an seinen früheren Werken – schlicht langweilig. Einst hatte Coppolaganze Genres umgekrempelt wie mit „Der Pate“, jetzt stehen manchmal nur noch die Bilder auf dem Kopf, und man versteht nicht den Sinn. Die jungen Wilden sind heute andere, seine Tochter Sofia etwa, und selbst andere ältere Kollegen sind noch wilder als Coppolas ohne eigene Handschrift erstarrtes Plüschkino über Altern und Vergänglichkeit. Um davon fasziniert zu sein, brauchte man tatsächlich Drogen.

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